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Fußball-MittelrheinligaSiegburg siegt dank Sai, Hennef verzweifelt an Kraus

Lesezeit 3 Minuten
Oleksandr Kilovyi

Aller Einsatz umsonst: Oleksandr Kilovyi (rechts) und der FC Hennef gehen im Heimspiel gegen den FC Hürth leer aus.

Alexander Nii Tackie Sai ackert, rennt und trifft doppelt für den Siegburger SV 04. Hennef verzweifelt indes am Hürther Keeper Kevin Kraus.

Siegburger SV 04 – FC Union Schafhausen 4:1 (1:0). Alexander Nii Tackie Sai tat das, was er schon seit Wochen tut: Der Stürmer des Fußball-Mittelrheinligisten Siegburg 04 marschierte voran. Als erster Abwehrspieler und Torjäger. Diesmal trug der 21-Jährige sogar mit zwei Treffern zum 4:1-Erfolg seiner Elf bei.

„Wir sehen im Moment den besten Tackie aller Zeiten“, sagte der Siegburger Sportchef Mehmet Dogan hinterher. Auch Cheftrainer Alexander Otto verteilte ein Sonderlob an den Doppeltorschützen: „Tackie liefert ab und überzeugt auf ganzer Linie – mit und gegen den Ball.“

Mit dem Gesamtauftritt war der Coach nur „bedingt zufrieden. Wir haben heute leider die letzte Konsequenz vermissen lassen.“ Dies galt vor allem für die erste Halbzeit, als nicht zuletzt der sehr agile Ju-yong Jo zwei Großchancen liegen gelassen hatte. „Wir hätten zur Pause mindestens mit drei Toren führen müssen“, so Dogan.

Ibrahim Hajri erzielt Traumtor

Zumindest in einer Szene zeigte sich der SSV kompromisslos, nämlich in Person von Ibrahim Hajri: Der Linksverteidiger fasste sich aus 20 Metern ein Herz und schweißte den Ball genau in den Giebel – 1:0 (42.).

Nach dem Wechsel bewahrte Jens Fikisi die 04er zunächst mit einem tollen Reflex vor dem Ausgleich, ehe Siegburg doch noch ernst machte: Erst verwandelte Sai einen von ihm selbst herausgeholten Foulelfmeter (67.), dann krönte der Angreifer eine feine Einzelleistung mit einem Tor aus spitzem Winkel – 3:0 (69.). Nachdem der erstmals als Zehner aufgebotene Ishak Adahchur den vierten Treffer nachgelegt hatte (77.), erzielte Max Beumers noch den Ehrentreffer für den Aufsteiger aus Schafhausen (89.).

SSV: Fikisi – Maloko, Weingarten, Sobiech (73. Giovanni Multari), Hajri (67. Tomson) – Hammouda (73. Asano), Giulio Multari – Kisekka (77. Stephan), Adahchur, Jo – Sai (77. Balte).


FC Hennef 05 – FC Hürth 0:2 (0:2). Die Chancen hatte Hennef, die Tore machte der Gegner – so oder so ähnlich könnte man die erste Halbzeit wohl zutreffend zusammenfassen.

Während Celal Kanli (5., 27.) und Volkan Ballicalioglu (20.) jeweils im Eins-gegen-Eins-Duell an Keeper Kevin Kraus scheiterten, schlugen die Gäste zwei Mal eiskalt zu: Erst köpfte Jacob Göker eine Freistoßflanke zur Führung ein (29.), dann profitierte der FC Hürth von Justin Strauchs Patzer: Ein Abstoß des Torhüters landete genau vor den Füßen von Stefan Fiegen, der schnell schaltete und den Ex-Hennefer Tomoya Ito mustergültig in Szene setzte – 2:0 (40.).

Kevin Kraus hat heute einen echten Sahnetag erwischt
Fatih Özyurt, Trainer des FC Hennef 05

Nach dem Wechsel rannte die Heimelf zwar an, doch anders als zu Beginn der Partie mangelte es an Ideen und Durchschlagskraft. Die größte Chance verbuchte Kanli, doch seinen Freistoß kratzte Kraus aus dem Winkel (62.). „Kevin hat heute einen echten Sahnetag erwischt“, bilanzierte der Hennefer Trainer Fatih Özyurt. „Er hat den Unterschied gemacht.“

Weil Kanli quasi mit dem Schlusspfiff am Innenpfosten scheiterte, blieb es beim 0:2 – und einem enttäuschten Hennefer Sportchef Jürgen Thomas: „Viel unnötiger und unglücklicher kann man nicht verlieren.“

Frank Süs und Jürgen Thomas

Co-Trainer Frank Süs (links) und Sportchef Jürgen Thomas vom FC Hennef 05 erleben einen bitteren Nachmittag.

FCH: Strauch – Cubukcu, Shala, Kilovyi (72. Wybierek), Mus – Asani – Schusters (62. Yamahara), Boboy, Ballicalioglu, Biniazz (62. Ichue) – Kanli.