Die sogenannte „Behelfstreppe des Grauens“ am Beueler Bahnhof ist Geschichte – nun, nicht direkt Geschichte, denn sie ist immer noch da. Aber sie ist jetzt nicht mehr der einzige Weg zwischen den Bahnsteigen von Gleis 1 und den Bahnsteigen 2 und 3. Denn nach rund zwei Jahren gibt es jetzt provisorische Aufzüge, die in den nächsten Wochen den Betrieb aufnehmen sollen.

Die Deutsche Bahn will kurzfristig Verbesserungen für Reisende in Beuel schaffen, bestätigt ein Sprecher der DB auf Anfrage des „Kölner Stadt-Anzeiger“. Bisher konnten Reisende sowie Pendlerinnen und Pendler nicht barrierefrei zum Mittelbahnsteig gelangen, sondern ausschließlich über die Treppe.

Bahnhof Beuel: Bürger forderten Barrierefreiheit auch während Bauarbeiten

Der Bahnhof wird im Zusammenhang mit dem Ausbau der Strecke der S13 zwischen Troisdorf und Bonn modernisiert. Ein Fußgängertunnel für einen barrierefreien Zugang zu den Bahngleisen ist bereits angelegt, doch kann noch nicht genutzt werden.

Die temporären Aufzüge dürften bei vielen Reisenden nun für deutliche Erleichterung sorgen. Bisher war die Empfehlung der DB an mobilitätseingeschränkte Personen, während der Bauarbeiten den Bonner Hauptbahnhof zu nutzen, der barrierefrei ausgestattet sei.

Bonner Bürgermeisterin begrüßt temporäre Aufzüge in Beuel

Auch Oberbürgermeisterin Katja Dörner begrüßt die Einrichtung der Aufzüge in Beuel. „Ich sehe es positiv, dass die Aufzüge nachgerüstet wurden, sodass auch in ihrer Mobilität eingeschränkte Personen den Bahnhof Beuel besser nutzen können. Das sollte grundsätzlich berücksichtigt werden, um allen Menschen den Zugang zum ÖPNV zu ermöglichen.“

Nicht nur Menschen mit Mobilitätseinschränkungen, sondern auch ältere Leute und Reisende mit Kinderwagen und viel Gepäck sollen bald problemfreier durch den Beueler Bahnhof kommen. Auch Bürgerinnen und Bürger wandten sich schon mit Anträgen an die Stadtverwaltung, mit der Bitte, sich zumindest für temporäre Maßnahmen zur Barrierefreiheit am Bahnhof Beuel einzusetzen. Die Aufzüge sind jetzt da, jedoch sind sie noch nicht in Betrieb.

Neue Personenunterführung in Beuel soll 2025 nutzbar sein

„In den kommenden Wochen finden vor Ort noch letzte Elektroarbeiten statt“, erklärt der Bahnsprecher. „Nach den finalen Abnahmen von internen und externen Prüfer:innen können Reisende die Aufzüge nutzen.“

Die Aufzugstürme an der Behelfstreppe sind am vergangenen Wochenende (13./14. Juli) am Bahnhof Bonn-Beuel aufgestellt worden. „Die Brücke verbindet beide Aufzüge miteinander, sodass Reisende barrierefrei zum Bahnsteig gelangen können.“

Nach aktueller Planung der DB soll die neue Personenunterführung in Beuel im August 2025 eröffnet werden. Wenn das der Fall ist, sollen der Treppenturm und die provisorischen Aufzüge wieder abgebaut werden. Allerdings könne aus „logistischen und bautechnischen Gründen“ der Bau der Aufzüge in der neuen Unterführung erst zu einem späteren Zeitpunkt erfolgen. Das heißt: „Es wird am Bahnhof leider weiterhin Zeiten geben, in denen für Reisende keine Aufzüge zur Verfügung stehen“, so der Sprecher.

Bahnhof in Beuel soll bis 2026 modernisiert und barrierefrei ausgebaut werden

Im Zuge der Ausbauarbeiten soll der Bahnhof Beuel jedoch komplett barrierefrei werden. Das Projektteam erhöhe einerseits die Bahnsteige, so die DB, damit mobilitätseingeschränkten Personen der Einstieg in die Züge erleichtert wird. Andererseits sollen auch drei neue Aufzüge entstehen. Zudem werden Dächer über den Bahnsteigen gebaut und die Ausstattung allgemein modernisiert. Der modernisierte Bahnhof soll im Dezember 2026 fertig sein.

Die Deutsche Bahn hatte jüngst angekündigt, dass der acht Kilometer lange Streckenabschnitt der S-Bahn zwischen Troisdorf und Bonn-Beuel in 2026 schon in Betrieb gehen soll, und damit zwei Jahre früher als ursprünglich geplant.

Ausbau der S-13-Strecke

Verschiebung des historischen Beueler Bahnhofs verzögert sich

Von

Peter Seidel

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Um das zu erreichen, will die DB die fünf Monate andauernde Sperrung zwischen Troisdorf und Wiesbaden ab diesem Monat nutzen, um etwa 80 Prozent der Strecke fertig zu bauen. Im Gegenzug bleibt allerdings der südliche Teil des S-Bahn-Ausbaus zwischen Beuel und Oberkassel im wörtlichen Sinn „auf der Strecke“, denn dort müssten laut DB die Planungen nochmal optimiert werden.

Das Unternehmen prognostiziert, dass die Hauptbauarbeiten für den Abschnitt er nach 2030 beginnen können. Ein Dorn im Auge der Bonner Stadtpolitik – sollte doch die geplante Seilbahn an einem neuen S-Bahn-Haltepunkt in Ramersdorf ab 2028 mit dem Regionalverkehr verbunden werden. Ist dies nun nicht möglich, befürchten einige möglicherweise eine Gefährdung der Seilbahn.