Fußball-MittelrheinligaSchnelles Wiedersehen: Hennef empfängt Hürth um Ito
Hennef/Siegburg – Im Trikot des FC Hürth gelang Tomoya Ito auf Anhieb das, was ihm in der ganzen Zeit beim FC Hennef 05 vergönnt geblieben war: ein Tor in der Fußball-Mittelrheinliga. 22 Minuten nach seiner Einwechslung traf der Angreifer im Duell mit dem Bonner SC zum 1:1 (88.) und rettete seiner neuen Mannschaft damit einen Punkt zum Auftakt. In Unterzahl wohlgemerkt.
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Nun steht der 25-Jährige vor der Rückkehr an seine alte Wirkungsstätte – und vor seiner Startelf-Premiere in der Liga. „Wenn Tomoya 100 Prozent fit ist und selbst grünes Licht gibt, stehen die Chancen gut“, sagt der Hürther Trainer Oliver Heitmann vor der Partie in Hennef (Sa., 19 Uhr). Das Spiel wurde vorverlegt, da am Sonntag bereits die U-17-Bundesliga-Fußballer der 05er im Anton-Klein-Sportpark spielen. Bereits im Duell mit dem BSC hätte der 50-Jährige seinen japanischen Zugang „gerne von Beginn an aufgestellt. Tomoya war aufgrund muskulärer Probleme aber noch nicht bereit dafür.“
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Im Kreispokal am Dienstag beim C-Ligisten SpVgg Vochem (12:2) sah das bereits anders aus: Ito stand in der Anfangsformation und traf doppelt. In Hennef wundert man sich nicht über den Einstand nach Maß. „Bei uns hat ihm einfach nur das Momentum gefehlt“, sagt Trainer Sascha Glatzel. „Ohne ihn lief es einfach zu rund. Seine Qualitäten waren und sind jedoch unbestritten.“ Dabei sei Ito ein Spieler, dem man eben jene Qualitäten „nicht auf den ersten Blick ansieht. Er ist eher ein Schleicher, den viele unterschätzen – gerade in der Luft.“
Zusammenprall mit Folgen
Der Tabellenführer Siegburg 04 will an die tolle Leistung gegen Bergisch Gladbach (4:0) anknüpfen. „Wir haben ein Statement gesetzt“, sagt Trainer Bünyamin Kilic vor der Partie bei Fortuna Köln II (So., 15.30 Uhr).
Der Coach warnt vor einem Gegner, der in der Rückrunde zuletzt „wie ein Topteam gepunktet“ und sich mit Regionalliga-erfahrenen Spielern wie Philipp Höffler (1. FC Köln II) oder Gjorgji Antoski (1. FC Düren) verstärkt hat.
Für zwei SSV-Spieler endete das Abschlusstraining derweil im Krankenhaus. Nach einem Zusammenprall mit den Köpfen musste Hayata Nishimura mit sechs Stichen genäht werden, Julian Fälbers Wunde wurde geklebt. Das Duo fällt rund zehn Tage aus. (tim)
Wohl auch der Bonner SC, der den nur 1,68 Meter großen Stürmer nach einer Ecke nicht am Kopfballtreffer hindern konnte. „Zum einen kann Tomoya hoch springen“, sagt Glatzel. „Zum anderen hat er ein exzellentes Timing.“ Letzteres sollte ausschlaggebend sein bei seinem Premierentor für den FC Hürth.
Während Ito auch in der Vorsaison nicht den großen Durchbruch in Hennef schaffen sollte (18 Einsätze, davon nur einer von Beginn an), ist sein Landsmann Kanata Todate auf dem besten Weg dorthin. Der Zugang vom FC Friesdorf hat laut Glatzel eine „180-Grad-Wende vollzogen“. Zumindest was das Spiel gegen den Ball angeht. „Er musste sich erst an die intensive Laufarbeit gewöhnen, aber jetzt zieht er voll mit.“ Sinnbildlich war die Gelbe Karte im Auftaktduell beim vermeintlichen Topfavoriten Eintracht Hohkeppel (3:2) wegen Foulspiels.
Auch wenn er unmittelbar vor dem Elfmeter zum 2:1 den Pass auf Michael Okoroafor spielte, fordert der Coach „noch mehr Geradlinigkeit“. Man müsse Todate allerdings zugutehalten, dass er in Friesdorf in der Sturmspitze und nicht auf dem linken Flügel gespielt habe. Nach Ansicht des Hennefer Sportchefs Dirk Hager sind Tore und Vorlagen von Todate trotz neuer Position „nur eine Frage der Zeit. 20 Scorerpunkte in der Vorsaison waren schließlich kein Zufall.“
Der Rückkehrer
Tomoya Ito (25) wechselte im Februar 2020 von der Tsukuba University (Japan) zum FC Hennef 05, doch nach zwei Einsätzen in den ersten beiden Spielen wurde die Saison Corona-bedingt beendet. In der Spielzeit 2020/21 blieb der Angreifer bis zum erneuten Abbruch ohne Minute, ehe der Kölner Sportstudent in der Vorsaison immerhin 18 Mal auflief (einmal von Beginn an). Im Sommer folgte nun der Wechsel zum Ligarivalen FC Hürth. (tim)
Das Gleiche gilt für den Erfolg der 05er in Hohkeppel. Am meisten beeindruckt zeigte sich Glatzel hinterher vom abgebrühten Auftritt seiner Elf. Weder vom zwischenzeitlichen Ausgleich noch vom 2:3-Anschlusstreffer habe man sich irritieren lassen: „Im Gegenteil: Das war eine extrem reife Leistung einer extrem jungen Mannschaft.“
Gegner mit Riesenmoral
Diese dürfte auch am Samstag vonnöten sein, schließlich liegt der letzte (sportliche) Heimerfolg gegen Hürth knapp sechs Jahre zurück. „Der Gegner ist und bleibt eine Top-Fünf-Mannschaft“, betont Glatzel. „Wer gegen Bonn trotz 40-minütiger Unterzahl zurückkommt, besitzt eine Riesenmoral.“
Mit Sven Hoffmann und Luka Ziegler verfüge Hürth zudem über ein „herausragendes Innenverteidiger-Duo“. Und mit Ito einen Stürmer, der endlich sein erstes Tor im Anton-Klein-Sportpark schießen will.