Vom Fußballplatz auf die Tartanbahn: 400-Meter-Ass Burak Gürbüz hat beim Sportfest des LAZ Rhein-Sieg das Ticket für die Jugend-DM gelöst.
LeichtathletikGürbüz und Miehe glänzen beim Siegburger Sportfest
Vom Fußball zur Leichtathletik: Burak Gürbüz hat beim FC Hennef 05 unter Beweis gestellt, dass er sehr gut mit dem runden Leder umgehen kann. Für die 05er verbuchte der 16-Jährige immerhin fünf Einsätze in der U-17-Bundesliga. Vor vier Monaten wechselte Gürbüz jedoch vom Kunstrasen auf die Tartanbahn. Mit Erfolg, wie der U-18-Sprinter beim Pfingstsportfest des LAZ Rhein-Sieg unter Beweis stellte.
„Er ist bereits über die 100 und 200 Meter nah an die Qualifikation für die Jugend-DM in Rostock herangelaufen. Über 400 Meter liegt die Norm bei 52,00 Sekunden. Das traue ich ihm zu, obwohl es für ihn eine Wettkampf-Premiere über diese Distanz sein wird“, schickte Coach Jonas Jochem seinen Schützling auf die Stadionrunde.
Gürbüz ging die erste Kurve rasant an. Mit dem Selbstbewusstsein einer handgestoppten 53er-Zeit im Training stürmte er auf die 200-Meter-Zwischenmarke zu und konnte sein hohes Anfangstempo halten. Eingangs der Zielgeraden deutete sich bereits an, dass er als Sieger hervorgehen würde. Die Frage war nur: In welcher Zeit? Die Anzeigetafel stoppte bei 51,29 Sekunden; das Ticket für Rostock war gelöst.
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Ob Gürbüz der Leichtathletik treu bleibt oder doch wieder zum Fußball zurückkehrt, weiß selbst sein Trainer nicht: „Er hat zwar in Hennef aufgehört, will aber vielleicht wieder spielen. Doch ich glaube, dass ihm die Leichtathletik gefällt“, so Jochem. Vorerst wird Gürbüz seine Sprintstärke wohl abseits des Fußballfeldes demonstrieren.
Thomas Eickmann atmet auf
Neben dem neuen 400-Meter-Shooting-Star lieferten auch andere Athleten bei strahlendem Sonnenschein im weiten Rund des Walter-Mundorf-Stadions ansprechende Leistungen ab. Mit rund 400 Athleten (ab 14 Jahren) am Samstag sowie etwa 250 Kindern und Jugendlichen (bis 13 Jahren) am Sonntag blieb der Zuspruch allerdings etwas hinter den Erwartungen zurück.
Am Samstagmorgen war dem Veranstalter der Schreck in die Glieder gefahren: Für die integrierten NRW-Hindernismeisterschaften fehlte das nasse Element im Wassergraben. „Es gibt ein technisches Problem mit der Beregnungsanlage, woraus der Graben befüllt werden soll“, erläuterte Thomas Eickmann. Doch nur wenig später konnte der Sportliche Leiter des LAZ schon wieder lachen, denn das Wasser floss reichlich und den Titelkämpfen stand nichts mehr im Weg.
50 Meter Luftlinie entfernt davon arbeitete Yaara Miehe fleißig auf der Dreisprung-Bahn. Aufgrund einer leichten Erkältung verzichtete die W-15-Athletin auf ihren ursprünglich geplanten 100-Meter-Start. Ohnehin hat sich das LAZ-Talent inzwischen auf „Hop, Step und Jump“ spezialisiert und führt aktuell mit 11,52 Metern die deutsche Bestenliste (W 15) an.
„11,30 Meter traue ich ihr zu, auch wenn sie nicht 100-prozentig fit ist“, offenbarte Coach Alexander Stübner ein gutes Gespür für seine Athletin. Denn gleich im ersten Durchlauf setzte sie mit 11,33 Metern ein Zeichen. Die W-15-Konkurrenz gewann Miehe schließlich mit 11,41 Metern (1,7 Meter Gegenwind).
Annette Weiss stellt Rekord auf
Ende Juli geht sie nun bei der U-16-DM in Stuttgart an den Start. Stübner ist gespannt: „Ich sehe noch Potenzial bei ihr, die 11,52 Meter zu steigern. Mit 11,60 Metern hat man in den vergangenen Jahren bei der DM immer eine Medaille geholt.“
Im Diskusring wollte Kaila Borgards (LAZ) möglichst nah dran an ihre persönliche Bestleistung (33,30 m). Der erste Wurf war mit 31,46 Metern vielversprechend, doch die 20-Jährige konnte sich anschließend nicht mehr steigern. Dennoch war sie nicht unzufrieden: „Im Winter hatte ich ein Auslandssemester und konnte so gut wie gar nicht trainieren. Ich muss erst wieder in Form kommen. Dafür sind 31,46 Meter gar nicht so schlecht.“
Im Rahmen der NRW-Titelkämpfe startete Para-Leichtathletin Annette Weiss (LAZ) außer Wertung über 2000 Meter Hindernis und verbesserte den deutschen W-55-Altersklassenrekord um fast sechs Sekunden auf 8:18,57 Minuten.