Es geht mehr als nur um drei Punkte: Am Sonntag empfängt der Siegburger SV 04 den FC Hennef 05. Fünf Fakten zum Derby.
Fußball-MittelrheinligaSiegburg bittet Hennef zum Prestige-Duell
Zwei Erzrivalen, ein Ziel: Im Fußball-Mittelrheinliga-Derby zwischen Siegburg 04 und dem FC Hennef benötigen beide Teams dringend einen Sieg, um sich von den Abstiegsplätzen fernzuhalten. Fünf Fakten zum Prestigeduell.
Die drei Rückkehrer: Neben dem Sturm-Duo Kai Schusters und Matthias Wybierek kehrt auch Fatih Özyurt an seine alte Wirkungsstätte zurück. Der Coach der 05er bezeichnet sich selbst als „Ur-Hennefer. Trotzdem will ich die anderthalb Jahre in Siegburg nicht missen – das war eine super Zeit.“ Zunächst auch eine super erfolgreiche. Denn gemeinsam mit Kinan Moukhmalji führte Özyurt den SSV in der Saison 2017/18 auf Platz drei. Mit einem Mini-Etat wohlgemerkt.
Fatih Özyurt adelt Michael Vogel
Zwei einstige Weggefährte sind heute noch in Siegburg aktiv, nämlich Torwarttrainer Gerd Schmidt und Michael Vogel. Letzteren bezeichnet Özyurt rückblickend als „einen meiner wichtigsten Spieler. Er war der beste Keeper der Liga und ist auch heute noch eine Rakete.“ Auch an die Zusammenarbeit mit Schmidt denkt Özyurt gerne zurück: „Gerd ist positiv bekloppt und mehr als nur ein Torwarttrainer.“
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Die drei Ex-Hennefer: Ein Siegburger Trio feierte in der Vorsaison noch die Meisterschaft mit Hennef. Während Kapitän Tarik Dogan (Rotsperre) am Sonntag zusehen muss, fiebern Jordan Ramirez und Bilal El Morabiti dem Wiedersehen auf dem Rasen entgegen.
Letzterer ist derzeit gesetzt. „Bilal kann ein Team trotz seines jungen Alters mitreißen“, sagt Sportchef Mehmet Dogan. „Er performt Woche für Woche.“ Trainer Alexander Otto lobt den Dribbelkünstler als „Teamplayer. In Bonn (0:0, Anm. d. Red.) hätte er einen Ball quergelegt bekommen müssen. Anstatt sich zu beschweren, gab es sofort aufmunternde Worte für seinen Mitspieler.“
Die offene Rechnung: Hennef hat noch eine Rechnung offen aus dem Kreispokal-Viertelfinale, als man mit 0:3 unterlag. Trotz 45-minütiger Überzahl. „Siegburg hat uns damals aufgefressen“, sagt Özyurt. Trotz der jüngsten Rückschläge bei Fortuna Köln II (1:2) und gegen Vichttal (0:3) glaubt er nicht an eine erneute Lehrstunde: „Den FC Hennef vor zehn Wochen gibt es nicht mehr. Wir sind jetzt deutlich weiter.“ Auch Sportchef Jürgen Thomas betont: „Wir werden Siegburg diesmal mehr Paroli bieten.“
Siegburg düpiert späteren Meister
Auch den letzten Liga-Vergleich (in Hennef) entschied der SSV für sich: Dank eines Hattricks von Kaito Asano düpierte man den späteren Meister mit 5:2 – und beendete damit eine 13-jährige Durststrecke ohne Liga-Sieg gegen den Erzrivalen. Mit Burak Mus und Aron Andreasson standen im Mai allerdings nur zwei heutige Hennefer Spieler auf dem Rasen (und der Verliererseite).
Die Favoritenrolle: Für Özyurt sind die Rollen klar verteilt: „Siegburg ist der Favorit. Die Möglichkeiten und Ambitionen beider Klubs könnten unterschiedlicher kaum sein.“ Schließlich wolle der Gegner „in zwei bis drei Jahren ans Tor zur Regionalliga klopfen. Für uns geht es um mittelfristige Konsolidierung.“ Die Vorherrschaft im Kreis werde man allerdings nicht freiwillig abtreten: „Auf dem Rasen wollen wir Siegburg immer auf Augenhöhe begegnen, auch am Sonntag.“
Für Dogan gibt es „keinen Favoriten. In einem Derby kann alles passieren.“ Der Respekt vor dem Gegner ist groß: „Fatih hat in kürzester Zeit eine Einheit geformt. Wie die Hennefer den radikalen Umbruch im Sommer gemeistert haben, ist krass.“
Auf einen Sommertransfer ist er sogar ein bisschen neidisch: „Ich habe alles versucht, um Ole Lichter zu uns zu holen. Ich bin ein großer Fan von seiner unbekümmerten Spielweise.“ Angesichts des letzten Liga-Erfolgs am 20. August (3:1 in Vichttal) betont er jedoch: „Wir haben jetzt häufig genug unentschieden gespielt. Es wird Zeit für den nächsten Dreier.“
Die Siegburger Generalprobe: Im Benefizspiel am Mittwoch beim Bezirksligisten MSV Bonn (zugunsten der Flut- und Erdbebenopfer in Marokko und Libyen) bot Otto jene Spieler auf, die in Bonn (0:0) nicht zum Einsatz gekommen waren. Dabei habe ihm die Mannschaft die Entscheidung hinsichtlich der Derby-Aufstellung „nicht leichter gemacht. Gerade in der zweiten Halbzeit haben sich einige Jungs für einen Einsatz empfohlen.“
Auch Asano, der drei Tore zum 7:0 beisteuerte. Am meisten freute sich Otto aber über das dritte Zu-null-Spiel in Folge, denn auch im Pokal-Finale gegen Mondorf (4:0) hatte man kein Gegentor kassiert.