Der stellvertretende Geschäftsführer der Regionale 2025-Agentur, Thomas Kemme, gab nach einer Stadtführung einen Überblick über die Projekte.
Regionale 2025Stadtmauer, Heimathaus: So wird Hennef-Stadt Blankenberg noch schöner
„Stadt Blankenberg zeigt wie in einem Brennglas, wie Regionale 2025 funktionieren soll“, sagte Thomas Kemme, stellvertretender Geschäftsführer der Regionale 2025 Agentur, bei der Sitzung des Beirats für das Bergische Rheinland in der Alten Schule. Es sei ein historisch und touristisch bedeutsamer Ort, das Projekt sieht den Ausgleich für die Bewohnerinnen und Bewohner vor und will zugleich den Besuchenden ein attraktives Angebot machen.
Davon konnten sich die Beiratsmitglieder ein erstes Bild machen. Vorsitzender Dietmar Tendler hatte die Idee, an einen Förderstandort zu gehen. Bürgermeister Mario Dahm nahm sie mit auf eine kleine Stadtführung, die am Hangspielplatz begann. Für rund 400.000 Euro ist hier unter Beteiligung insbesondere von Eltern und ihren Kindern eine Fläche mit langen Rutschen, die immer wieder gewünscht wurden, entstanden. Und das im Schatten der mittelalterlichen Stadtmauer.
Der Sanierungsbedarf der Stadtmauer summiert sich auf 23 Millionen Euro
Doch die war mit Planen verhangen. „So sähe es in wenigen Jahren überall aus, wenn wir sie nicht sanieren würden“, erklärte Dahm. Der Bedarf ist groß, rund 23 Millionen Euro sind allein dafür veranschlagt. Weiter ging es zum Katharinenturm aus dem 13. Jahrhundert mit dem Turmmuseum.
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An dieser Stelle beschrieb der Bürgermeister den Dreh- und Angelpunkt des Integrierten Handlungskonzept für Stadt Blankenberg, das Kultur- und Heimathaus. Ausstellungsflächen für die Stadtgeschichte und Wechselausstellungen, Veranstaltungsort, nach den Seiten hin offene Kulturscheune, offenes Klassenzimmer. Noch steht nichts, aber bald soll dort ein multifunktionaler Ort entstehen.
Hier sollen auch Parkplätze geschaffen und Besucherströme gelenkt werden, nachdem sie erstmal Informationen getankt haben. Ausgangspunkt des aufwändigen Wegs war die Stadtmauer, auf die Dahm immer wieder zurück kam. „Sie ist 1,5 Kilometer lang und hat das halbe Steinvolumen des Kölner Doms, wie ein schlauer Kopf einmal ausgerechnet hat.“ Aus unterschiedlichen Töpfen kommen jetzt die Gelder.
Wie auf Bestellung kam der Siegtalhüpfer vorbei, die erste Anbindung des Ortes an den Öffentlichen Personennahverkehr. Mobilität ist eines der Kernthemen der Regionale 2025. „Hier haben wir den Patienten in seiner ganzen Schönheit“, präsentierte Dahm den Zwinger, ein Teilstück mit zwei Mauern. Insgesamt 28 Abschnitte sind im Sanierungsplan, einen fertig gestellten zeigte er den Besucherinnen und Besuchern am Ende. Das Kölner Tor mit den Anschlussstücken und einem Aussichtsplateau wurde für rund eine Million Euro bereits errichtet.
Kemme beschrieb in der an schließenden Sitzung noch einmal, wie verschiedene Förderstränge zusammen gebunden wurden, um das Projekt umzusetzen, von der Städtebauförderung über europäische Töpfe etwa, Denkmalmittel von Land und Bund oder Zuschüsse vom Landschaftsverband Rheinland für Ausstellungskonzeptionen.
In einem kurzen Galopp beschrieb er noch einmal die Raumkulisse mit drei Landkreisen, 28 Kommunen und 700.000 Menschen. Im Prozess haben sich für die Regionale 2025 noch einmal die fünf Zukunftsthemen herausgebildet, die mit plakativen Überschriften näher an die Menschen gebracht werden sollen: Weiter geht's, Alles Ressource, Das Gute selbst gemacht, Neues Machen, Hin und Weg.
In allen Bereichen stehen Foren und Werkstätten an. Am 12. Mai 2025 beginnt zudem der Präsentationszeitraum, in dem die etwa 50 Projekte vorgestellt werden. Dabei geht es nicht darum, nur das Fertige zu zeigen, sondern vorzustellen, was gemacht wurde, was in Realisierung ist oder unumkehrbar auf den Weg gebracht. Das ist schon eingeübt in den Tagen der offenen Projekt, bei denen sich Hennef schon verdient gemacht hat.
Burg und Museumsdorf Windeck haben eine Förderempfehlung
Kemme skizzierte zahlreiche Projekte, darunter das Thurn-Areal in Neunkirchen-Seelscheid, das in der kommenden Woche noch einmal „durchgeknetet“ werde, um zu schauen was machbar ist. Schon umgesetzt ist das Dorfzentrum Windeck-Leuscheid, Burg und Museumsdorf Windeck mit der Aussichtsplattform am Wasserfall in Schladern, die barrierearm gemacht werden soll, haben eine Förderempfehlung für EU-Mittel, der Förderantrag wird erstellt.
Die Denkschmiede in Hennef und Ruppichteroth darf sich über Zuwendungen freuen, die Synagoge in Ruppichteroth ist im Fokus. Für den Juni 2026 ist ein Abschluss mit einem Zeltfestival vermutlich in Much geplant, über zwei bis drei Tage mit 500 bis 600 Besuchern. Die lit.cologne wird eine Veranstaltung in der Raumkulisse machen, der Radklassiker „Rund um Köln“ könnte das Rheinische Bergland befördern. Auf die Frage, ob ein Projekt wie die Mauersanierung in Stadt Blankenberg ohne die Regionale möglich sei, antwortete Kemme mit einem klaren: „Nein.“