Zu einem einzigartigen Naturspektakel kommt es derzeit am Ulmener Jungferweiher in der Eifel. Ursache ist wohl das extrem feuchte Wetter.
Einzigartiges NaturspektakelSpinnen haben ganze Region in der Eifel völlig eingesponnen
Es klingt ein bisschen wie die dystopische Wende in einem Horror-Film: Ein Ort in der Eifel ist von Spinnweben völlig bedeckt. Gefahr für Menschen besteht natürlich nicht. Doch Arachnophobikern dürfte die Vorstellung durchaus schlaflose Nächte bereiten.
Der Jungferweiher in Ulmen in der Eifel ist auch so schon eine aufregende Naturregion. Nicht ohne Grund gehört die Hochfläche unterhalb des Steimelkopfes zur Vulkaneifel. „Hier brach ein Vulkan mit einer gewaltigen Detonation aus und bildete einen tiefen Krater mit einem Maarsee“, erklärt ein Sprecher von Eifel-Info.
Naturspektakel am Jungferweiher in der Vulkaneifel
Der heutige Jungferweiher ist ein rund 170.000 Quadratmeter großes Naturschutzgebiet in Rheinland-Pfalz, in dem etliche bedrohte Tierarten Schutz finden. Selbst Fischadler wurden hier schon gesichtet.
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Wer jedoch aktuell eine Wanderung auf dem etwa drei Kilometer langen Rundweg um den Maarsee unternimmt, der wird Zeuge eines einzigartigen Naturspektakels. Eine Tierart, die sonst eher im Verborgenen ihr Unwesen treibt, zeigt hier ein sehr ungewöhnliches Verhalten.
Spinnen haben den Ort teils vollständig in Beschlag genommen. Ganze Bereiche um den Jungferweiher sind von Spinnweben völlig überzogen. Hauptsächlich die Uferbereiche und angrenzende Vegetationszonen des Jungferweihers in Ulmen sind komplett eingesponnen.
Naturschutzbehörde konnte hauptsächlich zwei Spinnenarten identifizieren
Um welche Spinnenart es sich handelt, war laut Verbandsgemeinde Ulmen zunächst unklar. „Allerdings könnte es sich bei diesem Phänomen um gemeinschaftliches Spinnenverhalten verschiedener Arten handeln“, so eine Sprecherin gegenüber dem „Kölner Stadt-Anzeiger“.
Bürgermeister Alfred Steimers bestätigte die Vermutungen wenig später. Er habe aufgrund des seltenen Ereignisses direkt die Obere Naturschutzbehörde eingeschaltet. Deren Proben zufolge handelt es sich hauptsächlich um Zwerg- und Baldachinspinnen. Insgesamt seien aber 40 verschiedene Spinnenarten nachgewiesen worden.
Starkregen verursachte Massenwanderung von Spinnen
Die Ursachen für das ungewöhnliche Verhalten der Spinnen am Ulmener Jungferweiher liegen vermutlich in den klimatischen Bedingungen. Demnach wird die Massenansammlung von Spinnennetzen auf das extrem feuchte Wetter und die hohe Luftfeuchtigkeit zurückgeführt.
Vor allem bei Starkregenereignissen suchen die Spinnen höhere Regionen auf. So seien die Tiere zu Hunderttausenden am Jungferweiher vor der Feuchtigkeit geflüchtet, so die Obere Naturschutzbehörde.
Ungewöhnliches Spinnenverhalten – keine Gefahr für Menschen
„Und der anhaltende Regen in den letzten Wochen in unserer Region hat zu Überschwemmungen der Spinnenquartiere geführt, sodass diese in die Höhen geflüchtet sind“, so Pressesprecherin Lisa Unzen von der Verbandsgemeinde Ulmen.
Unzen betont: „Die Spinnen stellen keine Gefahr für die Spaziergänger dar.“ Schließlich handele es sich ja nicht um irgendwelche Spinnenarten, die in der Region sonst nicht auch anzutreffen wären. Stattdessen solle man sich mit besonderer Rücksicht gegenüber den Lebewesen verhalten, die aufgrund der klimatischen Bedingungen in die Höhe geflüchtet sind.
Die Massenansammlung von Spinnweben könnten sogar ein Grund mehr für einen Ausflug zur Ulmener Jungferweihe in der Vulkaneifel gewesen sein. Schließlich gibt es ein solch ungewöhnliches Naturspektakel nur selten zu beobachten.
Schneefall beendet Spinnen-Phänomen in der Eifel
Inzwischen ist das Phänomen aber schon wieder vorbei. Wie Bürgermeister Steimers am Dienstag (28. November) gegenüber dem „Kölner Stadt-Anzeiger“ berichtet, haben sich die Spinnen aufgrund der Schneefälle in der Region wieder auf den Bodenbereich zurückgezogen. Das ein oder andere Spinnennetz könnte aber dennoch zu finden sein.