Beim verheerenden Hochwasser haben nur Sandsäcke einen Dammbruch in Lohmar-Donrath verhindert. Nun wurde der Deich saniert.
HochwasserschutzAggerdeich in Lohmar-Donrath ist nach Sanierung standsicher
Die Agger plätschert idyllisch durch den Ortsteil Donrath. Die Bewohner haben den Fluss indes auch schon als massive Bedrohung erlebt. Im Juli 2021, bei dem verheerenden Hochwasser, stand der Damm kurz vor dem Bruch. Nur mit Sandsäcken konnte die Feuerwehr die Überflutung der Wohnstraßen und Häuser verhindern. Einsatzkräfte waren des Nachts von Tür zur Tür gelaufen, um die Bewohner zu wecken und zu warnen. Nun wurde der Deich saniert.
Nach dem Starkregen, bei dem Agger und Sülz vielerorts über die Ufer getreten waren, Wohnhäuser und Campingplätze fluteten und das Wasser auch wertvollen Hausrat zerstörte, hatte die Stadt die Deichanlage entlang des Dornheckenweges kontrolliert. Das Ergebnis: Das Bauwerk war auf einer Länge von 70 Metern nicht mehr standsicher.
Die Stadt Lohmar entwickelte mit der Feuerwehr einen Notfallplan für Donrath
Die Stadt beauftragte das Ingenieurbüro Stelter aus Siegburg mit der Sa-nierungsplanung. Gleichzeitig habe das Tiefbauamt mit der Feuerwehr „einen tragfähigen Notfallplan“ entwickelt, teilte die Verwaltung mit, „um für den Fall eines Hochwasserereignisses, während der Dauer der Planung bis zur Umsetzung der Maßnahme, gerüstet zu sein“.
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Aus den vorgeschlagenen Varianten suchte die Stadt die für sie beste aus, sie sollte auch in weiterer Zukunft Schutz vor stärkeren Hochwasserereignissen bieten. In Abstimmung mit der Bezirksregierung Köln und der unteren Naturschutzbehörde wurde der Einbau einer Spundwand mit einem aufgesetzten Betonkopf beschlossen. Der Betonbalken ermögliche eine schnelle und eingriffsarme Erhöhung des Deiches in diesem Abschnitt.
Man stellte einen Antrag auf Zuschuss bei der Bezirksregierung und konnte die Baumaßnahme umgehend ausschreiben. Den Zuschlag hat die auch im Bereich Spezialtiefbau tätige Sonntag-Unternehmensgruppe aus Dörth (Rheinland-Pfalz) erhalten. Nach Untersuchung des Bereichs auf Kampfmittel begann die Firma im August mit der Sanierung, sie rammte zunächst die Spunddielen ein und brachte dann die Betonkrone auf.
Derzeit werde der Deichkörper wiederhergestellt und mit Mutterboden bedeckt. Im Anschluss erfolgt die Rasenansaat. Die Kosten der Deichsanierung werden laut Stadt zu 80 Prozent vom Land Nordrhein-Westfalen gefördert.