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Nach 1:1 gegen 1860 MünchenViktoria Köln ärgert sich über spätes Gegentor

Lesezeit 3 Minuten
Jamil Siebert gegen 1860

Jamil Siebert klärt gegen die Offensivspieler von 1860 München.

Köln – Das Remis gegen den Spitzenreiter bewertete Olaf Janßen zwiespältig: „In der ersten Halbzeit haben wir es super gemacht, hatten tolle spielerische Momente und München musste viel hinterherlaufen“, befand Viktorias Trainer nach dem 1:1 (1:0) in der Dritten Liga gegen den TSV 1860 München.

Der späte Gegentreffer der Löwen hatte den 55-Jährigen aber doch reichlich genervt: „Ein Ausgleich nach einem Standard ist immer ärgerlich.“

Der Auftakt in die bayerische Festwoche ist den Höhenbergern also einigermaßen gelungen; nach kurzer Eingewöhnung hatte die Viktoria die formstarken Löwen vornehmlich im ersten Abschnitt mit ihrer Zweikampfhärte mürbe gemacht.

Marcel Risse gegen 1860

Marcel Risse verwandelt den Elfmeter zum 1:0 für Viktoria.

Dass Köln vier Tage vor dem Erstrunden-Kracher im DFB-Pokal am Mittwoch (20.46 Uhr, Rhein-Energie-Stadion, live in der ARD und auf Sky) gegen Rekordmeister Bayern München eine derart couragierte Leistung auf den Rasen zauberte, war durchaus erstaunlich. Die Gastgeber spielten die Bälle mutig hinten raus, waren ständig in Bewegung und gingen auch verdient in Führung: Einen weiten Ball von Kapitän Marcel Risse nahm der erstmalig von Beginn an aufgebotene Simon Stehle technisch perfekt an, konnte von seinem Gegenspieler Leandro Morgalla aber nur durch ein Foul gestoppt werden. Den fälligen Strafstoß versenkte Risse seelenruhig zur verdienten Führung ins linke Eck (24.).

Der mit fünf Siegen vorzüglich in die Saison gestartete Tabellenführer verstand die Welt nicht mehr und fand kaum Mittel gegen äußerst giftige Höhenberger. Den Kölnern, die kurzfristig auf Innenverteidiger Lars Dietz (muskuläre Probleme) und Mittelfeldabräumer Moritz Fritz (erkrankt) verzichten mussten, stand zu Beginn der zweiten Halbzeit durchaus das Glück zur Seite: Einen Rempler von Viktorias Innenverteidiger Jamil Siebert gegen Joseph Boyamba wertete Schiedsrichter Tom Bauer (Mainz) nicht als elfmeterwürdig – eine ziemlich strittige Entscheidung.

Franz Wunderlich freut sich auf Spektakel gegen FC Bayern

Die von 1200 Fans angefeuerten Sechziger kamen fühlbar besser in die Partie und wurden deutlich zielstrebiger in ihren Aktionen. Eine Doppelchance von Münchens Sturmtank Meris Skenderovic vereitelte Viktorias Torhüter Ben Voll mit einem sehenswerten Reflex (59.), von den Gastgebern kam kaum noch etwas, die Löwen drückten mit Macht auf den Ausgleich. 1860-Trainer Michael Köllner zog mehr oder minder die letzte taktische Patrone und beorderte Abwehrchef Jesper Verlaat in die Spitze.

Der Kniff des Coaches sollte sich in den Schlussminuten auszahlen: Nach einem Standard chippte der eingewechselte Sven Lakenmacher die Kugel auf den aufgerückten Verteidiger, Verlaat drückte den Ball per Kopf zum späten 1:1 unter die Querlatte (86.).

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Unmittelbar nach dem Schlusspfiff überwog bei Kölns Abwehrspieler Christoph Greger die Enttäuschung: „In der zweiten Hälfte haben wir gut verteidigt“, bemerkte der gebürtige Münchener. „Das späte Gegentor ist extrem bitter.“

Nun können sich Greger und seine Mitspieler in aller Ruhe auf Teil zwei der Münchener Festwoche vorbereiten und den übermächtigen Bayern zumindest in Ansätzen beweisen, dass auch in Liga drei ordentlicher Fußball gespielt wird. Sportvorstand Franz Wunderlich blickt dem Spektakel am Mittwoch mit Vorfreude entgegen: „Vor 50 000 Zuschauern zu spielen, ist für Verein und Mannschaft ein riesiges Highlight.“

FC Viktoria: Voll - Koronkiewicz, Siebert, Greger, May - Saghiri, Sontheimer - Risse (76. Lankford), Handle (83. Kubatta) - Stehle (64. Hemcke), Meißner (76. Hong). – Zuschauer: 5112. – Tore: 1:0 Risse (24./Foulelfmeter), 1:1 Verlaat (86.)