Rhein-Sieg-Kreis – 1. FC Düren – FC Hennef 05 5:1 (2:1). Die einen vergruben ihren Kopf im Trikot, andere sanken erschöpft zu Boden und manch einer starrte einfach nur auf den Rasen. Spätestens nach dem Abpfiff realisierten die Mittelrheinliga-Fußballer des FCH: Der Traum vom Aufstieg ist passé. Auch sie hatten die Festung Westkampfbahn nicht erobern können. Das Team unterlag dem 1. FC Düren mit 1:5 (1:2) und musste den Gegner vorerst auf neun Punkte davonziehen lassen. Der Spitzenreiter feierte indes den 14. Sieg im 14. Heimspiel – und steht nun mit einem Bein in der Regionalliga.
„Wir werden den Dürenern noch nicht gratulieren“, sagte Sportchef Dirk Hager. „Aber ich wüsste nicht, wo sie jetzt noch so viele Punkte lassen sollten.“ Laut Trainer Sascha Glatzel stehen dem FCH „harte Wochen bevor. Es wird schwer durchzuziehen – jetzt, da unser Traum geplatzt ist.“ Dennoch sei man stolz auf die bisherige Saison und wolle diese mit der Vizemeisterschaft krönen.
Zumal der FCH für den (unwahrscheinlichen) Fall gewappnet sein will, dass Düren keine Regionalliga-Lizenz erhält. Stand jetzt dürften in der Westkampfbahn keine Spiele stattfinden, da Heim- und Gästefans nicht getrennt werden können. Den für die Umbaumaßnahmen beantragten Zuschuss (300.000 Euro) hat die Stadt Düren unlängst abgelehnt.
Vor 1400 Zuschauern hatte Marc Brasnic nach feiner Ablage von Mario Weber die Führung erzielt (4.). Doch Hennef gab die passende Antwort: Louis Klapperich scheiterte zunächst an Patrick Bade, doch der Nachschuss saß – 1:1 (19.). Auf der Gegenseite sorgte David Bors mit einem frechen Lupfer für die erneute Dürener Führung (28.), ehe Bade einen 16-Meter-Schlenzer von Michael Okoroafor entschärfte.
Die zweite Halbzeit begann mit jeweils einer Großchance auf beiden Seiten: Erst scheiterte Okoroafor mit einem zu zentralen Versuch, dann rettete Michael Hasemann einen Volleyschuss von Brasnic auf der Torlinie. In der 55. Minute folgte der Hennefer Genickbruch: Eine Kopfball-Rettungsaktion von Martin Michel landete bei Gjorgji Antoski, der den Ball aus 35 Metern über den Gästekeeper hinweg ins Tor beförderte – 3:1. Vincent Geimer beseitigte mit einem 22-Meter-Freistoß über die Mauer hinweg die letzten Zweifel am Heimsieg (68.), ehe Brooklyn Merl den Schlusspunkt setzte (83.).
Glatzels Stolz überwiegt
„Das 1:3 hat uns den Stecker gezogen“, so Glatzel. „Insgesamt waren die Dürener mal wieder gnadenlos effizient. Sie haben sensationelle Tore geschossen – das muss man neidlos anerkennen.“ Trotzdem überwiege der Stolz auf seine Elf, die sich weder vom Gegner noch vor der Kulisse beeindrucken ließ: „In der ersten Halbzeit habe ich uns sogar einen Tick besser gesehen.“
Auch sein Gegenüber Giuseppe Brunetto meinte: „Hennef hat uns vor der Pause vor Probleme gestellt. Ich ziehe aber den Hut vor meiner Truppe: In solch einem Spiel so abzuliefern, ist keine Selbstverständlichkeit – auch nicht mit diesem Kader.“
Siegburg 04 – Arnoldsweiler 5:2 (3:1). Oliver Bonato verspürte nach dem Heimsieg einen Hauch Genugtuung. „Einige haben ja schon behauptet, dass die Truppe tot sei und die Saison abschenke. Aber man hat gesehen, dass sie lebt.“ Ouadie Barini (18./55.), Dennis Eck (33./44.) und Masahiro Fujiwara (72.) hatten bei zwei Gegentoren zum 1:3 (45., FE) und 2:4 (67.) für einen ungefährdeten Erfolg gesorgt.
Angriffstrio überzeugt
Ein Sonderlob gab es für Startelf-Debütant Kotaro Nakanishi. „Er ist eine Maschine und hat seinen Job hinten rechts in der Dreierkette zuverlässig erledigt“, so Bonato. Coach Bünyamin Kilic hob das Angriffs-Trio um Barini, Eck und Robin Schmidt hervor: „Wenn die drei auf dem Platz stehen, hat es jeder Gegner schwer.“