AboAbonnieren

Rodungsstopp gibt neue HoffnungKeyenberg kämpft weiterhin gegen die Umsiedlung

Lesezeit 2 Minuten

Die von Umsiedlung bedrohten Menschen in Keyenberg hoffen noch, die Räumung ihres Ortes verhindern zu können.

Erkelenz – Der nächste Waldspaziergang wird ein Ortsrundgang. In Keyenberg wollen Michael Zobel und Eva Töller auf das Schicksal der Menschen aufmerksam machen, die vor der Umsiedlung stehen. Ingo Bajerke, der selbst in Keyenberg wohnt, wird über die Situation im Dorf und in Kuckum berichten.

Die Teilnehmer treffen sich am Sonntag, 14. Oktober, um 12 Uhr an der Rückseite der Kirche. Die Gewerkschaften Verdi und IG BCE kündigen derweil für Montag, 15. Oktober, Mahnwachen an den RWE-Betrieben im rheinischen Revier an. Rund 1600 Einwohner von Keyenberg, Kuckum, Unter-/Oberwestrich und Berverath müssen dem Tagebau Garzweiler weichen.

Tagebau wurde verkleinert

Als die Landesregierung 2014 eine Verkleinerung des Tagebaus ankündigte, keimte in den Ortschaften kurz die Hoffnung auf, sie könnten in ihrer Heimat bleiben. Die 2016 verabschiedete Leitentscheidung sieht jedoch nur die Schonung der Orte Holzweiler und Dackweiler sowie des Hauerhofes vor. Rund 1400 Menschen müssen nicht umsiedeln.

Alles zum Thema RWE

Der vom Oberverwaltungsgericht Münster verhängte Rodungsstopp im Hambacher Forst lässt jetzt aber auch in den Umsiedlungsorten wieder die Hoffnung aufkeimen, möglicherweise noch etwas erreichen und die bedrohten Orte erhalten zu können.

Deshalb findet der Spaziergang in Keyenberg statt. Der Waldspaziergang im Hambacher Forst, der zuletzt jeden Sonntag viele Kohlegegner anlockte, soll ab jetzt wieder einmal im Monat stattfinden. Der nächste Termin ist Sonntag, 11. November.

Das könnte Sie auch interessieren:

Die Gewerkschaften Verdi und IG BCE sehen durch die OVG-Entscheidung 4600 Arbeitsplätze im Revier gefährdet. Der Belegschaft dürfe aber weder durch Gerichtsentscheide noch durch die Politik ein Nachteil entstehen. Unter dem Motto „Nicht mit uns“ will sie deshalb am Montag, 15. Oktober, Mahnwachen vor den Werkstoren im Revier abhalten. Von 5 bis 14 Uhr stehen die Mitarbeiter an den Pforten der Tagebaue Hambach Garzweiler und Inden, vor den Kraftwerken Neurath, Niederaußem und Weisweiler, an der Hauptwerkstatt in Frechen, an den Veredlungsbetrieben in Frechen sowie vor der Zentrale in Köln.

Für Mittwoch, 24. Oktober, wollen die Gewerkschaften anlässlich einer Revierbefahrung der Kohlekommission zu einer weiteren großen Kundgebung aufrufen.