Nach dem Abstieg des 1. FC Köln schießt Dieter Prestin erneut gegen die Vereinsführung. Seine Pläne werden konkreter.
„Realitätsverlust“Vorstands-Kritiker Dieter Prestin fordert außerordentliche Mitgliedversammlung nach FC-Abstieg
Als Zuschauer in der Voith-Arena in Heidenheim hatte er dem 1. FC Köln im letzten Saisonspiel im Kampf um den Bundesliga-Klassenerhalt noch einmal vor Ort die Daumen gedrückt. Und war nach der unsäglichen 1:4-Niederlage „entsetzt vom unfassbaren, indiskutablen Auftritt unserer Mannschaft“, schildert Dieter Prestin.
Der Vorstands-Kritiker plant den Umsturz. Und will es nicht akzeptieren, dass beim FC für den siebten Abstieg der Vereinsgeschichte keiner in der Führung die Verantwortung übernehmen will. „Wir überlegen ernsthaft, eine außerordentliche Mitgliederversammlung zu beantragen, wenn die Vereinsspitze nicht von sich aus Verantwortung übernimmt“, sagt der frühere Kölner Mittelfeldspieler, der 1978 mit dem FC das Double gewann, im Gespräch mit dem „Kölner Stadt-Anzeiger“.
1. FC Köln: Double-Gewinner Dieter Prestin fordert Umsturz nach Abstieg in Heidenheim
Nach dem Abstieg habe er unzählige Nachrichten erhalten, sicherlich 200 oder 300, die alle den gleichen Tenor gehabt hätten: „Vereinsspitze und Geschäftsführung leider unter einem außerordentlichen Realitätsverlust. Sie winden sich bei allen Themen wie ein Aal und übernehmen keinerlei Verantwortung für das sportliche Desaster. Nach dieser Saison gibt es nichts mehr schönzureden. Die ganze Spielzeit war eine Katastrophe, ohne die sagenhafte Unterstützung der Fans wären wir sicherlich schon früher abgestiegen. Es ist zwar hart, aber leider die bittere Wahrheit: Der Abstieg ist verdient und das Produkt eines Versagens der Vereinsführung.“
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Man müsse nun ernsthaft die Sorge haben, dass es für den Verein bei einem Weiter-so noch weiter nach unten gehen könne. Es gebe da in der 2. Liga einige mahnende Beispiele. Prestin wird deutlich: „Die Mitglieder und Fans, mit denen ich im Austausch bin, wollen nur eines: einen Neustart. Sie haben die Nase gestrichen voll. Die Verantwortlichen sollten Konsequenzen ziehen und den Weg freimachen. Es kann nicht sein, dass man jetzt einfach vieles aussitzen und sich über den Sommer samt EM-Pause retten will. Es geht jetzt darum, absolut notwendige Veränderungen einzuleiten.“
Dieter Prestin: Double-Gewinner will 1. FC Köln neu aufstellen – Vereinsspitze leidet an „Realitätsverlust“
Der 67-Jährige hat im Hintergrund ein Team zusammengestellt, in dem unter anderem der Steuerexperte und frühere Kölner Karnevals-Prinz Stefan Jung in einem möglichen neuen Vorstand eine Rolle übernehmen soll. Zudem hat Prestin nach eigenen Angaben ein 40-seitiges Konzept für die FC-Zukunft erstellt.
Team und Konzept wird Prestin im Rahmen einer Pressekonferenz voraussichtlich Anfang Juni vorstellen. Man sei diesbezüglich in letzten Abstimmungen. „Wir sind überzeugt, dass wir für diese Veränderungen das richtige Team, die passenden Konzepte und absolutes Herzblut haben.“ Das entscheiden indes am Ende die knapp 140.000 Mitglieder, sie sind der Souverän des Vereins.