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Existenz bedrohtLufthansa streicht 95 Prozent der Flüge wegen Coronavirus

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Vor einem Hangar der Lufthansa in Frankfurt stehen Flugzeuge vom Typ Airbus A380. 

Frankfurt/Main – Der Lufthansa-Konzern streicht sein Flugprogramm wegen der Corona-Krise noch stärker zusammen als bisher bekannt. Bis 19. April fänden nur noch rund fünf Prozent der ursprünglich geplanten Flüge statt, teilte der Dax-Konzern am Donnerstag bei der Vorlage der Jahresbilanz in Frankfurt mit.

Rund 700 von 763 Flugzeugen des Konzerns blieben vorläufig am Boden. Fernverbindungen bietet die Lufthansa vorerst nur noch ab Frankfurt und dreimal pro Woche mit der Tochter Swiss ab Zürich an. In München sollen nur noch Kurzstreckenflüge des Ablegers Cityline abheben. Die Maschinen sollen vorwiegend Deutsche aus dem Ausland zurückholen.

Lufthansa gibt keinen Ausblick

Zu einer Prognose für die Geschäftsentwicklung in diesem Jahr sah sich Vorstandschef Carsten Spohr am Donnerstag bei der Bilanzveröffentlichung weiterhin nicht in der Lage. „Die Verbreitung des Coronavirus hat die gesamte Weltwirtschaft und auch unser Unternehmen in einen bislang unbekannten Ausnahmezustand versetzt“, sagte der Manager.

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Die Folgen könne derzeit niemand absehen. „Je länger diese Krise andauert, desto wahrscheinlicher wird es, dass die Zukunft der Luftfahrt ohne staatliche Hilfe nicht gewährleistet werden kann.“

Um seine starke finanzielle Position abzusichern, hat der Konzern jedoch schon in den vergangenen Wochen zusätzliche Mittel in Höhe von rund 600 Millionen Euro aufgenommen. Aktuell verfügt der Lufthansa-Konzern eigenen Angaben zufolge damit über liquide Mittel von rund 4,3 Milliarden Euro.

Konzern finanziell gut gerüstet

Hinzu kommen ungenutzte Kreditlinien von rund 800 Millionen Euro. Weitere Mittelaufnahmen befinden sich aktuell in Umsetzung. Unter anderem wird der Konzern dafür Flugzeugfinanzierungen nutzen, so die Lufthansa.

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„Die Lufthansa Group ist finanziell gut gerüstet, um auch einer außergewöhnlichen Krisensituation wie der jetzigen zu begegnen. 86 Prozent der Konzernflotte befinden sich in unserem Eigentum und sind weitestgehend unbelastet, was einem Buchwert von rund 10 Milliarden Euro entspricht. Zudem haben wir uns entschlossen, der Hauptversammlung eine Aussetzung der Dividendenzahlung vorzuschlagen und stellen in unseren Heimatmärkten Anträge auf Kurzarbeit“, sagt Ulrik Svensson, Finanzvorstand der Deutschen Lufthansa AG.

Der Lufthansa Vorstand hat zudem am Mittoch beschlossen, auf 20 Prozent seiner Grundvergütung 2020 zu verzichten. (RND)