- Gesundheitsminister und Epidemiologe Karl Lauterbach (SPD) hat auf Twitter ein Bild verbreitet, das die Ergebnisse unterschiedlicher Corona-Schnelltests zeigt.
- Die Tests wurden mit der Omikron-Variante durchgeführt.
- Die Resultate stimmen Lauterbach hoffnungsvoll, andere Experten sind skeptischer.
Die Corona-Variante Omikron breitet sich in Deutschland aus. Um das Infektionsgeschehen aufdecken und eindämmen zu können, gelten Tests als wichtige Maßnahme. PCR-Tests (im Labor analysiert) können laut Virologen eine Corona-Infektion mit der Omikron-Variante erkennen. Darauf weist unter anderem der Virologe Tulio de Oliveira hin. Er ist Direktor des Centre for Epidemic Response and Innovation an der Universität Stellenbosch in Südafrika.
Doch PCR-Tests werden in Deutschland vergleichsweise wenige durchgeführt. In Supermärkten und Drogerieläden sowie an den Corona-Teststellen für den kostenlosen Bürgertest werden Schnelltests eingesetzt. Wie gut solche Schnelltests eine Infektion mit der neuen Corona-Variante Omikron erkennen, zeigt nun ein Test von Virologen. „Die Antigentests wirken bei Omicron“, schreibt SPD-Gesundheitsexperte Lauterbach zum Ergebnis der Virologin Sandra Ciesek.
Das Bild von drei verschiedenen Schnelltests mit der Omikron-Variante hat die Virologin Sandra Ciesek bei Twitter geteilt. Es handelt sich dabei nach ihren Angaben um die Tests von den großen Herstellern Roche, Siemens und Flowflex. Durchgeführt wurden demnach sowohl ein Nasen- als auch ein Rachenabstrich.
Alle drei Tests waren auch bei Omikron positiv, wie Ciesek bestätigt. Der Test von Siemens soll sogar schon nach 20 Sekunden positiv ausgefallen sein. Normalerweise kann es ein bis zu 15 Minuten dauern, bis das endgültige Testergebnis vorliegt.
Das könnte Sie auch interessieren:
Der SPD-Gesundheitsexperte Lauterbach bezeichnete dies als „gute Nachricht“. Allerdings muss berücksichtigt werden, dass die Ergebnisse der drei Schnelltests nicht für die Schnelltests anderer Hersteller gelten müssen. Wie unterschiedlich genau die Selbsttests sind, hat erst vor zwei Wochen eine Untersuchung des Paul-Ehrlich-Instituts (PEI) zusammen mit verschiedenen weiteren Forschungseinrichtungen wie dem Robert Koch-Institut (RKI) ergeben.
RKI empfiehlt „qualitativ hochwertige Antigen-Schnelltests"
Jedes fünfte Produkt war durchgefallen. Die Sensitivität der Tests, also die Empfindlichkeit, galt in den Untersuchungen als wichtige Voraussetzung für die Zuverlässigkeit der Schnelltests. Sie gibt an, ob der Test das Coronavirus zuverlässig nachweisen kann. Daher betont auch das Robert-Koch-Institut in seinem Papier „Strategieergänzung“ (21.12.2021), „qualitativ hochwertige Antigen-Schnelltests zur Selbst-Testung“ zu verwenden und verweist auf die PEI-Studie.
Die drei mit Omikron geprüften Schnelltests befinden sich auch unter den mehr als 100 untersuchten Tests. Der Siemens-Test („CLINITEST Rapid COVID-19 Antigen Test“) erreichte eine Sensitivität von 100 Prozent, der „Flowflex SARS-CoV-2-Antigenschnelltest“ erzielte 94,1 Prozent und der Roche-Test („SARS-CoV-2 Rapid Antigen Test) noch 88,9 Prozent. Alle drei Selbsttests hatten die Prüfung damit bestanden.