Mit dem Abriss des Guttenhofs verschwindet ein Stück Lohmarer Stadtgeschichte. Das sind die Gründe für die Entscheidung.
Historisches FacherkhausLohmarer Guttenhof muss wegen Einsturzgefahr abgerissen werden
Der Guttenhof ist nicht zu retten. Das historisch bedeutsame Gebäude, eines der ältesten der Stadt, wird nun aus der Denkmalliste gestrichen. Hier, am Eisenmarkt 4, hatte einige Zeit sogar ein Bürgermeister seinen Amtssitz.
Der Stadtentwicklungsausschuss nahm den Sachverhalt mit Bedauern zur Kenntnis. Laut Gutachten eines Sachverständigen müsste das einsturzgefährdete Fachwerkhaus komplett demontiert werden, nur wenige Bauteile wäre zu retten, eine Rekonstruktion käme einem Neubau gleich. Damit aber ginge die Denkmalwürdigkeit verloren.
Mit Abriss des Lohmarer Guttenhofs verschwindet Stück Stadtgeschichte
Der Eigentümer hat bereits einen Abrissantrag gestellt. Er hatte das einst repräsentative Gebäude aus dem 18. Jahrhundert vor wenigen Jahren erworben, zuvor stand es rund 20 Jahre leer, war augenscheinlich baufällig. Eichenbalken und Lehmgefache wiesen Schäden auf, an einigen Stellen hatte die Fassade tiefe Löcher, ebenso die Decken im Innern. Im Gespräch mit dieser Zeitung sprach er damals von seinem Ziel, das Denkmal zu retten, und von mindestens 300.000 Euro Sanierungskosten.
Alles zum Thema Landschaftsverband Rheinland
- Bebauungsplan Burscheider können etwas zum Luchtenberg-Umzug sagen
- Nach Schulschließung in Rösrath Gesundheitsamt betreut 16 Kontaktpersonen von Mpox-Erkrankten im Rhein-Sieg-Kreis
- Neue Broschüre Soviel Spannendes gibt es aus der Geschichte von Frechen-Grefrath zu erzählen
- Inklusives Konzept Pulheim erteilt Baugenehmigung für Donatus-Quartier im Abteiort
- Museumsbesuch Verbände spendieren Fahrten für Kinder und Jugendliche im Rhein-Erft-Kreis
- „Wir lassen niemanden allein“ Opfer-Community gibt ehemaligen Heimkindern Kraft – Zu Besuch bei einer besonderen Weihnachtsfeier
- „Unser Sohn ist keine Testperson“ Behindertes Kind aus Wiehl darf nicht in die Kita
Mit dem Abriss der Nummer 67 aus der Denkmalliste verschwindet ein Stück Stadtgeschichte, bedauerte Heimatforscher Hans Heinz Eimermacher im Ausschuss. Der Eisenmarkt, der früher Erlenmarkt hieß, war eine Keimzelle des Zentralorts. Im Haus Nummer 4 hatte Bürgermeister Balthasar Schwaben von 1814 bis 1826 seinen Wohn- und Amtssitz.
Fachwerkhaus an der Kieselhöhe wird unter Denkmalschutz gestellt
Die Kommunalpolitik beschloss ferner, das Fachwerkwohnhaus Kieselhöhe 13a, nur wenige hundert Meter weit vom Guttenhof entfernt, unter Schutz zu stellen. Es steht im historischen Siedlungsort „Oberdorf Lohmar“ und stammt aus der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts.
Seine Bausubstanz ist laut dem LVR-Amt für Denkmalpflege seit etwa 250 Jahren nahezu unverändert. Das Eckgebäude sei „ortsbildprägend“ und ein „unverzichtbares Zeugnis der Ortsentwicklung“. Es ist die Nummer 179 in der städtischen Denkmalliste.