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Christian Keller bastelt am KaderAuf welchen Positionen der 1. FC Köln jetzt Spieler sucht

Lesezeit 4 Minuten
Christian Keller bei der Verabschiedung von Timo Horn und Jonas Hector.

Christian Keller bei der Verabschiedung von Timo Horn und Jonas Hector.

Der 1. FC Köln darf im Sommer Spieler verpflichten. Die FC-Führung will nun bereits laufende Gespräche zu Ende zu bringen.

Er blieb am Samstag nach dem Abpfiff gegen den triumphierenden FC Bayern eher der stille Beobachter und wurde am Tag darauf im Zuge der vereinsinternen Saison-Abschlussfeier an der Playa in Cologne verabschiedet: Mittelfeldspieler Ellyes Skhiri, der so wichtige Dauerläufer, Regisseur und sogar Torjäger wird dem FC künftig fehlen. Wie die Kölner Verantwortlichen einen solchen Spieler ersetzen wollen, wird eine der großen Aufgaben dieser Transferperiode sein.

Immerhin ist das nun überhaupt möglich. Der Internationale Sportgerichtshof in Lausanne hatte am Freitagabend das vorläufige Aussetzen der Transfersperre für den 1. FC Köln mitgeteilt. Eine Entscheidung im Hauptverfahren wird nun im Spätsommer erwartet, also nicht vor dem 1. Juli. Ab diesem Zeitpunkt dürfen die Bundesligisten neue Spieler unter Vertrag nehmen, sodass der FC Spieler holen und seine Mannschaft weiter entwickeln kann.

„Wir sind jetzt in jede Richtung voll handlungsfähig“, erklärte FC-Geschäftsführer Christian Keller noch am Samstag nach dem Saisonabschluss in Köln. „Für uns ist es jetzt erstmal wichtig, dass Leart Paqarada eine Spielberechtigung erhalten wird. Das freut mich am meisten.“ Womit die Lücke des anderen abgehenden Stammspielers, Jonas Hector, schon einmal geschlossen werden soll.

Christian Keller: „Auf der Sechs haben wir sicherlich eine Vakanz“

Mit dem Abgang Hectors verliert der FC allerdings nicht nur einen Linksverteidiger, sondern auch eine zusätzliche Option auf der Position des defensiven Mittelfeldspielers. Als Skhiri-Ersatz war der FC-Kapitän nicht nur einmal erfolgreich aufgelaufen. Das ist auch Keller klar: „Auf der Sechs haben wir sicherlich eine Vakanz. Die Wahrscheinlichkeit ist hoch, dass wir uns da umschauen werden.“

Ob derweil auf der Position des Rechtsverteidigers etwas geschehen wird, hängt an Kingsley Schindler. „Kingsley und wir haben eine klare Absprache“, so Keller. Der Vertrag des 29-Jährige wurde noch nicht verlängert, verabschiedet wurde der ghanaische Nationalspieler aber auch noch nicht offiziell.

Sargis Adamyan soll sich in der Rückrunde ganz andere präsentieren

Entspannter präsentiert sich die Lage im Kölner Sturm. Winter-Neuzugang Davie Selke steht auch für die kommende Spielzeit unter Vertrag und konnte nach einigen Startschwierigkeiten noch zur erhofften Verstärkung werden. Auch in Steffen Tigges behält Christian Keller Vertrauen: „Schade, dass Steffen Tigges sich jetzt veletzt hat, aber auch bei ihm sind wir uns sicher, dass er noch weitere Entwicklungsschritte nach vorne gehen wird. Ich fand auch, dass er in der Rückrunde Schritte gmeacht hat. Davie Selke hat auch Schritte gemacht. Da haben wir zwei groß gewachsene Stürmer.“

Während Stürmer Sebastian Andsersson - wie auch Skhiri - nach auslaufendem Vertrag am Sonntag verabschiedet wurde, haben die Kölner zudem noch Florian Dietz und Sargis Adamyan in der Hinterhand. Dietz befindet sich nach seinem Kreuzbandriss im Aufbautraining und dürfte für den Saisonauftakt noch keine Option darstellen. Adamyan soll allerdings in Köln einen neuen Anfang machen. „Wir halten extrem viel von Sargis“, sagt Keller. Die letzte Saison sei anders verlaufen als man sich das vorgestellt habe. Aber: „Wir gehen davon aus, dass er sich in der Vorbereitung ganz anders präsentieren wird.“

Gespräche beim 1. FC Köln laufen schon

Dennoch könnte sich im Sturm noch etwas tun, sollte Tim Lemperle den Verein wie angedacht auf Leihbasis verlassen. Weiteren Handlungsbedarf gibt es nach dem Abgang von Timo Horn derweil noch im Torhüter-Ensemble. Zudem könnten noch ein Flügelspieler und ein weiterer Innenverteidiger infrage kommen. Es sei einiges vorbereitet, wie Keller betonte. Auch Leihspieler seien denkbar. Jetzt gehe es darum „die Dinge zum Abschluss zu bringen.“

Leicht wird Transferperiode für die Kölner nicht, so viel ist klar. Ein gewisser Schaden ist durch die Wochen der Ungewissheit bereits eingetreten, wie Keller mehrfach betonte. Zudem ist der FC weiterhin finanziell angeschlagen. Doch nach zwei äußerst stabilen Spielzeiten unter Trainer Baumgart ist der FC wieder zu einer guten Adresse geworden, und könnte mit diesem Argument wichtige Neuzugänge vom Kölner Weg überzeugen.

Steffen Baumgart selbst ist davon überzeugt: „An der ein oder anderen Stelle haben wir schon Gespräche mit Spielern geführt. Jetzt schauen wir, dass wir die zu Ende bringen. Wir hoffen, dass da gute Entscheidungen dabei sind, um Spieler wie Hector und Skhiri ersetzen zu können. Auch wenn du solche Spieler nicht genau so ersetzen kannst. Aber das ist auch gut so.“