Bonn – „Krawallmacher werden frühzeitig aus dem Verkehr gezogen“, verspricht Polizeisprecher Frank Piontek kurz vor dem Start von „Rhein in Flammen“. Mehrere Hundert Beamte, darunter auch Polizisten aus Rheinland-Pfalz, und rund 500 Einsatzkräfte der Feuerwehr, des Sanitäts- und des Rettungsdienstes sowie des Technischen Hilfswerks und der Deutschen Lebensrettungsgesellschaft (DLRG) werden von Freitag bis Sonntag für einen sicheren Verlauf der Veranstaltung sorgen.
Die Polizei hat laut Piontek bereits im Vorfeld 19 Betretungsverbote ausgesprochen. Uniformierte und zivile Beamte werden in Bonn und den anderen Orten mit Festveranstaltungen unterwegs sein. „Die Wasserschutzpolizei wird mit rund 40 Beamten aus NRW und neun Booten im Einsatz sein, damit auch beim Konvoi der 42 Schiffe alles sicher abläuft“, berichtete Leiter Volker Ruberg. Auch zwei Notarztteams seien an Bord.
Wegen der Verlängerung des Schiffskonvois sind erstmals auch die Feuerwehren aus Bad Breisig und Hönningen dabei. „Wir sind für die Gefahrenabwehr beim Schiffskonvoi und den Veranstaltungen in der Bonner Rheinaue sowie am Oberkasseler Rheinufer verantwortlich“, erläuterte Jürgen Eck. Auch zwei Feuerlöschboote, eines ausgeliehen aus Koblenz, seien im Konvoi dabei. Maik Dine von der Stadt rät angesichts von zahlreichen Straßensperrungen dazu, den ÖPNV zu nutzen. Die Stadtwerke (SWB) weiten ihr Angebot insbesondere auf der Linie 66 zwischen Rheinaue und Bonn Hauptbahnhof deutlich aus. Rund 190 Linienbusse und alle Stadtbahnfahrzeuge werden im Einsatz sein. Es gilt bis 2 Uhr ein Sonderfahrplan. Am Samstag können außerdem weitere Fahrzeuge nach Bedarf für Zusatzfahrten eingesetzt werden.
SWB-Sprecherin Veronika John empfiehlt, für die Rückfahrt auch die Stadtbahnhaltestellen „Olof-Palme-Allee“, „Heussallee/Museumsmeile“ und „Max-Löbner-Straße/Friesdorf“ zu nutzen, weil nach Ende des Feuerwerks an der Haltestelle „Rheinaue“ mit längeren Wartezeiten zu rechnen ist. Von der neuen DB-Haltestelle „Bonn UN Campus“ könnten Besucher direkt in Regionalbahnen der DB einsteigen. „Wir bieten in diesem Jahr das „24StundenTicket Lead City“ an, mit dem man für 8,80 Euro mit fünf Personen im Tarifgebiet 1b fahren kann“, so John. Auch mit einem der 900 Leihräder könne man zum Veranstaltungsgelände fahren. Der Nahverkehr Rheinland hat vier Zusatzfahrten bei National Express, DB Regio und Train Rental GmbH bestellt. Wegen der Bauarbeiten zwischen Troisdorf und Oberkassel wird die rechtsrheinische Schienenstrecke wieder gesperrt sein. Deshalb wird zwischen Beuel und Troisdorf ein Ersatzverkehr mit Bussen eingerichtet. Die Kölner Verkehrsbetriebe bieten ab 16 Uhr zusätzliche Fahrten auf der Linie 16 an.
„Es wird jedes Jahr ein bisschen mehr, ein bisschen größer“, meinte Veranstalter Jürgen Harder von der Brückenforum GmbH und nannte Zahlen: 5,4 Kilometer Zaun und 230 Toiletten werden aufgebaut, 135 Sicherheitskräfte und 40 Aufbauhelfer sind im Einsatz, zehn Kilometer Stromkabel wurden verlegt, 200 Händler sind dabei und mehr als 30 Bands und DJs auf drei Bühnen. Erstmals ist auch Luisa vertreten. „Mit der Frage ,Ist Luisa hier?’ können sich Hilfesuchende an Personen mit den Luisa-Buttons wenden und bekommen diskrete Hilfe“, so Katja Schülke von der Stadt Bonn.
Im Rahmen des von der EU geförderten Forschungsprojekts „Monica“ werden auch wieder technische Lösungen für Sicherheit, Lärmschutz und Service in der Praxis getestet. So werden die Stadt und das Fraunhofer-Institut für Angewandte Informationstechnik FIT in Sankt Augustin unter anderem Besucherströme erfassen und Lärmemissionen beobachten. Außerdem werden die Einsatzkräfte geortet, um sie schneller und gezielter lenken zu können. Erstmals gibt es in diesem Jahr auch eine ,Rhein in Flammen’-App mit vielen Infos für Android und IOS, die am Freitag zur Verfügung stehen soll“, so Dine.