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Wettkampf in BelgienWesselinger Student startet bei EM der Rettungsschwimmer

Lesezeit 3 Minuten
Auf dem Foto ist Lukas vom Eyser zu sehen. Er kommt gerade aus dem Wasser und trägt ein Board unter dem Arm.

Lukas vom Eyser wird bei der Europa-Meisterschaft der Rettungsschwimmer im belgischen Blankenberge und Brügge dabei sein.

Mit zwölf Jahren hat Lukas vom Eyser seinen Rettungsschwimmer in Bronze gemacht. Nun möchte der 22-Jährige eine Medaille bei der EM holen.

Er stürzt sich gern in die Fluten und hat dabei nun seinen bisher größten sportlichen Erfolg erzielt. „Das fühlt sich richtig gut an“, freut sich Lukas vom Eyser. Der Wesselinger wird vom 13. bis 24. September 2023 an der Europa-Meisterschaft der Rettungsschwimmer im belgischen Blankenberge und Brügge teilnehmen. „Lange genug habe ich dafür trainiert. Mein Ziel ist es, in ein Finale der verschiedenen Wettkämpfe zu kommen, und mein Traum, eine Medaille einzeln oder in der Staffel zu gewinnen“, sagt der 22-Jährige im Telefonat mit dieser Redaktion.

Im Moment trainiert er an der Küste Südspaniens, um seine Schnelligkeit, Kondition und Kraft weiter zu verbessern. „Darauf kommt es besonders bei diesem Wettkampfsport an, und wie gut die Retter mit ihren Brettern und Kajaks umgehen können“, betont er. „Aber vor allem habe ich jede Menge Spaß, dabei zu sein“, ergänzt er.

An der belgischen Nordseeküste tritt der Wesselinger in mehreren Disziplinen an

Als Spezialist für die Disziplinen im Freiwasser zeigte er in der Vergangenheit beim internationalen DLRG-Cup im mecklenburgischen Warnemünde, was er drauf hat. Dort war er gemeinsam mit seinem Sportkamerad Clemens Wulkopf aus Harsewinkel bester Mehrkämpfer im Freiwasser. Jetzt kommt die EM. An der belgischen Nordseeküste wird sich vom Eyser in den Disziplinen Surf Race und Surf Ski, Oceanman und Board Race mit der internationalen Konkurrenz messen. Hier müssen die Athleten jeweils mit ihren Rettungsbrettern und Kajaks unterschiedliche Kurse im Wasser absolvieren.

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Auf dem Foto sind gut ein Dutzend Rettungsschwimmer zu sehen, die gegen die Wellen und die Uhr kämpfen.

Es muss schnell gehen im Rettungssport, der an das Retten von Menschenleben in Notsituationen im Wasser angelehnt ist.

Als Königsdisziplin wird hinlänglich der Oceanman bezeichnet, bei dem der Sportler nacheinander das Brandungsschwimmen, das Rettungsbrett- und das Rettungsski-Rennen meistern muss. „Das mache ich am liebsten“, erzählt vom Eyser. „Es zeigt, wie extrem vielseitig dieser Sport ist. Es ist wie ein Triathlon, du musst alles können - schwimmen, Kajak fahren und laufen und dann noch surfen - es ist nie langweilig“, findet er. „Aber es kann einem auch manchmal das Leben auf dem Wasser zur Hölle machen“, schiebt er nach und lacht. „Aber ich will diese Herausforderung.“

Viel und fleißig geschwommen ist er bereits als Kind in Neuwied und Bonn, wo er zuerst wohnte. „Mit zwölf Jahren habe ich dann meinen Rettungsschwimmer in Bronze gemacht“, erinnert er sich. Dann kommt er über eine Nachbarin zur Bornheimer Ortsgruppe der Deutschen Lebensrettungsgesellschaft (DLRG). Als Jugendlicher zieht Lukas vom Eyser mit seinen Eltern und seinem Bruder noch mal nach Wesseling-Keldenich um, trainiert von dort aus intensiv weiter, nimmt an Wettkämpfen teil, kommt in den Landeskader.

Das Foto zeigt Lukas vom Eyser bei einem Wettkampf.

Für die Teilnahme an der Europa-Meisterschaft der Rettungsschwimmer hat Lukas vom Eyser viel trainiert.

Inzwischen studiert er Mathematik an der Universität Köln und Sport an der Deutschen Sporthochschule (DHS) in Köln auf Lehramt. Von dort radelt er fast täglich, wenn er in Wesseling ist, zur Kanu-Sport-Gemeinschaft (KSG) Köln, um entlang des Rheinufers zu trainieren. Derzeit startet er für die DLRG in Magdeburg. Während der Sommerwochen arbeitet er auch als Werkstudent bei seinem Ausrüster „Wetiz Lifesaving Equipment“ im baden-württembergischen Frickingen, wo ihm sein Mentor Thomas Zachert die Daumen drückt. „Lukas gehört zu den jungen Menschen, für die Ehrgeiz und Zielstrebigkeit keine Fremdwörter sind.“

Sein Kölner Trainer Dennis Drieschner, der sich unter anderem im Landesleistungszentrum Nordrhein-Westfalen des Deutschen Kanu-Verbandes (DKV) engagiert, freut sich für seinen Schützling: „Darauf hat Lukas lange hingearbeitet. Er hat ein großes Durchhaltevermögen während der Pandemie bewiesen, als lange Zeit nur selbstständiges Training möglich war. Von Rückschlägen wie im letzten Jahr, als die Qualifikation zur WM knapp nicht geklappt hat, hat er sich nicht unterkriegen lassen.“