Bereits im kommenden November soll die neue Filiale an der Kaiserstraße eröffnet werden - aber nur als Zwischenlösung.
Einzelhandel in der InnenstadtTedi-Markt zieht in den Siegburger Kaufhof
Für das leerstehende Kaufhof-Gebäude an der Kaiserstraße gibt es eine Zwischenlösung, zumindest im Erdgeschoss: Der Stadtverwaltung zufolge soll bereits im November ein Tedi-Markt eröffnen, worüber sich unter anderem Freunde preisgünstiger Einrichtungsgegenstände sowie von Bastel- und Dekomaterialien freuen dürften.
Die Übergabe durch den Vermarkter RME soll am 17. Oktober stattfinden. „Dies ist auch der Grund, warum die von der Wirtschaftsförderung vorbereitete und von uns angekündigte Schaufensternutzung durch Künstler und Vereine erst einmal nicht kommt“, teilt die Pressestelle der Kreisstadt mit.
Wiederbelebung des Gebäudes in der Siegburger Innenstadt
„Wir sind froh, dass in das ehemalige Galeria-Gebäude nun wieder Handel einzieht“, äußert sich Bürgermeister Stefan Rosemann. Mit der Firma Tedi werde im Erdgeschoss „ein erster Schritt in Richtung Wiederbelebung des Gebäudes getan“. Die fast 20.000 Quadratmeter wieder mit einer Nutzung zu versehen, brauche leider Zeit. Immerhin aber könnten dann Menschen wieder im Erdgeschoss einkaufen, auch Licht und vor allem die Heizung würden eingeschaltet. „Wir hoffen, bald weitere Einzelhandels- und Freizeitangebote in das Gebäude zu bekommen.“
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Bereits seit einigen Wochen wird die ehemalige Saturnetage durch die Studiobühne bespielt. Eine Inszenierung widmete sie dem Immobilienspekulanten René Benko, der die Schließungen der Warenhäuser und den Verlust Tausender Arbeitsplätze zu verantworten hat.
Bürgermeister Rosemann sieht Eigentümer des Warenhauses in der Verantwortung
Der Tedi-Markt und das Theater könnten die frühere Nutzung durch Galeria und die Besucherfrequenz nicht wieder ausgleichen, bedauert Rosemann. „Aber es ist besser, dass hier etwas passiert, als ein reiner Leerstand.“ Die Stadt arbeite weiter an langfristigen Konzepten und sei mit dem Eigentümer, potenziellen Investoren und dem Planungsbüro Drees & Sommer im Gespräch, das noch in diesem Jahr die Ergebnisse einer der Machbarkeitsstudie für einme dauerhafte Lösung vorstellen werde. „Vor allem der Eigentümer ist in der Verantwortung“, betont Rosemann.
„Die Ankündigung kam überraschend, eher war erwartet worden, dass über die Nutzung der Schaufenster zu kulturellen Zwecken mit dem Eigentümervertreter Einigkeit erzielt worden wäre“, schreibt Michael Keller, Fraktionschef der SPD in einer ersten Reaktion.
Wichtig sei, dass der „triste Eindruck“, den das Gebäude derzeit biete, verschwinde. „Deshalb fanden wir die Idee einer kulturellen Nutzung gut, zumal das in anderen Städten auch funktioniert“, sagt der Fraktionsvorsitzende Michael Keller.
Tedi bringe zudem eine gewisse Frequenz. „Allerdings kann und darf das keine dauerhafte Lösung sein. Der Eigentümer bleibt in der Pflicht, hier weiter an einer für den Standort attraktiven, langfristigen Lösung mit entsprechender Qualität zu arbeiten“, betont auch Keller. Es sei wichtig, dass es bei Standortentscheidungen von Unternehmen keine öffentlichen Streitereien in der Politik gebe. Stattdessen müsse das Bild eines verlässlichen Umfeldes gezeichnet werden.
Tedi betreibt europaweit 3200 Filialen, eine davon auch schon in Siegburg
Tedi betreibt nach eigenen Angaben 3200 Filialen, die seit 2014 modernisiert werden, auch an der Breite Straße in Siegburg, der Südstraße in Sankt Augustin, der Kölner Straße in Troisdorf, der Gierslinger Straße in Niederkassel, der Haupstraße in Bad Honnef und der Bahnhofstraße in Hennef. Das Unternehmen war 2023 in 15 europäischen Ländern vertreten. Die Abkürzung Tedi steht für „Top Euro Discount“.
Die Anforderungen an einen neuen Standort sind der Tedi-Homepage zu entnehmen: Ein Einzugsgebiet mit als 10.000 Einwohnern im Kern oder mehr als 20.000 Einwohner in einem Einzugsgebiet von 15 Minuten Erreichbarkeit, Lage in einer Fußgängerzone, innerstädtischer A-Lage oder sehr guter B-Lage, in einer Stadtteillage mit hoher Frequenz oder in Verbindung zu einem Fachmarkt- oder einem Einkaufszentrum.
Mindestens 650 Quadratmeter ebenerdige Verkaufsfläche seien nötig, zuzüglich rund 50 Quadratmetern Nebenfläche. „In Fußgängerzonen oder an Top-Standorten mit sehr hoher Kundenfrequenz sind auch Basement- oder Obergeschosslagen interessant“, heißt es zudem.