Der Zugführer hatte einen Schlag verspürt und eine Notbremsung im Rottbitzetunnel durchgeführt. Lange war unklar, womit der Zug kollidierte.
Streckensperrung430 Personen sitzen mehr als zwei Stunden in ICE-Tunnel bei Bad Honnef fest
Mehr als 400 Personen haben nach einer Notbremsung am Samstagmorgen knapp zwei Stunden in einem ICE im Rottbitzetunnel bei Bad Honnef festgesessen. Der Zugführer hatte einen Schlag verspürt und daraufhin gebremst – lange war unklar, womit der Zug kollidierte. Die Feuerwehr war mit einem Großaufgebot vor Ort, ebenfalls die Bundespolizei und ein Notfallmanager der Deutschen Bahn.
Die Einsatzkräfte waren gegen 6.30 Uhr zu dem Tunnel auf der ICE-Strecke alarmiert worden. Dort hatte der Zugführer eines aus Fahrtrichtung Köln kommenden ICE im Rottbitzetunnel die Notbremsung durchgeführt. Mit ihm im Zug waren laut Angaben der Feuerwehr 430 Personen.
ICE-Strecke war fast zweieinhalb Stunden in beide Richtungen gesperrt
Einsatzkräfte der Bundespolizei gingen gemeinsam mit dem Notfallmanager der Bahn in den Tunnel. Am Triebwagen des ICE entdeckten sie Blutspuren. Die Feuerwehr war zunächst zu einem Personenunfall zur ICE-Strecke alarmiert worden. In Absprache mit dem Notfallmanager der Bahn wurde entschieden, die Strecke zu Fuß abzusuchen. Zur Unterstützung wurde die Drohnengruppe der Feuerwehr Königswinter alarmiert, die die Suche aus der Luft unterstützte.
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Nach langer Suche bis zurück ins Logebachtal stellte sich schließlich heraus, dass der Zug vermutlich mit einem Wildtier kollidiert war. Die Drohnengruppe hatte rund 800 Meter vor dem ICE-Tunnel einen verendeten Tierkadaver entdeckt. Nachdem Einsatzkräfte verifiziert hatten, dass es sich tatsächlich um ein totes Reh handelte, konnte die Feuerwehr ihren Einsatz beenden.
Ein Zugfahrer wurde mit einem Taxi zum Südportal des Rottbitzetunnels gebracht, um den noch fahrbereiten Zug zu übernehmen. Das war gegen 8.45 Uhr möglich. Zuvor war die ICE-Strecke fast zweieinhalb Stunden in beide Richtungen gesperrt gewesen, die Fahrgäste harrten in dem Zug im Tunnel aus.
Im Einsatz waren rund 50 Einsatzkräfte, davon 40 Feuerwehrleute aus Bad Honnef und Königswinter. Hinzu kam die Bundespolizei, die mit mehreren Streifenwagen vor Ort war. Zur Einsatzstelle alarmiert wurden auch eine Rettungswagenbesatzung und ein Notarzt, die aber nicht aktiv werden mussten. (mit rkl)