Vom Landesliga-Torwarttrainer zum Sportchef in der Mittelrheinliga: Frank Fußhöller freut sich über die Chance beim FC Hennef 05.
Sprung ins kalte WasserFC Hennef installiert Frank Fußhöller als Sportchef
Das nennt man wohl einen steilen Aufstieg. Der Fußball-Mittelrheinligist FC Hennef 05 hat Frank Fußhöller als neuen Sportchef installiert – und damit den aktuellen Torwarttrainer des Landesligisten FSV Neunkirchen-Seelscheid. Der 42-Jährige folgt mit sofortiger Wirkung auf Jürgen Thomas (57), der aus beruflichen Gründen aus dem Amt scheidet. „Die Arbeit als Sportlicher Leiter ist quasi ein Fulltime-Job“, sagt letzterer. „Diesen zeitlichen Aufwand kann ich einfach nicht mehr stemmen.“
Sein Nachfolger wurde von der Hennefer Offerte offensichtlich überrascht: „Als sich Gerti (Martin Gerards, Anm. d. Red.) gemeldet hat, habe ich mit einer Einladung zum Bierchentrinken gerechnet. Schließlich sind wir gut befreundet. Irgendwann habe ich dann realisiert, dass er mich in seiner Funktion als Vorsitzender anruft.“
Die anfängliche Skepsis wich schnell der Neugier, die letztlich in Begeisterung umschlug. „Natürlich ist dieser Job Neuland für mich“, betont Fußhöller. „Aber ich knie mich voll rein und bin schon jetzt gefühlt 24/7 für den FC Hennef im Einsatz.“ Trotzdem werde der zweifache Familienvater und Ermittler bei der Zollfahndung die Saison beim FSV „durchziehen. Ich kann ja nicht einfach so über Nacht verschwinden.“
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Obwohl Fußhöller seit 2016 in Neunkirchen-Seelscheid als Torwarttrainer arbeitet, bezeichnet er sich als „Hennefer Jungen. Ich wohne nur drei Gehminuten entfernt vom Stadion.“ Dort stand er sechs Jahre lang (2006 bis 2012) als Keeper der Reserve zwischen den Pfosten. Trotz seines offiziellen Karriereendes sollte er in der Saison 2015/16 noch mal seine Torwarthandschuhe auspacken und der zweiten Mannschaft so zum Bezirksliga-Klassenerhalt verhelfen.
Mit seinem damaligen Trainer Michael Theuer arbeitet Fußhöller heute in Neunkirchen-Seelscheid zusammen. „Die Hennefer dürfen sich auf Franky freuen“, sagt der FSV-Chefcoach. „Er ist clever und wird sich in seine neue Aufgabe reinfuchsen. Sein Fußballsachverstand beschränkt sich keineswegs nur auf die Torhüterposition.“
Auch beim FCH traut man Fußhöller den Sprung ins kalte Wasser zu. „Franky hat ein großes Netzwerk und noch viel wichtiger: Er brennt für die Aufgabe“, sagt Gerards. „Er könnte sich für uns als Glücksfall entpuppen.“ Trainer Fatih Özyurt freut sich ebenfalls über die „willkommene Verstärkung und Entlastung. Er kann Leute begeistern und bringt jede Menge Enthusiasmus mit.“
Die Kaderplanung für die Saison 2024/25 läuft bereits auf Hochtouren, wobei Fußhöller auf die Unterstützung seines Vorgängers Thomas bauen kann. „Unser Fokus liegt ganz klar auf der Talentförderung“, sagt der neue Sportchef. Gerade angesichts der jüngsten Budgetkürzungen sei der FCH „mehr denn je ein Ausbildungsverein“.
Neben den U-19-Eigengewächsen Lukas Kubek und Deniz Gönen hat auch schon das Innenverteidiger-Duo um Hajdar Shala und Leo Camara verlängert. Trotz schmalen Etats erklärt Özyurt: „Wir wollen den Kader qualitativ verstärken und den nächsten Schritt machen.“
Adrian Asani kehrt zurück
Zuvor stimmt er seine Mannschaft auf den Saisonendspurt ein. „Bis vor wenigen Wochen konnte man noch von einer überragenden Serie sprechen“, sagt der Coach. Drei Niederlagen in Folge hätten aber „Spuren hinterlassen. Zumal wir dabei 13 Gegentore kassiert haben – das ist eine abstiegsreife Bilanz.“ Der Wechsel zu einer offensiveren Spielidee sei „in die Hose gegangen. Den Schuh muss ich mir anziehen.“
Im anstehenden Duell beim SV Bergisch Gladbach werde man daher zur altbewährten Taktik zurückkehren und in erster Linie „kompakt verteidigen“. Gut also, dass Defensiv-Spezialist Adrian Asani nach einer Gelb-Rot-Sperre zurückkehrt.
Burak Mus fällt mit einer Patellasehnenentzündung vorerst weiter aus. Özyurt hofft noch auf ein Comeback seines Kapitäns in dieser Saison – und auf viele weitere Einsätze in der nächsten: „Wir wollen unbedingt mit ihm verlängern.“ Auch in diese Aufgabe wird sich Fußhöller voll reinknien.
Siegburg empfängt Hohkeppel
Der Siegburger SV 04 will seinen Ruf als Favoritenschreck bestätigen. Im Walter-Mundorf-Stadion ärgerte das Team bereits den VfL Vichttal (2:0), die SpVg Frechen (0:0) und den Bonner SC (1:1). „Wir wollen den nächsten Großen ärgern“, sagt Trainer Alexander Otto vor der Partie gegen Eintracht Hohkeppel.
Der Spitzenreiter sei für ihn die „mit Abstand beste Mannschaft der Mittelrheinliga. Gegen diese starken Individualisten kann man nur als Kollektiv bestehen.“ Weil Innenverteidiger Joran Sobiech (Gelb-Rot-Sperre) ausfällt, steht Winterzugang Giovanni Multari vor seinem Startelf-Debüt.