Bornheim – Bis 2045 möchte die Stadt Bornheim klimaneutral sein. Ein weiterer Baustein auf dem Weg dorthin könnten die Pläne des Bornheimer Unternehmens „nds-solarconcept“ sein, das südlich des Uedorfer Weges und westlich der Autobahn 555 zwischen Hersel und Bornheim-Zentrum einen großflächigen Solarpark bauen möchte. Für den Aufstellungsbeschluss des Bebauungsplanes (Bo 45) gab es zweimal uneingeschränktes „Ja“ aus dem Stadtentwicklungsausschuss und dem Stadtrat. Auch die erforderliche Änderung des Flächennutzungsplanes wurde ohne Gegenstimme beschlossen.
Bornheimer Unternehmer sollen die Anlage bauen
Mehr als 1500 Bornheimer Haushalte könnten laut Investor von diesem Solarpark mit Energie versorgt werden. Das wiederum würde jährlich gut eine Einsparung von 3,8 Tonnen CO2-Emission und einer Energiegewinnung von rund 5,5 Millionen Kilowattstunden entsprechen. Versorger ist das Unternehmen Rheinenergie. Mit dem Betrieb, der Planung und dem Bau der Anlage möchte der Investor Bornheimer Unternehmen beauftragen.
Bornheim Mitglied in der Energieagentur Rhein-Sieg
Seit 2017 beteiligt sich die Stadt Bornheim an der interkommunalen Energieberatung, jetzt ist sie auch der Energieagentur Rhein-Sieg beigetreten. Deren Geschäftsführer Thorsten Schmidt begrüßt das neue Vereinsmitglied: „Wir freuen uns sehr, dass wir von nun an auch die Stadt Bornheim und deren Bürgerinnen und Bürger beim Energiesparen begleiten und beraten dürfen.“
Der Schulterschluss der Stadt Bornheim mit der Energieagentur ermöglicht es den Bürgerinnen und Bürgern, auf die neutrale Energieberatung zurückzugreifen, die die Energieagentur in Kooperation mit der Verbraucherzentrale NRW anbietet. Steigende Energiekosten, zunehmende Probleme mit Feuchtigkeit und Schimmel, wachsende gesetzliche Anforderungen an Wohngebäude, aber auch attraktive Fördermittel für klimafreundliches Sanieren machen das Thema „energetische Gebäudemodernisierung“ zunehmend interessant.
Zentrale Ansprechpartnerin ist die Energieberaterin der Verbraucherzentrale NRW, Petra Grebing. Alle Termine, sämtliche Kontaktdaten und weiterführende Informationen sind stets auf der Webseite der Agentur einsehbar. (jr)
Im Flächennutzungsplan ist das Areal für die Abgrabung und Gewinnung von Bodenschätzen ausgewiesen und musste daher in eine „Sonderbaufläche für Photovoltaikanlagen“ umgewidmet werden. Die Ausgrabungsfläche ist mittlerweile verfüllt und eine Ausgleichsfläche für den Kiesabbau ist bereits vorhanden.
Module werden nach Westen und Osten ausgerichtet
Die Solarparks, die das Unternehmen bislang baute, stehen auf Montagesystemen, die keine Fundamente erfordern und damit auch den Boden nicht versiegeln. Sie sind laut Investor auch komplett rückbaubar. Die Module des Solarparks sollen bewusst sowohl nach Westen als auch nach Osten und nicht wie oft bei anderen Anlagen Richtung Süden ausgerichtet werden.
Dadurch könne in der Mittagsspitze die Stromproduktion leicht gekappt werden. Stattdessen produzieren die Module früh morgens oder am späten Abend Strom. Dies bedeute eine gleichmäßigere Verteilung über den gesamten Tag in das öffentliche Netz, erläuterte das Unternehmen.
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Großflächige Anlagen dieser Art seien in Deutschland bislang noch eher selten, schildert der Investor. Um zu verhindern, dass rund um den Solarpark wilder Müll abgelagert wird, wird eine Videoüberwachung installiert. Dank der zu erwartenden Gewerbesteuereinnahmen werde auch der städtische Etat von dem Park profitieren.
Berthold Rothe (Grüne) regte an, die Flächen unter der Anlage für die Landwirtschaft zu nutzen. Ob dies möglich sei, konnte der Erste Beigeordnete Manfred Schier noch nicht sagen: „Wir haben noch keine differenzierten Angaben darüber, wie die Anlage aussehen soll. Wir werden das aber mit prüfen.“
CDU-Fraktionsvorsitzender Lutz Wehrend erinnerte an einen gemeinsam Antrag seiner Fraktion mit FDP und UWG, entlang der Autobahn einen Solarpark anzulegen: „Daher begrüßen wir diese Idee.“ Auch der SPD-Fraktionsvorsitzende Wilfried Hanft freute sich über dieses Projekt: „Dieser Schritt hilft uns weiter auf dem Weg zur Klimaneutralität und wir sind froh, wenn die Stadt dadurch auch Steuern einnimmt.“ (fes/jr)