Fußball-MittelrheinligaHennef gewinnt wilden Ritt, Siegburg wettert
Rhein-Sieg-Kreis – FC Hennef 05 – Fortuna Köln II 4:3 (1:0). Ein wildes Fußball-Mittelrheinliga-Spiel endete mit einer nüchternen Analyse der Hennefer Verantwortlichen. „In manchen Situationen hat uns heute die letzte Entschlossenheit gefehlt“, sagte Sportchef Dirk Hager. „Am Ende haben wir aber verdient drei Punkte geholt. Zumal der Gegner aus drei Chancen drei Tore gemacht hat.“ Trainer Sascha Glatzel meinte angesichts des jüngsten 1:5 beim 1. FC Düren (und dem vermeintlichen Aus im Aufstiegsrennen): „Ein Spannungsabfall nach solch einer Partie ist völlig normal. Umso glücklicher bin ich, dass die Jungs das Spiel trotzdem gewonnen haben.“
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Nachdem Louis Klapperich den Pfosten getroffen hatte (35.), stieg Kapitän Yannick Genesi nach einem Eckball von Jannik Stoffels am höchsten – 1:0 (45.). Klapperich erhöhte kurz nach der Pause auf 2:0 (50.), doch Miron Wessels antwortete postwendend mit dem 1:2 (55.). In der 62. Minute war es ein Fortuna-Spieler, der nach einer scharfen Hereingabe von Burak Mus vor dem einschussbereiten Klapperich ins eigene Tor traf.
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Okoroafor fliegt vom Platz
Diesmal ließ die Antwort von Wessels noch kürzer auf sich warten – 2:3 (63.). Den Treffer zum 4:2 hatten die Hennefer dank ihres Pressings regelrecht erzwungen: Unter starker Bedrängnis landete ein Rückpass von André Winkels im eigenen Tor (69.).
Marvin Iskra verkürzte zwar erneut (77.), doch der Heimsieg sollte nicht mehr in Gefahr geraten. Stattdessen gab es noch zwei Platzverweise: Erst sah Michael Okoroafor für zwei Vergehen binnen weniger Sekunden (Foulspiel und Ballwegschlagen) Gelb-Rot, dann wurde Winkels im Zuge der anschließenden Rudelbildung mit Rot vom Platz geschickt (83.).
FCH: Michel – Siregar (90./+2 Mbiyavanga), Hasemann, Genesi, Mus – Akalp (66. Kouekem), Stoffels – Lo Iacono (8. Ito), Okoroafor, Jimenez (46. Iohara) – Klapperich (71. Dahas).
VfL Vichttal – Siegburg 04 2:1 (1:1). Die Siegburger waren nach der Partie regelrecht außer sich. Während sich Sportchef Oliver Bonato „fassungslos und sprachlos“ zeigte, ließ Trainer Bünyamin Kilic seinem Ärger freien Lauf: „Nach unserem zweiten Platzverweis haben wir ernsthaft mit dem Gedanken gespielt vom Platz zu gehen. Wir fühlen uns heute ganz klar verschaukelt.“
Auslöser waren nicht zuletzt die beiden Rote Karten gegen Ouadie Barini (10./Tätlichkeit) und Mathias Roder (62./Notbremse). „Der erste Platzverweis war ein Witz“, so Kilic. „Hadji wollte vorne anlaufen, wurde von einem Gegenspieler geblockt und hat ihn dann leicht weggeschubst. Selbst eine Gelbe Karte wäre übertrieben gewesen.“
Blitzstart dank Eck
Bei Roders Hinausstellung seien gleich zwei Fehlentscheidungen getroffen worden: „Zum einen hat der Ball vor der Ausführung des Freistoßes nicht geruht, zum anderen hat Mathias seinen Gegenspieler ganz fair vom Ball getrennt.“ Außerdem monierte der Coach, dass SSV-Keeper Michael Vogel den Schuss zum Vichttaler Ausgleichstreffer (42.) „einwandfrei pariert hat. Der Ball war nicht mal annähernd mit vollem Umfang hinter der Torlinie.“
Der Siegburger Blitzstart durch den Kopfballtreffer durch Dennis Eck nach einer Flanke von Ju-yong Jo (1.) war so hinterher nicht mehr als eine Randnotiz. Denn der VfL markierte nicht nur den besagten Ausgleich, sondern auch noch das späte 2:1 (80.). „Das Schlimme ist: Selbst in zweifacher Unterzahl waren wir nicht schlechter als der Gegner“, so Kilic.
SSV: Vogel – Nakanishi, Isecke, Roder – Jo (78. Strobl), Asano, Dogan, Stephan (84. Ramspott) – Barini, Eck (58. Fujiwara/84. Wybierek) – Schmidt (35. Reichert).