Rhein-Erft-Kreis – Wer wird neuer CDU-Chef? Armin Laschet? Friedrich Merz? Norbert Röttgen? Die Antwort auf die Frage, wer die Nachfolge von Annegret Kramp-Karrenbauer antritt, wird am Samstag, 16. Januar, beim digitalen Parteitag der CDU gegeben.
Für die meisten namhaften CDU-Politiker im Kreis gibt es einen klaren Favoriten: Ministerpräsident Armin Laschet soll das Rennen vor den beiden anderen Kandidaten aus NRW machen.
„Merz traue ich nicht zu, Parteien und Fraktionen zusammenzubringen, um dann auch Kanzler zu werden“, sagt CDU-Kreistagsfraktionsvorsitzender Willi Zylajew. Diese Fähigkeit bringe Laschet aber sehr wohl mit. „Er hat die breitere Position, und die sollten wir stärken“, sagt Zylajew, der selbst Delegierter beim Parteitag ist – gemeinsam mit dem Bundestagsabgeordneten Georg Kippels, den Landtagsabgeordneten Romina Plonsker und Gregor Golland, dem Kreisparteivorsitzenden Frank Rock, der Hürther Stadtverbandsvorsitzenden Gudrun Baer, der stellvertretenden Bundesvorsitzenden der Frauen Union, Carla Neisse-Hommelsheim aus Erftstadt, sowie Marcel Grathwohl vom Bundesvorstand der Jungen Union.
CDU-Parteivorsitz: Gregor Golland hält sich bedeckt
Kippels hatte sich schon vor ein paar Wochen öffentlich auf Laschet festgelegt. „Ich glaube, dass er mit seiner Erfahrung aus dem größten Bundesland diese Aufgabe auch mit der gebotenen Ruhe und dem Überblick entgegentreten kann“, sagt der Bedburger. Und auch Romina Plonsker würde den NRW-Ministerpräsidenten gern als Vorsitzenden der Bundes-CDU sehen, am liebsten mit Jens Spahn als Stellvertreter. „Die Teamlösung wäre eine sehr gute Kombination“, findet die Pulheimerin. Mit dem Bundesgesundheitsminister sei Laschet zwar nicht immer einer Meinung. „Aber gerade das braucht die CDU: den Willen zum Kompromiss und die Fähigkeit zusammenzufinden.“ Spahn sei ein herausragender Politiker und leiste gute Arbeit im Kabinett.
Nicht aus dem Fenster lehnen will sich Landtagsmitglied Gregor Golland. Der Brühler CDU-Politiker verweist auf die „gute Auswahl“ von drei Kandidaten. „Die drei sind allesamt besser als das, was die Doppelspitze der SPD zu bieten hat“, sagt Golland. Ganz gleich, wie die Wahl am Samstag ausgehe, es sei wichtig, „dass sich die anderen hinter dem Sieger versammeln, dass die Partei dann geschlossen hinter ihm steht“. In freudiger Erwartung sehe er dem ersten komplett digitalen Parteitag entgegen. „Natürlich wird da die übliche Parteitagsstimmung fehlen“, sagt Golland. „Aber beim Probelauf sah das schon alles sehr professionell aus. Das wird spannend.“
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Die Junge Union im Kreis hat kein einheitliches Stimmungsbild. „Es gibt Befürworter für alle drei Kandidaten, aus unterschiedlichsten und auch nachvollziehbaren Gründen“, sagt André Hesse, Kreisvorsitzender der JU. „Es gibt kein klares Meinungsbild.“ Der Brühler selbst spricht sich für Norbert Röttgen aus. „Er ist zukunftsgerichtet und steht für einen modernen Konservatismus.“ Überzeugend sei auch Röttgens Credo: „Wir müssen jünger, weiblicher, moderner werden.“