Drei Ex-Kölner konnten am ersten Spieltag der neuen Champions-League-Saison Tore beisteuern. Einer verteidigte die Null.
Champions LeagueDiese Ex-Kölner spielen auf Europas größter Bühne
Es ist wieder so weit, die Créme de la Créme des europäischen Fußballs findet zusammen. Mit grunderneuertem System und leicht abgeänderter Hymne startet die Champions League in eine neue Spielzeit.
Dass der 1. FC Köln in der Elite des europäischen Fußballs mitmischt, wagt sich, angesichts der gegenwärtigen Zweitliga-Realität, aktuell nicht einmal der größte Optimist zu erträumen. Letztmals spielten die Kölner in der Saison 1978/79 im Europapokal der Landesmeister, dem Vorgänger der 1992 gegründeten Champions League, und scheiterten als amtierender Doublesieger im Halbfinale an Nottingham Forest.
Aufmerksame Anhänger der Kölner werden an diesen Tagen jedoch bei bestimmten Namen aufhorchen, sechs Spieler mit FC-Vergangenheit schnüren auf Europas größter Bühne ihre Schuhe.
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Früher Köln, heute Königsklasse
Auch der VfB Stuttgart hatte die große Bühne einige Jahre nicht mehr betreten. 2010 spielten die Schwaben letztmals Champions League, 4:0 verlor man im Camp Nou gegen Barcelona. 14 Jahre später hieß der Gegner Real Madrid. Im sponsorlosen Dress des VfB starteten Dienstagabend im Santiago Bernabéu unter anderem zwei Akteure, die sich in der Vergangenheit das Trikot des FC überstreiften.
Chris Führich wechselte mit 19 Jahren von Oberhausen nach Köln, beim FC wollt er Profi werden. Dieser Traum sollte sich erfüllen, doch der Flügelspieler kam in der Domstadt auf nur drei Einsätze für die erste Mannschaft. Über Dortmund und Paderborn landete der 26-jährige in Süddeutschland, wo er sich in der abgelaufenen Saison zum Nationalspieler entwickelte. Gegen die Madrilenen stand Führich 63 Minuten auf dem Platz.
Jeff Chabot verließ Köln nach dem Abstieg in diesem Sommer in Richtung Schwabenland. Zuvor hatte sich der Deutsche in zweieinhalb Jahren beim FC zu einer Konstante in der Innenverteidigung entwickelt. In Madrid stand er über die volle Spielzeit auf dem Rasen und verkaufte sich gemeinsam mit seinen Kollegen sehr teuer. Vor allem in Halbzeit eins zeigte der VfB eine beachtliche Leistung, musste sich Real durch zwei späte Treffer dennoch geschlagen geben (1:3).
Drei Ex-Kölner treffen, einer hält die Null
In der vergangenen Saison schnürte Serhou Guirassy noch die Schuhe für die Schwaben und hatte mit 28 Toren in der Bundesliga einen erheblichen Anteil an deren Qualifikation für die Champions League, im Sommer folgte dann der Wechsel zu Borussia Dortmund. Viele Köln-Fans hätten Guirassy nach seiner Zeit beim FC einen solchen Karriereverlauf nicht zugetraut, galt er zu Kölner Zeiten noch als Chancentod. Unvergessen bleibt, wie Guirassy 2017 für den FC in der Schlussphase des Krisenduells gegen Werder Bremen aus zwei Metern das leere Tor verfehlte. Aus der zweiten Liga wechselte der Guineer dann nach Frankreich. Dort nahm seine Karriere neuen Schwung auf, über Stationen bei Amiens, Stade Rennes und den VfB kam er nun zu Dortmund. Bei seinem ersten Champions League-Auftritt für den BVB wurde der 28-jährige eingewechselt und sorgte beim Auswärtsspiel in Brügge mit seinem verwandelten Elfmeter zum 3:o für die vorzeitige Entscheidung.
Ebenfalls mit einem Treffer erfolgreich, nicht aber mit seinem Verein, war der Österreicher Kevin Wimmer. Zwar erzielte der 31-jährige für Slovan Bratislava am Mittwochabend das zwischenzeitliche 3:1 mit einem sehenswerten Außenristschuss, dennoch musste sich seine Mannschaft bei Celtic Glasgow deutlich mit 5:1 geschlagen geben. Zwischen 2012 und 2015 absolvierte der Innenverteidiger 72 Spiele für die Geißböcke, so viele wie für keinen anderen Verein in seiner Karriere. Mit 22 Jahren folgte er dem Ruf der Insel und wechselte nach England zu den Tottenham Hotspur. Zwei Jahre später zahlte dann Stoke City rund 20 Millionen für Wimmer, der sich in England aber nie richtig durchsetzen konnte. Es folgte einige Leihen, unter anderem zu Hannover 96 und den Karlsruher SC, ehe er über Rapid Wien in der Slowakei landete. Mit Slovan setzte sich Wimmer in allen drei Qualifikationsrunden und anschließend in den Play-Offs der Königsklasse gegen den dänischen Klub Midtylland durch.
Mit Yann Aurel Bisseck lief am Mittwochabend ein weiterer Innenverteidiger mit Köln-Vergangenheit auf. Bisseck durchlief die Jugendakademie des 1. FC Köln und wurde mit 16 Jahren zum jüngsten Profi der FC-Geschichte. Es folgten jedoch nur noch zwei Einsätze für die Profis, Leihgeschäfte sollten dem Juwel Spielpraxis einbringen, um seine Entwicklung voranzutreiben. Doch diese blieb zunächst aus, erst bei Aarhus GF konnte der damals 20-jährige erstmals Fuß fassen, woraufhin der dänische Klub ihn für eine Ablöse unterhalb von 2 Millionen Euro verpflichtete. Ein Jahr später klopfte Inter Mailand an und verpflichtete den gebürtigen Kölner. In seiner ersten Saison bei Inter kam er auf 21 Einsätze und wurde prompt italienischer Meister. Am Mittwochabend stand der 1,96-Hühne bei Manchester City in der Startelf und verhalf seiner Mannschaft zu einem Punkt (0:0). 75 Minuten stand er auf dem Platz und zeigte einen souveränen Auftritt.
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Florian Wirtz in der Champions League angekommen
Florian Wirtz, der erst kürzlich über sein Verhältnis zu den Anhängern des FC sprach, absolvierte nie einen Profieinsatz für den 1. FC Köln. Dass der gebürtige Pulheimer zehn Jahre lang die U-Mannschaften der Geißböcke durchlief, ist den meisten Fans aber natürlich bekannt. Am Donnerstag gab Wirtz nun sein Champions-League-Debüt für Bayer 04. Gegen Feyenoord Rotterdam überragte der Ex-Kölner einmal mehr, die Werkself gewann mit 4:0.