AboAbonnieren

Freundschaftsspiel1. FC Köln gewinnt 8:1 beim Siegburger SV 04

Lesezeit 3 Minuten
Neuer Inhalt

Anthony Modeste schrieb viele Autogramme. 

Siegburg – Kurz nach der Pause wurde es richtig laut im Siegburger Stadion. Viele überwiegend jugendliche Anhänger des 1. FC Köln hatten schnell entdeckt, wer da aus den Katakomben des Stadions kam, auch wenn er die Kappe und Kapuze tief ins Gesicht trug. „Anthony Modeste“ schallte es aus Hunderten Kehlen und der Star des Fußball-Bundesligisten, der mit 15 Treffern in dieser Saison maßgeblichen Anteil an dem momentan so hervorragenden siebten Platz hat, nahm sich Zeit für die Fans.

Neuer Inhalt

Die Zuschauer freuen sich auf ein Freundschaftsspiel zwischen dem 1. FC Köln und dem Siegburger SV04. 

Er unterschrieb auf Zetteln, Armen und Kleidungsstücken, und wer zu nervös war, den Auslöser des Handys zu bedienen, vom dem griff sich der 33-Jährige das Mobilfunkgerät und drückte in aller Seelenruhe auf den Auslöser. Zum Schluss brachte er den ausgeliehenen Stift zurück zum Besitzer und nahm auf der Bank Platz, um sich den Rest des Freundschaftsspiels zwischen dem Bundesligisten und dem Fünftligisten Siegburger SV 04 anzuschauen. Sein Einsatz war schon im Vorfeld wegen einer Blessur abgesagt worden.

Zu diesem Zeitpunkt waren die meisten Treffer in dem Spiel vor toller Kulisse mit über 4000 Zuschauer schon gefallen. Denn die Mannschaft von Trainer Steffen Baumgart, der in gewohnter Manier am Seitenrand mit seiner Truppe mitfieberte und permanent Anweisungen gab, lag zur Pause schon mit 6:0 vorne. Am Ende konnten die Amateure mit der 1:8-Niederlage dann doch zufrieden sein und waren womöglich froh, dass es nicht zweistellig ausgegangen war. Zudem hatte der Siegburger Ouadie Barini nach seiner Einwechslung zum 1:6 sogar den Ehrentreffer für den Fünftligisten aus der Mittelrheinliga erzielt.

Neuer Inhalt

Der Siegburger Shogo Akiba (Mitte) gegen die Kölner Kingsley Ehzibue und Luca Kilian (links). 

Sportlich eröffnete Mark Uth den Torreigen in dem von Drittliga-Schiedsrichter Mitja Stegemann geleiteten Partie in der 10. Minute und traf auch zum 6:0 (45.). Mit Uth sowie Luca Kilian, Salih Özcan, Kingsley Ehzibue, Jannes Horn und Torwart Timo Horn standen gleich mehrere etablierte Kräfte in der Startelf der Kölner, die mit vielen Talenten aufgefüllt war. Nutznießer war der 17-jährige Damion Downs der gleich dreimal traf (12., 25., 42.). Zudem waren noch Ex-Nationalspieler Jonas Hector nach seiner Einwechslung (70.) sowie das Nachwuchstalent Winzent Suchanek (81.) erfolgreich, der seine Wurzeln in Troisdorf hat.

Neuer Inhalt

Kölns Coach Steffen Baumgart in gewohnter Manier. 

Der Verein hatte seit einigen Wochen mit dem Spiel gegen den Bundesligisten in der Woche der Länderspielpause alle Hände voll zu tun. „Ich bin seit drei Wochen im Dauereinsatz“, berichtete Präsident Christian Kohr, der immer morgens schon früh zum Stadion gefahren warund die vielen Helfer eingeteilt hatte. An die 70 Vereinsmitglieder halfen als Ordner und in den vielen Bierbuden. Zuletzt stellte der Präsident mit den japanischen Spielern in dem Morgenstunden vor dem Spiel noch Halteverbotsschilder an der Zeithstraße auf.

Neuer Inhalt

Weltmeister und Siegburger Wolfgang Overath (links) im Gespräch mit FC-Präsident Werner Wolf. 

Sein Dank galt natürlich auch Wolfgang Overath. Der Weltmeister von 1974 und Siegburger Eigengewächs hatte durch seine guten Kontakte zum FC-Präsidenten Werner Wolf das Spiel nach Siegburg geholt. Und Kohr berichtete auch von guten Kontakten zum Kölner Greenkeeper. „Er und der Busfahrer haben uns letzte Woche besucht und haben sich ein Bild von der Platzanlage gemacht.“ Der Busfahrer wollte wissen, was ihn erwartet, und der Greenkeeper bot gleich seine Hilfe an. „Sie haben am Dienstag die Linien professionell mit Laser und GPS-Geräten markiert und uns Eckfähnchen mit Ukraine-Flaggen zur Verfügung gestellt. Und sie haben den Rasen auch mit unseren Geräten gemäht und uns viele Tipps gegeben“, freut sich Kohr, der den Gästen gern ein besseres Geläuf zur Verfügung gestellt hätte. „Wir bleiben aber in Kontakt. Das hat er uns versprochen.“