Lützerath/Garzweiler – Am Tagebau Garzweiler ist es am Donnerstagmorgen zu Ausschreitungen gekommen. Drei Männer und zwei Frauen wurden festgenommen.
Wie die Polizei Aachen berichtet, seien die Einsatzkräfte am frühen Donnerstagmorgen informiert worden, dass zwei Personen an der Tagebaukante Steine auf einen Braunkohlebagger warfen. RWE-Sicherheitskräfte hielten eine Frau fest, die andere Person konnte fliehen.
Tagebau Garzweiler: Dutzende Personen bedrängten die Polizei
Als die Polizeibeamtinnen und Polizeibeamten eintrafen, um die Geschehnisse aufzunehmen, sollen sie von einer Gruppe von 40 bis 50 Menschen bedrängt worden sein. Außerdem, so die Polizei, bewarfen die Menschen die Streifenwagen mit Steinen.
Die Polizei rief Verstärkung, die aber zunächst nicht durchkam, weil Barrikaden auf der L277 aufgebaut waren. Als die Einsatzkräfte sie wegräumen wollten, flogen erneut Steine und andere Gegenstände. Zudem versuchten Personen, neue Barrikaden zu errichten und die alten wieder aufzubauen.
Lützerath: Menschen wollten Polizeikette durchbrechen
Die Beamten konnten die Menschen zunächst zurückdrängen, bevor erneut versucht wurde, die Polizei zu stören und eine Polizeiketten mit Zaunelementen zu durchbrechen. Als dies nicht gelang, beruhigte sich die Lage. Auch weil sogenannte Kommunikationsbeamte schlichteten.
Die Polizei nahm drei Männer und zwei Frauen fest. Sie stehen im dringenden Tatverdacht, Einsatzkräfte angegriffen, Landfriedensbruch und Widerstand geleistet zu haben. Ein Verdächtiger konnte entlassen werden, nachdem seine Identität festgestellt worden war.
Ab Mittag räumte die Polizei fünf Barrikaden weg, die teilweises einbetoniert waren, außerdem zwei auf der Straße aufgebaute Wachhütten. Das verlief ohne weitere Zwischenfälle. Am Nachmittag waren auch die Zufahrten wieder frei und der Einsatz damit beendet.
Der Aachener Polizeipräsident kommentierte die Gewalt als „nicht hinnehmbar“. Er sei erschüttert über diese Eskalation. „Ich verurteile dieses Verhalten aufs Schärfste.“