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Gerch-InsolvenzGroßbauprojekt „Jackie K.“ in Bonn vor dem Aus – das ist der Stand

Lesezeit 2 Minuten
Das Bild zeigt eine Visualisierung des Bauprojekts „Jackie K.“ für die Kennedyallee in Bonn von 2019.

So soll „Jackie K.“ an der Kennedyallee in Bonn nach Plänen aus 2019 aussehen.

Durch die Insolvenz des Düsseldorfer Unternehmens Gerch ist die Umsetzung des Bonner Bauprojekts in der Kennedyallee fraglich.

Das Düsseldorfer Unternehmen Gerch ist einer der Projektentwickler des Bauprojekts „Jackie K.“ in der Bonner Kennedyallee und Ahrstraße. Ende August meldete Gerch für vier seiner Gesellschaften Insolvenz an. Wie es nun mit dem Projekt weitergeht, ist unklar.

Das Amtsgericht Düsseldorf eröffnete ein vorläufiges Insolvenzverfahren für die Gerch Bonn Investment GmbH. Wie aus einer öffentlichen Bekanntmachung hervorgeht, sind die mit dem gleichnamigen Projekt beschäftigten Gesellschaften Jackie K. 1, 2, 3 und 4 GmbH sowie die Gerch Einkaufs-GbR Bonn Teil des Verfahrens.

Bonn: Bauprojekt „Jackie K.“ vor dem Aus?

Das Bauprojekt wird nicht nur von Gerch, sondern gemeinsam mit der BPD Immobilienentwicklung bearbeitet. Diese ist für die Bereiche Wohnen und Kita – eine vierzügige Kita ist geplant – verantwortlich. Dem ursprünglichen Plan folgend, sollen zwischen Kennedyallee und Ahrstraße rund 13.500 Quadratmeter Büro- und 30.500 Quadratmeter Wohnfläche entstehen. Das rund 32.000 Quadratmeter große Gelände hat Gerch 2018 von der Postbank abgekauft.

Gründe für die Gerch-Insolvenz sollen neben steigenden Zinsen auch immer weiter steigende Baukosten sein, welche infolge des Ukraine-Kriegs und der damit einhergehenden Rohstoffverknappung entstanden. Um weiter an „Jackie K.“ arbeiten zu können, bedarf es weiterer finanzieller Mittel. Durch die Insolvenzanträge der Gerchgroup im August haben sich Verhandlungen mit potenziellen Kreditgebern erschwert.

Bonn: Wohnungen und Kita des Bauprojekts „Jackie K.“ nicht gefährdet

Ganz aufgegeben ist „Jackie K.“ aber nicht. Eine Wiederaufnahme von Verhandlungen mit Geldgebern ist nicht ausgeschlossen, da der von Gerch erstellte Arbeits- und Planungsstand grundsätzlich finanzierungswürdig sei. Gespräche über eine weitere Finanzierung mit einer Bank sollen aufgenommen worden sein.

Das Ziel: „Jackie K“. aus der Planungsphase bis zur Baureife weiterzuentwickeln und anschließend an einen Investor zu verkaufen. Ein Abbruch der aktuellen Planungsphase würde Vermögenswerte vernichten.

Die Eröffnung des Insolvenzverfahrens gegen die Projektgesellschaften Bonn Jackie K. 1 – 4 GmbH betreffe nicht die Realisierung des Wohnungs- und Kitabaus der BPD Immobilienentwicklung. BPD besitzt die Wohnungsbaugrundstücke selbst und kann die 380 Miet- und Eigentumswohnungen, wovon 40 Prozent sozial gefördert werden, eigenständig realisieren. Der Vertriebsstart sei nach wie vor für 2024 geplant.