Die angekündigten Vollsperrungen der Autobahn 565 und der Bundesstraße 56 am Endenicher Ei sorgen weiter für negative Befürchtungen. Selbst die Stadt Bonn vermutet, dass ein Verkehrs-Chaos nicht zu verhindern sein wird und appelliert an Pendlerinnen und Pendler, auf Homeoffice-Möglichkeiten zurückzugreifen. Jetzt meldet sich auch der Einzelhandelsverband Bonn/Rhein-Sieg.

Konkret geht es um zwei Vollsperrungen ab Freitag (23. Februar). Für mehrere Tage sollen dann die A565 und die B56 am Endenicher Ei voll gesperrt werden. Eine Umleitungsstrecke wird zwar ausgeschildert, doch die Stadt warnt, dass die Route nicht auf solche Verkehrsströme ausgelegt sei und an ihre Kapazitätsgrenzen stoßen werde.

Scharfe Kritik an Vollsperrung Endenicher Ei: „Trotz Aussage der Verwaltung“

Verkehrsteilnehmerinnen und Verkehrsteilnehmer müssten sich auf lange Wartezeiten einrichten oder lange Ausweichrouten in Kauf nehmen.

Eine Situation, die dem Einzelhandelsverband bitter aufstößt. „Trotz Aussage der Verwaltung, dass es keine Vollsperrung geben wird, tritt nun das Gegenteil ein“, so Jannis Vassiliou, Vorsitzender des Einzelhandelsverbands Bonn/Rhein-Sieg/Euskirchen.

Die Verkehrssituation rund um Bonn und in der Bonner Innenstadt werde sich dadurch weiter verschlechtern. Vor allem der Verkehrsversuch auf der Adenauerallee ist dem Einzelhandel in dem Zusammenhang ein Dorn im Auge, der laut Vassiliou „für mehr Staus und Frust auf Bonner Straßen“ sorgen werde.

Hintergrund Verkehrsversuch Adenauerallee B9 in Bonn

Hintergrund sind notwendigen Sanierungsarbeiten an der Adenauerallee (Bundesstraße 9) in der Bonner Innenstadt. Sowohl der Entwässerungskanal als auch die Fahrbahn soll in mehreren Abschnitten erneuert werden.

Die neue angestrebte Verkehrsführung wird nun von Februar drei Monate lang bis Ende April 2024 getestet. Ein Verkehrsversuch, der in der Kombination mit den Vollsperrungen am Endenicher Ei einer zu viel ist, so zumindest die Meinung des Einzelhandelsverbands.

Vollsperrung Endenicher Ei: Einzelhandelsverband mit klarer Forderung

Die Empfehlung der Stadt Bonn, auf den öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV) umzusteigen, empfindet man als Schlag ins Gesicht. „Ein ÖPNV, der für viele Bürger nach wie vor viel zu teuer ist und auf Grund seiner mangelnden Flexibilität noch keine echte Alternative zum eigenen Fahrzeug sein kann“, so Jannis Vassiliou weiter.

Verkehrschaos und Homeoffice-Rat

Vollsperrungen am Endenicher Ei haben Einfluss weit über Bonn hinaus

Von

Jan Voß

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Der Einzelhandelsverband plädiere deshalb für einen „temporären Stopp“ des Verkehrsversuchs auf der Adenauerallee in der Zeit der Vollsperrungen. Nur so könne garantiert werden, dass ein reibungsloser Verkehrsfluss in und rund um die Bonner Innenstadt möglich ist, erklärt Vassiliou.