2025 soll alles besser werden: Das Landesliga-Schlusslicht ist überzeugt von der Rettung. Der neue Co-Trainer feierte in Hennef einen Einstand nach Maß.
Neuer Co-Trainer, keine ZugängeTuS 05 Oberpleis bläst zur Aufholjagd
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Eskandar Zamani will als Co-Trainer zum Oberpleiser Klassenerhalt beitragen.
Copyright: Quentin Bröhl
Auf diese Premiere hätte der Fußball-Landesligist TuS 05 Oberpleis gerne verzichtet. Seit 2006 spielt der Verein aus dem Siebengebirge in der sechsthöchsten deutschen Liga (mit Ausnahme der Mittelrheinliga-Saison 2011/12). Doch noch nie überwinterte man auf dem letzten Tabellenplatz, auch nicht beim direkten Wiederabstieg 2012 in die Landesliga.
Mit der Ausbeute von 14 Punkten aus 15 Spielen wurde der Traditionsklub den eigenen Ansprüchen – das ursprüngliche Ziel war eine Top-drei-Platzierung – bislang nicht gerecht. Immerhin: Der Rückstand aufs rettende Ufer beträgt nur zwei Zähler. Überhaupt geht es in der Liga ziemlich eng zu: Gerade mal neun Punkte trennen die 05er von Rang vier. Trainer Marcus Voike behält nicht nur deshalb die Ruhe: „Ich bin mir sicher, dass die Mannschaft eine wesentlich bessere Rückrunde spielen wird.“
Oberpleis startet gegen Bad Honnef in die Rückrunde
Man habe Pech mit Verletzungen und der einen oder anderen Schiedsrichterentscheidung gehabt, allerdings müsse man sich auch „an die eigene Nase packen. Acht Platzverweise sind einfach zu viel.“ Es gehe vor allem darum, auch enge Spiele zu gewinnen. Dabei fiebert man bereits jetzt dem Rückrundenauftakt am 9. März gegen den FV Bad Honnef entgegen. „Es ist das erste von 15 Endspielen“, betont Voike. „Es wird Rückschläge geben, aber wir sind von dem Leistungsniveau der Truppe überzeugt. Am Ende müssen wir einfach drei Mannschaften hinter uns lassen.“
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Während sich Konkurrenten wie der HFV in der Winterpause kräftig verstärkten, blieb es im Oberpleiser Lager ruhig. Trotz des Abgangs von Nils Stephan (23) zum Ligarivalen FSV Neunkirchen-Seelscheid verzichtete man auf Zugänge. „Zum einen vertrauen wir unserem jetzigen Kader“, sagt Voike. „Zum anderen gab es keine geeigneten Kandidaten, die wir unbedingt hätten verpflichten wollen.“
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Tim Becker (links) und der TuS Oberpleis bieten dem FC Hennef um Burak Mus mächtig Paroli.
Copyright: Quentin Bröhl
Immerhin hat der TuS einen Quasi-Zugang zu vermelden, denn Nils Lokotsch (27) steht nach langer Leidenszeit und überstandenem Kreuzbandriss wieder zur Verfügung. Seinen letzten Liga-Einsatz verbuchte der Routinier am 12. Juni 2022 (1:3 in Hohkeppel). Eigentlich wollte auch Flügelangreifer Michel Möller in der Rückrunde wieder angreifen, doch der 20-Jährige hat sich erneut eine schwerere Knieblessur zugezogen. Auch Eric Zientz' Verletzung aus der Hinrunde ist wieder aufgebrochen.
