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Viktoria KölnUnglückliches Remis gegen Wiesbaden

Lesezeit 3 Minuten

Timmy Thiele (Mitte) wäre in Wiesbaden in der Schlussphase beinahe der Siegtreffer für Viktoria gelungen.

Köln – Olaf Janßen verstand die Welt nicht mehr und konnte sich offenbar gar nicht so richtig freuen über ein hart erkämpftes 1:1 (0:1) in der Dritten Liga beim SV Wehen Wiesbaden. Der Trainer des FC Viktoria Köln bewertete das erste Remis im sechsten Auswärtsspiel also zwiespältig: „Wir haben viel mehr investiert“, meinte der 54-Jährige. „Ich wäre schon gerne mit einem Sieg nach Hause gefahren, deshalb sehen sie mich mit einem lachenden und einem weinenden Auge.“

Gelbe Karte für Kölns Trainer

Dass der gebürtige Krefelder trotz des Punktgewinns nicht wirklich zufrieden war, hatte einen personifizierten Grund: „Es waren einige unglückliche Schiedsrichter-Entscheidungen dabei, die wir hinnehmen mussten.“ Franz Bokop aus dem niedersächsischen Vechta meinte es am Wochenende nicht gut mit der Viktoria: Insgesamt verteilte Bokop neun gelbe Karten gegen beide Mannschaften, darunter auch eine gegen Janßen selbst wegen Reklamierens (43.).

Zu allem Überfluss lag er mit einem Urteil aber völlig daneben: Nachdem Moritz Fritz wegen eines Foulspiels bereits verwarnt worden war, zückte der Unparteiische nach 67 Minuten Gelb-Rot; Kölns Innenverteidiger hatte den Ball offenbar mit der Hand gespielt. Sein Trainer schüttelte ob der Hinausstellung seines Abwehrspielers anschließend ungläubig den Kopf: „Moritz wird aus drei Metern abgeschossen. Wenn das Hand war, verstehe ich die Welt nicht mehr.“

Zuvor, gerade in der ersten Halbzeit, hatten die Besucher ein Fußballspiel von überschaubarer Qualität gesehen. Wehen, eigentlich favorisiert, verlegte sich auf das Verteidigen des eigenen Tores, die Viktoria hatte gefühlt 80 Prozent Ballbesitz, ließ offensiv aber den letzten Biss vermissen. Darüber hinaus gerieten die Gäste unglücklich und durch einen individuellen Aussetzer ihres Torwarts in Rückstand: Eine Hereingabe von Thijmen Goppel ließ der ansonsten zuverlässige Keeper Moritz Nicolas wieder fallen, SV-Torjäger Gustaf Nilsson bedankte sich und staubte zur überraschenden Führung ab (26.).

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Der FC Viktoria wirkte angezählt, kam aber nach gut einer Stunde zurück. Einen Freistoß aus dem Halbfeld köpfte der aufgerückte Fritz zurück auf den eingewechselten Kai Klefisch, der die Kugel per Seitfallzieher zum Ausgleich ins linke Eck beförderte (63.). Es war ein Traumtor des jungen Mittelfeldspielers, der noch bis Freitag grippekrank im Bett gelegen hatte.

Die Begegnung schien nun zugunsten der Höhenberger zu kippen, bis zur gelb-roten Karte gegen Moritz Fritz. Zwar wäre Timmy Thiele in der Schlussphase beinahe noch der Siegtreffer für die Viktoria gelungen; nach exakt 94 Minuten mussten sich die Höhenberger jedoch mit einem Zähler begnügen.

FC Viktoria: Nicolas – Handle, Fritz, Greger, May – Lorch, Sontheimer (58. Klefisch) – Risse, Amyn (70. Rossmann), Marseiler (80. Buballa) – Jastremski (58. Thiele). – Zuschauer: 1711. – Tore: 1:0 Nilsson (26.), 1:1 Klefisch (63.).