Siegburg/Hennef – Die vermeintlich stärkste Fußball-Mittelrheinliga aller Zeiten geht am Sonntag in die erste Runde. Der Siegburger SV 04 und der FC Hennef 05 bekommen zum Auftakt gleich mal einen Vorgeschmack darauf, was sie in dieser Saison erwartet.
Siegburg 04 – Bergisch Gladbach 09 (So., 15 Uhr). Gerade erst unterschrieben und schon ein Kandidat für die Startelf: Dem Siegburger Blitztransfer Ayman Lhadaf (20) winkt am Sonntag nach nur zwei Einheiten im Walter-Mundorf-Stadion prompt sein Debüt. „Er war bereits im letzten Sommer mein Wunschspieler“, sagt SSV-Trainer Bünyamin Kilic über den Rechtsverteidiger. „Jetzt heißt es Daumendrücken, dass er rechtzeitig die Spielgenehmigung erhält.“ Sportchef Oliver Bonato hat die dafür notwendigen Unterlagen am Donnerstag höchstpersönlich bei der Passstelle in Duisburg eingereicht.
Sein einziges Tor in der Vorsaison erzielte der gebürtige Frankfurter ausgerechnet in Siegburg (1:1). Doch nicht nur deshalb hinterließ er bleibenden Eindruck bei den 04ern. „Ayman bringt brutalen Speed mit“, sagt Kilic. „An ihm kam wirklich niemand vorbei.“ Zwei andere Zugänge schaffen es definitiv rechtzeitig in den Kader, nämlich Abräumer Hussein Hammouda und Flügelangreifer Kai Schusters. „Beide haben ihre Blessuren überwunden“, sagt Kilic. „Doch gerade Hussein muss ich bremsen. Er will unbedingt spielen, aber ein Startelf-Einsatz kommt eher noch zu früh.“
Auch die beiden Coaches fiebern dem Duell besonders entgegen. Schließlich lief Co-Trainer Recep Kartal in der Regionalliga-Saison 2020/21 noch für die Gegenseite auf. Kilic trug ebenfalls zwei Jahre lang das Bergisch Gladbacher Trikot (2012 bis 2014), wobei er mit dem jetzigen Torwart- (Michael Cebulla) und Co-Trainer (Andreas Dreiner) zusammenspielte. Nur einer seiner damaligen Teamkollegen steht heute noch im Aufgebot der 09er, nämlich Metin Kizil.
Obwohl mit Cenk Durgun, Finn Stromberg (beide 1. FC Düren) und Patrick Friesdorf (SpVg Frechen) drei Hochkaräter gegangen sind, bezeichnet Kilic den Gegner als „nach wie vor extrem spielstark. Auf uns wartet eine Topmannschaft.“
Eintracht Hohkeppel – FC Hennef 05 (So., 15.30 Uhr). Das Beste kommt manchmal auch zum Anfang. Gleich das erste Saisonspiel führt den Vizemeister Hennef zum selbst ernannten Titelanwärter Eintracht Hohkeppel. Der Aufsteiger griff im Sommer erneut tief in die Geldbörse und verpflichtete unter anderem Innenverteidiger Matti Fiedler (145 Regionalliga-Einsätze) sowie Regisseur Nils Teixeira (110 Zweitliga-Spiele) vom Bonner SC. Letzterer sah im Kreispokalspiel beim TV Hoffnungsthal (3:2) allerdings „Rot“ und fällt aus.
Das könnte Sie auch interessieren:
Dafür kommt es am Sonntag zum schnellen Wiedersehen mit Tiziano Lo Iacono und Mohamed Dahas, die mit ihrem Wechsel zur Eintracht bekanntlich eine große Lücke in der Offensive der 05er hinterlassen haben. „Sie sind aber nicht die einzigen Waffen beim Gegner“, sagt Trainer Sascha Glatzel – und meint damit nicht zuletzt den Torschützenkönig der vergangenen Landesliga-Saison, Mahmut Temür (24 Treffer).
Die Elf des FCH stellt sich indes beinahe von selbst auf. „Uns standen in der ganzen Vorbereitung maximal 15 Feldspieler zur Verfügung. Die gute Nachricht ist: Dieser kleine Pool hat fantastisch mitgezogen.“ Allen voran Angreifer Kanata Todate. „Am Anfang wirkte er beinahe teilnahmslos“, sagt Glatzel. „Seine Defensivarbeit war wirklich schlecht. Doch dann hat er eine 180-Grad-Wende vollzogen.“ Mit Masahiro Fujiwara und Tarik Dogan stehen zwei weitere Zugänge in der Startelf des FCH.
Glatzel betont: „Wir wollen das Heft in die Hand nehmen und mehr Ballbesitz haben als der Gegner. An einem guten Tag können wir Hohkeppel schlagen.“ Auch Sportchef Dirk Hager sieht seine Elf „keinesfalls chancenlos“.