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Acker hilft dem Klima im Rheinischen RevierLöss zum Boden des Jahres ausgezeichnet

Lesezeit 3 Minuten

Löss wird von den Tagebaufeldern abgetragen und bei der Rekultivierung, wie in Garzweiler, wieder aufgebracht.

Revier – Er ist nach der Braunkohle der zweite bedeutende Bodenschatz im Rheinischen Revier. Jetzt wurde der Lössboden von der Bundesanstalt für Geowissenschaften und Rohstoffe (BGR) in Hannover zum Boden des Jahres 2021 ernannt, ein Titel, der seit 2005 jährlich vergeben wird.

Im Unterschied zur Braunkohle muss man nicht tief graben, um auf Löss zu treffen. Er liegt idealerweise als Krume oben auf dem Acker und sorgt durch seine lockere Konsistenz für gutes Wachstum von Rüben, Körnern und Gemüse.

Tagebau im Rheinischen Revier: RWE schützt den Lössboden

Löss bildet die Oberfläche auf etwa zehn Prozent der Erdoberfläche vorwiegend in der gemäßigten Klimazone. Er wurde zum größten Teil vor rund 20.000 Jahren in einer Kältezeit gebildet aus Sand- und Schluffpartikeln, die sich nach teils Hunderten von zurückgelegten Kilometern niedergelassen haben. Mit der auch vom Umweltbundesamt geförderten Auszeichnung sollen in der Öffentlichkeit die Wahrnehmung und der Schutz von Boden als wichtiger natürlicher Lebensgrundlage erhöht werden.

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Gute Lössböden sorgen im Rheinland für durchweg hohe Erträge.

Auch Tagebaubetreiber RWE Power schützt den ausgezeichneten Lössboden. So wurden beim Aufschluss der Tagebaue die Lössschichten separat gelagert, um sie bei der Rekultivierung wieder auf die Flächen auftragen zu können.

„Löss ist der Schlüssel zum Erfolg der Rekultivierung“

Für die forstliche Rekultivierung wird der Löss direkt bei der Gewinnung per Schaufelradbagger mit Kies verschnitten und bietet so Wurzeln lockeren Halt und Regenwasser Stauraum, damit auch die jüngeren Pflanzen Trockenperioden überstehen.

„Löss ist der Schlüssel zum Erfolg der Rekultivierung“, sagt Dr. Gerhard Dumbeck. Der Kerpener Agraringenieur im Ruhestand hat sich sein Berufsleben lang bei RWE Power mit dem Löss befasst und ist heute öffentlicher bestellter Sachverständiger der Landwirtschaftskammer.

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In der Region des Tagebaus Garzweiler ist der Lössboden bis zu 20 Meter mächtig. Löss von dort wurde über Jahrzehnte zu den ausgekohlten Tagebauen auf dem von Natur aus weniger fruchtbaren Höhenzug der Ville geliefert, etwa zu den Tagebauen Berrenrath, Frechen und zu denen im Bergheimer Raum. Das fruchtbare Substrat bildet dort den Deckel auf den Abbaufeldern.

Infobox zu Löss: Acker hilft dem Klima

Ackerbau, der im Rheinland zum großen Teil auf Lössböden betrieben wird, hat – meist positive – Auswirkungen auf das Klima. So bindet der Rübenanbau in der Sauerstoff- und Zuckerproduktion dreimal so viel CO2 wie eine vergleichbare Waldfläche.

Der Verband der Rübenbauer nennt Zahlen: Jeder Hektar Zuckerrüben bindet 35 Tonnen Kohlendioxid und setzt 26 Tonnen Sauerstoff frei. Zwar wird für die Feldwirtschaft CO2 von Traktoren und Erntemaschinen freigesetzt, der Acker und sein Humus dienen jedoch auch als Kohlenstoffsenke. Das Treibhausgas wird von den Böden aufgenommen. Durch verstärkt praktiziertes Eggen statt des tieferschürfenden Pflügens vor der Aussaat werden größere Anteile im Erdreich festgehalten.

Agrarökonomen gehen davon aus, dass beim Handel mit Zertifikaten für den CO2 -Ausstoß die Landwirtschaft als „Abnehmer“ von CO2 profitieren könnte.