Noch bis zum 22. September gibt es täglich Aktionen zur Europäischen Mobilitätswoche. In Eitorf bildete die „Critical Mass“ den Auftakt.
Ohne AutoDemo-Tour „Critical Mass“ in Eitorf gestartet – Forderung nach mehr Radwegen
„Es lässt sich in Eitorf super mit dem Rad fahren, wenn nur die Autos nicht wären“, Gregor Schug und seine vierjährige Tochter Bea haben sich auf dem Marktplatz zur „Critical Mass“, zur Fahrrad-Demotour durch Eitorf eingefunden. Seine Formulierung lässt Raum, dass für einen umweltfreundlichen, sicheren Verkehr in Eitorf noch Einiges getan werden könne.
Die immer am ersten Samstag in einem unregelmäßigen Monat stattfindende Tour ist diesmal eine von zahlreichen Aktionen, mit denen sich Eitorf an der Europäischen Mobilitätswoche beteiligt. Klimatreff-Eitorf in Kooperation mit ADFC Obere Sieg, Heimatverein Eitorf und VCD Bonn-Rhein-Sieg-Ahr organisieren bis zum 22. September das tägliche Programm (wir berichteten).
Lastenrad und Personennahverkehr
Seine Familie, Gregor Schug hat Frau und zwei kleine Töchter, habe ihr Auto abgeschafft, erzählt er. Größere Wege legt die Familie mit einem komfortablen, kindertauglichen Lastenrad oder mit dem ÖPNV zurück. Das Rad bietet Platz für bis zu drei Kinder und/oder Lasten, die zu befördern sind. Der Fahrer hat Kinder/Fracht vor sich und nicht im Rücken. Seine Tochter erzählt, sie selbst habe außerdem ein Blumenfahrrad, ein weiteres neues Rad und einen Roller „Wir versuchen es ohne Auto“, berichtet Papa Gregor, will aber nicht ausschließen, dass die Familie sich irgendwann auch wieder ein Auto zulegen könnte.
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Beate Hild ist überzeugte Fahrradfahrerin. „Ich habe ein Jobticket und nehme das Fahrrad auch in der Bahn mit. Was fehlt, sind Fahrradwege. Viele weichen auf den Gehsteig aus, was nicht erlaubt ist, oder fahren entgegen der Fahrrichtung“, ist ihre Erfahrung. Wünschen würde sie sich beispielsweise den Ausbau im Zentrum mit einer Zone 30.
Carmen Ulmen vom Klima-Treff Eitorf begrüßt die rund Teilnehmerschaft an der Rundfahrt und wirbt für das Programm der kommenden Tage. Am Vortag hatten die Mitglieder vom Klima-Treff die Woche mit dem Parking-Day eröffnet. Mit offizieller Erlaubnis hatten sie am Beispiel von zwei Parkplätzen gezeigt, wie Parkplatz ohne Autos zum Lebensraum werden kann, beispielsweise mit Liegestühlen. „Öffentlicher Raum gehört allen, nicht nur den Blechlawinen“, äußerte sich eine Teilnehmerin.
Dieter Zerbin vom ADFC Obere Sieg verwies auf die Zusammenarbeit mit Windeck und lud für den kommenden Tag zu einer Tour nach Hennef ein, die der Club für Pendler vorschlägt, als direkten Weg für Radfahrer im Alltag. Danach setzten sich die Radfahrer, begleitet von der Polizei, in Bewegung.