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AtemwegserkrankungAb Mittwoch werden im Rhein-Sieg-Kreis Grippeimpfungen angeboten

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Rathaus_Apotheke

Apotheker Florian Wehrenpfennig am Impfschank mit den Seren.

Rhein-Sieg-Kreis – Ab Mittwoch wird wieder in der Rathausapotheke im Huma geimpft. Allerdings nicht gegen Corona sondern gegen Grippe. Nachdem im vorigen Jahr ein erster Pilotversuch erfolgreich war, wird er nun fortgesetzt. „40 Menschen wurden bei uns geimpft“, erklärt Florian Wehrenpfennig, Inhaber der Apotheke. Das klingt nicht viel, sind aber zehn Prozent aller, die im Gebiet des Kassenbereiches Nordrhein ihren Piks gegen Grippe nicht beim Arzt bekommen haben.

Allerdings nimmt zurzeit nur die AOK an dem Pilotversuch teil. „Der Gesetzgeber gibt den anderen Krankenkassen auch die Möglichkeit, doch die machen einfach nicht mit.“ Für Wehrenpfennig ist das völlig unverständlich. „Wir hätten gut und gerne mehr als 1000 Menschen impfen können, aber sie waren nicht in der AOK.“ So mussten die Impfwilligen wieder weggeschickt werden.

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Ein Problem Jahr 2020 war, dass es nicht ausreichend Impfstoff für die Schutzimpfung gegeben hatte. „Als er geliefert wurde, war es schon zu spät“, so Wehrenpfennig. 200 Impfdosen mussten deswegen vernichtet werden. Neun Monate sind sie nur haltbar.

In diesem Jahr kam die Lieferung aber rechtzeitig. Der Schrank ist voll. Das Vakzin wird bei zwei bis acht Grad gelagert. Vier Grad sind auf dem Kühlschrank im Display zu erkennen. Die einzelnen Fächer werden elektronisch überwacht. „Wenn eins leer ist, dann gibt es eine Meldung“, so Wehrenpfennig.

Doch nicht nur das. Auf der Internetseite der Apotheke können die Impftermine online gebucht werden. Das Programm überwacht den Kühlschrank. Wenn er leer ist, gibt es keine Termine mehr. Dann muss erst aufgefüllt werden. „Jetzt geht die Zeit für die Grippeimpfungen los“, sagt der Apotheker.

Impfung kann auch simultan mit Corona-Impfung gegeben werden

Sechs bis neun Monate halte der Schutz. Für Senioren im Alter ab 60 Jahren gibt es sogar hoch dosierten Impfstoff. „Mit zunehmendem Alter wird die Immunantwort im Körper schwächer. Die höhere Dosierung gleicht das aus“, erklärt Wehrenpfennig. Komplikationen bei Impfungen habe es bei ihm nicht gegeben. Auch bei den anderen Apotheken im Kassenbereich sei „alles normal verlaufen“.

Eine Reihe von Apotheken bietet die Grippeschutzimpfung an

Im Rhein-Sieg-Kreis besteht in mehreren Apotheken die Möglichkeit zur Grippeschutzimpfung. Wann diese jedoch mit den Impfungen beginnen, sollte dort jeweils erfragt werden. Hier eine Auswahl:

Hennef: Malteser-Apotheke, Adler-Apotheke

Lohmar: Hubertus-Apotheke

Neunkirchen-Seelscheid: Rathaus-Apotheke

Ruppichteroth: Bröltal-Apotheke OHG

Sankt Augustin: Rathaus-Apotheke im Huma, Holtkamp Apotheke Bonner Straße

Troisdorf: St. Johannes-Apotheke, Markt-Apotheke. (vr)

Die Grippeschutzimpfung kann auch simultan mit der Impfung gegen das Coronavirus verabreicht werden. Das teilte das Robert-Koch-Institut in seinem Epidemiologischen Bulletin vom 30. September mit. Darin heißt es, die Ständige Impfkommission ändere ihre Empfehlung zur gleichzeitigen Gabe von Coronavirus-Impfstoffen und anderen Tot-Impfstoffen (wie dem Impfserum gegen die Grippe). „Unter der Voraussetzung, dass eine Indikation zur Impfung sowohl gegen Influenza als auch gegen COVID-19 besteht, ist eine simultane Verabreichung beider Impfstoffe möglich.“ Allerdings gibt es nach Angaben des Apothekers Wehrenpfennig noch keinen Kombi-Impfstoff.

Wehrenpfennig sieht das Angebot in den Apotheken auch nur als Ergänzung zur Arztpraxis. Deshalb würde nur Mittwoch und Freitag nachmittags und samstags die Grippeschutzimpfung verabreicht. „Wir wollen den Medizinern keine Konkurrenz machen. Wir sehen uns als sinnvolle Ergänzung.“

In einer früheren Version dieses Artikels hatte es geheißen, es sei ein 14-tägiger Abstand zwischen Coronavirus- und Grippeschutzimpfung nötig. Das entspricht inzwischen nicht mehr der Empfehlung der Ständigen Impfkommission.