Berlin – Das Wahlkampfjahr 2021 war und ist ein besonders spannendes: Zum ersten Mal hatten die Kandidatinnen und Kandidaten dreier Parteien eine realistische Chance auf das Kanzleramt, zum ersten Mal tritt mit Angela Merkel außerdem die Amtsinhaberin nicht an. Gleichzeitig bestimmten die Corona-Pandemie, die Unwetterkatastrophe und politische Pannen, Skandale und Schlammschlachten die Wahlkampfzeit.
Der Film „Wege zur Macht. Deutschlands Entscheidungsjahr“ des Dokumentarfilmers Stephan Lamby, der am Montag um 20.15 Uhr im Ersten ausgestrahlt wird, zeichnet das Wahlkampfjahr in einer Langzeitbeobachtung aus der Nahperspektive nach und ermöglicht dabei spannende Blicke hinter viele sonst verschlossene Türen.
Laschets Lachen wird zum Verhängnis
Seit Dezember 2020 begleitete Lamby Olaf Scholz, Armin Laschet und Annalena Baerbock und außerdem Markus Söder, Robert Habeck und die Wahlkampfmanager der Parteien. Sein Film zeigt den erbitterten Machtkampf zwischen Laschet und Söder aus der Nähe, zeichnet den kurzen Aufstieg der Grünen auf den ersten Platz in den Wahlumfragen und die peinlichen Pannen Annalena Baerbocks nach.
Und er begleitet Olaf Scholz, als Kandidaten der weithin abgeschriebenen Sozialdemokraten bei seinem spektakulären Weg an die Spitze der Wählergunst, während Armin Laschet ein von Fernsehkameras festgehaltenes Lachen beim Besuch im Unwettergebiet zum Verhängnis wird.
Erstaunliche neue Details über die Kandidaten
Die Zuschauer erfahren dabei etwa, wie konsequent CSU-Chef Markus Söder Armin Laschet über seinen Rückzug aus dem Rennen um die Kanzlerkandidatur der Union im Unklaren gelassen hat. In einem Interview mit Olaf Scholz werden sie Zeugen der erstaunlichen Fähigkeit des SPD-Kandidaten, unangenehme Fragen trotz wiederholten Nachbohrens nicht zu beantworten. Wer die Wahl gewinnen und ins Kanzleramt einziehen wird, ist eine Woche vor der Bundestagswahl weiter unklar. „Wege zur Macht“ lässt seine Zuschauer jedoch über alle Bewerber neues und mitunter erstaunliches erfahren.
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Darüber hinaus begleitet der Film den Pianisten Igor Levit, die Virologin Melanie Brinkmann und eine Organisatorin von Querdenken-Protesten in Hamburg durch die Pandemie und das Wahljahr. Abgerundet wird der Film durch Interviews mit den politischen Mitbewerbern Scholz, Laschets und Baerbocks und Einordnungen und Erklärungen von erfahrenen Hauptstadtjournalisten und -journalistinnen wie der stellvertretenden Leiterin des RND-Hauptstadtbüros, Kristina Dunz. (rnd)