Der Liebe wegen ist die 43-Jährige nach Stadt Blankenberg gekommen. Sie ist stolz darauf, dass ihr als Zugezogener die Ehre zuteil wird.
Botschafterin für den OrtKarolina Joachim ist die neue Weinkönigin in Hennef-Stadt Blankenberg
Die neue Weinkönigin der Stadt Blankenberg stammt weder aus dem geschichtsträchtigen Hennefer Stadtteil noch aus einer Weingegend: „Ich komme aus einer Region, in der man eher Bier trinkt, keinen Wein“, sagt Karolina Joachim lachend. Trotzdem zögerte sie nicht lange, als sie kurz vor Weihachten gefragt wurde, ob sie im Jahr 2024 das Amt der Weinkönigin übernehmen möchte – im Gegenteil: „Es ist ein besonderes Gefühl als Zugezogene. Ich empfinde es als Ehre und bin stolz darauf, dass ich ausgewählt wurde.“
So tritt die 43-Jährige die Nachfolge ihrer Vorgängerin Birgit Knecht an und wird auf dem Weinfest der Stadt Blankenberg am 3. August durch den Hennefer Bürgermeister Mario Dahm (SPD) und Vizelandrätin Notburga Kunert (CDU) gekrönt.
In den geschichtsträchtigen Ort zog es die designierte Weinkönigin vor zehn Jahren der Liebe wegen. Dort lebt sie zusammen mit ihrem Mann Dominik, dessen Familie seit mehr als 200 Jahren in Stadt Blankenberg verwurzelt ist, und den gemeinsamen Zwillingssöhnen. Karolina Joachim fühlt sich in der Gemeinde mehr als wohl: „Stadt Blankenburg ist mein Platz.“ Ursprünglich kommt die designierte Weinkönigin aus Polen, vor 21 Jahren kam sie nach Deutschland.
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Heute arbeitet sie als Lehrerin an dem nahe gelegenen Carl-Reuther-Berufskolleg des Kreises und unterrichtet neben Politik, Wirtschaft und Englisch auch das Fach Deutsch als Zielsprache. „Einige Schüler und Lehrer aus dem Kollegium haben sich bereits für das Weinfest angemeldet“, erzählt Joachim.
Die Bürgermeinschaft Weinfest organisiert das Event alle zwei Jahre
Das Weinfest findet seit 1991 statt. Ausrichter ist die „Bürgergemeinschaft Weinfest“. Zunächst im jährlichen Rhythmus und später alle zwei Jahre treffen sich die Stadt Blankenberger und ihre Gäste auf ein Glas Wein in dem mittelalterlichen Ort. Spezialität ist der „Schützenstaller“, der auf einem Weinberg an der historischen Stadtmauer angebaut wird.
Nach Unterbrechungen durch den Umbau des Pfarrheims und die Corona-Pandemie wird in diesem Jahr zum insgesamt 17. Mal eine Weinkönigin gekrönt. Nur Frauen, die in Stadt Blankenberg geboren wurden oder dort leben, kommen für das Amt in Frage.
Zur Tradition des Weinfestes gehört, dass die Erlöse des Abends stets gespendet werden. So auch in diesem Jahr: Mit dem Geld unterstützt die Bürgergemeinschaft den Kauf eines Spielgeräts auf dem Spielplatz neben dem Feuerwehrhaus. Zudem sammelt Karolina I. bei einem Rundgang Spenden für den Förderverein des Kindernierenzentrums in Bonn ein: „Damit möchten wir die wichtige Arbeit unterstützen, die dort für Kinder mit Nierenerkrankungen geleistet wird.“
Der Weinbau hat in Stadt Blankenberg eine jahrhundertelange Tradition
Stadt Blankenberg schaut auf eine jahrhundertalte Weinbautradition. Die ersten urkundlichen Hinweise stammen aus dem 14. Jahrhundert, vermutlich seit dem 12. Jahrhundert sind Rebstöcke unterhalb der Burg angebaut worden. Bis zum Anfang des 20. Jahrhunderts wurde in dem Ort Wein gekeltert.
Diese Tradition wurde durch den Hobbywinzer Walter Keulenhof wieder aufgelebt: Der spätere Mitgründer des Weinfestes baut seit 1985 die Rebsorte Müller-Thurgau auf dem Weinberg an der Stadtmauer an.