Fußball-MittelrheinligaSiegburg siegt, doch Kilic ist außer sich
Rhein-Sieg-Kreis – Siegburger SV 04 – SV Eilendorf 1:0 (1:0). Um sich nach dem Schlusspfiff ein Bild von Bünyamin Kilics Gemütslage zu machen, reichte ein Blick auf dessen rechte Faust. Dort klaffte noch immer eine blutige Wunde, die sich der Trainer des Fußball-Mittelrheinligisten Siegburg 04 selbst zugezogen hatte. Kurz nach der Halbzeit war dem Coach der Kragen geplatzt – wohlgemerkt beim Stande von 1:0 für seine Elf.
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Nachdem Siegburg zum wiederholten Male einen unnötigen Einwurf für den Gegner verursacht hatte, demolierte der Coach seinen Trainerstuhl aus Plastik und schleuderte ihn anschließend wutentbrannt aus der Coaching-Zone.
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Die Gelbe Karte für seinen Ausraster dürfte Kilic weniger geschmerzt haben als seine pochende Hand. „Eigentlich bin ich an der Seitenlinie die Ruhe selbst, aber in mir hatte es einfach gebrodelt“, sagte Kilic hinterher. „Die Einwurf-Szene war vermeintlich unbedeutend, aber sinnbildlich für unseren lustlosen, peinlichen Auftritt.“
Vogel verhindert Schlimmeres
Trotz des 1:0-Erfolgs habe ihn die Performance seiner Elf „sprachlos gemacht. Über diese drei Punkte kann ich mich nullkommanull freuen. Mit Ausnahme der ersten zehn Minuten war das eine Nicht-Leistung. Wenn sich nicht schleunigst etwas ändert, werde ich künftig auf Spieler der Reserve setzen müssen.“
In der Nachspielzeit war es Michael Vogel, der dem SSV 04 den Heimsieg festhielt. Einen Schuss aus dem Gewühl heraus parierte der Keeper mit einem tollen Reflex. Robin Schmidt hatte das goldene Tor per Abstauber erzielt (29.) – und damit immerhin die Serie von vier sieglosen Spielen beendet.
SSV: Vogel – Diehl (37. Mai/68. Sylaj), Isecke, Dogan, Roder – Kartal, Reichert, Koc (37. Wybierek/74. Ickenroth) – Fujiwara, Schmidt, Asano.
SV Deutz 05 – FC Hennef 05 0:4 (0:2). Exakt 28 Monate nach seinem Mittelrheinliga-Debüt durfte Michael Okoroafor endlich auch sein erstes Tor bejubeln. Der Flügelangreifer des FC Hennef 05 traf in Deutz gleich doppelt und bereitete darüber hinaus einen Treffer vor.
„Das Potenzial hatte vom ersten Tag an in ihm gesteckt“, sagte Trainer Sascha Glatzel nach dem 4:0-Auswärtserfolg. „Es war nur eine Frage der Zeit, bis er sich endlich mal belohnt. Wir alle haben uns unheimlich für ihn gefreut.“
Premieren-Tor mit links
Seinen ersten großen Auftritt sollte Okoroafor bereits in der zehnten Minute haben. Auf dem rechten Flügel ließ er zwei Gegenspieler stehen und passte scharf ins Zentrum, wo Mohamed Dahas sein zehntes (!) Saisontor erzielte – 1:0. Gegen frech aufspielende Deutzer verhinderte Keeper Martin Michel gleich zwei Mal den Ausgleich, ehe Okoroafor sein Premieren-Tor erzielte. Nach einer feinen Einzelaktion auf der rechten Außenbahn zog der 21-Jährige nach innen und vollstreckte mit seinem schwächeren linken Fuß zur 2:0-Führung (32.).
Nach der Pause traf der bereits in der ersten Halbzeit für den verletzten Celal Kanli eingewechselte Sakae Iohara erst den Pfosten und wenig später die Latte, wobei Okoroafor bei letzterem Versuch am schnellsten schaltete und zum 3:0 abstaubte (49.). Den Treffer zum Endstand markierte „Joker“ Kai Schusters nach einem mustergültig vorgetragenen Konter (81.).
Showdown in Hennef
Dank des achten Erfolgs im zehnten Saisonspiel steht der FCH nach wie vor punktgleich hinter dem 1. FC Düren an der Tabellenspitze. Am Sonntag kommt es im Anton-Klein-Sportpark zum Showdown zwischen beiden Mannschaften. „Die Tabelle lügt nicht nach zehn Spieltagen“, sagte Sportchef Dirk Hager. „Ich rechne mit einem Duell auf Augenhöhe.“
FCH: Michel – Mus, Akalp, Hasemann (86. Viehweger), Fujimoto – Kamm, Stoffels – Okoroafor (77. Lo Iacono), Kanli (42. Iohara), Jimenez (81. Islamovic) – Dahas.