Zumindest abseits des Platzes dürfen sich die Zuschauer auf ein neues Gesicht freuen: Nachdem der bisherige Co-Trainer Stefan Behr O'Hara seinen Wechsel (als Chefcoach) zum Bezirksligisten SV Niederbachem bekanntgegeben hatte, reagierte der TuS und verpflichtete Eskandar Zamani (49). „Ich hätte die Mission Klassenerhalt zur Not auch allein angeführt, aber jetzt bin ich froh über die willkommene Unterstützung“, so Voike. Auch Sportchef Andreas Wind freut sich auf einen „absoluten Fachmann. Gerade in taktischer Hinsicht kann Essi dem Team wichtige Impulse geben.“
Ich freue mich auf die neue Aufgabe und viele alte Weggefährten
Zamani saß zuletzt in der Rückrunde der Saison 2023/24 beim A-Ligisten Umutspor Troisdorf auf dem Trainerstuhl und ist seit September auch für das Oberpleiser „Talentwerk“ im Einsatz. „Ich freue mich auf die neue Aufgabe und viele alte Weggefährten“, sagt Zamani angesichts der Tatsache, dass er Spieler wie Kapitän Tim Becker oder Torjäger Nikolas Klosterhalfen bereits in der Jugend unter seinen Fittichen hatte. „Ich habe meinen Umzug (nach Hennef, Anm. d. Red.) erfolgreich hinter mich gebracht und bin jetzt bereit, mit viel Energie meinen Teil zum Klassenerhalt beizutragen.“
Nachdem er der Mannschaft am Dienstag vorgestellt worden war, feierte Zamani am Mittwoch sein Debüt auf der Oberpleiser Trainerbank. Nach dem 1:1 im Testspiel beim Mittelrheinligisten FC Hennef 05 sprach Voike von einer „sehr guten Vorstellung. Wir hätten sogar gewinnen müssen. Das Engagement und gegenseitige Anfeuern haben gestimmt – das ist die Basis.“ Klosterhalfen hatte den Underdog in Führung gebracht (77.), doch das letzte Wort hatte Marvin Mundil (80.).
Pokal-Aus beim A-Ligisten RW Hütte
Für den TuS war es das vierte Testspiel, nachdem man beim Mittelrheinligisten BW Königsdorf (nach nur einer Einheit) mit 1:6 verloren und gegen Linz (2:1) sowie beim TuS Lindlar (3:1) jeweils gewonnen hatte. Mit dem couragierten Auftritt in Hennef zeigten die 05er die erwünschte Antwort auf die Kreispokalpleite beim A-Ligisten RW Hütte (3:5 i. E.). Für Voike war das Achtelfinal-Aus allerdings „kein Beinbruch. Der Pokal hat für uns keinen großen Stellenwert. Für uns wird es erst am 9. März richtig ernst.“ Der letzte Härtetest steht am Sonntag (15.15 Uhr) an, nämlich beim Mittelrheinligisten FV Endenich.
1. FC Niederkassel „ärgert“ den FV Endenich
Der 1. FC Niederkassel hat im Testspiel am Mittwoch beim FV Endenich mit einem torlosen Remis aufhorchen lassen. Am Sonntag (13 Uhr) bekommen es die Bezirksliga-Fußballer erneut mit einem Mittelrheinligisten zu tun, nämlich beim SV Bergisch Gladbach 09.
Der A-Ligist SV Bergheim feierte indes einen 4:2 (1:1)-Erfolg über den Bonner A-Ligisten Oberkasseler FV. Neben dem dreifachen Torschützen Luigi Rama traf Adam Abdou für die Heimelf. Am Wochenende stehen erneut einige Testspiele an. Während der Mittelrheinligist FC Hennef 05 am Samstag (14 Uhr) den Oberligisten FV Engers empfängt, tritt der Ligarivale Siegburger SV 04 beim Landesligisten GW Brauweiler an (So., 14.30 Uhr).
Weitere Testspiele: So., 13.15 Uhr: Neunkirchen-Seelscheid II – Homburg-Bröltal, 14.30 Uhr: Leuscheid – Wissen II, Merten – Bad Honnef, 15 Uhr: Birk – Buisdorf, Spich – Helpenstein, 15.15 Uhr: Müllekoven – SF Troisdorf, Endenich – Oberpleis, 15.30 Uhr: Neunkirchen-Seelscheid – Uckerath, Bornheim – TuS Mondorf.