Der 1. FC Köln verschläft die erste Halbzeit und verliert am Ende knapp gegen den FC Augsburg.
In der Schlussphase eines wilden Spiels überschlugen sich dann die Ereignisse.
Augsburg – Kurz vor dem Osterfest muss der 1. FC Köln den nächsten Rückschlag einstecken. Die Analyse zum Spiel.
Das Wichtigste zuerst
Der 1. FC Köln hat sein Bundesligaspiel beim Abstiegskandidaten FC Augsburg 1:2 (0:2) verloren. Bei der bis zum Karsamstag schwächsten Heim-Mannschaft der Liga lagen die Kölner schon früh mit 0:2 zurück, schafften gegen einen allenfalls kampfstarken Gegner zwar noch den Anschluss (65.), konnten in einer turbulenten Schlussphase, in der Augsburg nach Gelb-Rot gegen Koo und einer Roten Karte gegen Finnbogason in doppelter Unterzahl spielte, die Partie aber nicht mehr drehen.
Die Tore
Das Augsburger 1:0 folgte auf einen Eckball, nachdem Timo Horn einen Schuss Finnbogasons entschärft hatte. Die Kölner verteidigten im Raum, Hinteregger blieb am entfernten Strafraumeck frei und konnte ungestört per Kopf versenken. Man kann natürlich im Raum verteidigen; wenn allerdings ein Gegentor aus dem Raum erzielt wird, den man offen lässt, läuft etwas fundamental schief.
In der 22. Minute foulte Frederik Sörensen den österreichischen Innenverteidiger Kevin Danso in nicht allzu torgefährlicher Position am Rand des Sechzehners. Verhaegh verwandelte sicher flach ins Eck.
Der Kölner Anschluss nach einer guten Stunde wurde zwar Philipp Max zugeschrieben. Ausgelöst hatte den Treffer allerdings Sörensen, der einen Querschläger von Anthony Modeste auf das Augsburger Tor brachte, den Max statt von der Linie ins eigene Tor schlug. FCA-Keeper Hitz wäre wohl zur Stelle gewesen.
Moment des Spiels
In der siebten Minute, gerade war das Augsburger 1:0 gefallen, spielte Klünter einen scharfen Pass flach in den Fünfmeterraum. Osako hatte eigentlich leichtes Spiel, schlug jedoch über den Ball und vergab so die Chance auf einen frühen Ausgleich – und einen anderen Spielverlauf.
Das war gut, das war schlecht
Das war gut
Bei oberflächlicher Sicht auf das Spiel: die meisten Statistiken. Köln hatte mehr Ballbesitz, mehr Schüsse, mehr Ecken, bessere Passquoten. War also dem Gegner von der Spielanlage grundsätzlich überlegen. Und konnte doch nicht punkten.
Dass die Kölner sich von den Augsburgern in ein Spiel verwickeln ließen, das aussah wie Abstiegskampf – dabei spielt der 1. FC Köln in diesem Jahr gar nicht gegen den Abstieg. Sondern hat eigentlich ganz andere Ambitionen.
Das sagen die Trainer
FC-Trainer Peter Stöger: „Es ist eine bittere Niederlage. Wir haben selbst unseren Teil dazu beigetragen. Wir haben uns von der Hektik anstecken lassen und in der ersten Halbzeit zu viele Fehler gemacht. In der zweiten Halbzeit war es in Ordnung, wenn auch immer noch ohne Ruhe. In der ersten Hälfte war unser Abwehrverhalten einfach nicht gut genug.“
FCA-Trainer Manuel Baum: „Die letzten sechs Minuten haben sich wie eine dritte Halbzeit angefühlt. Es wollte einfach nicht enden, aber die Fans haben uns großartig unterstützt.“
Das sagen wir:
Der 1. FC Köln hat sich gegen eine Mannschaft, die mit dem Rücken zur Wand steht, in ein wildes Spiel verwickeln lassen, das besonders in der Schlussphase wie eine Parodie von Profifußball aussah. Gerade angesichts der Niederlagen der Konkurrenz um die internationalen Plätze war es eine besonders ärgerliche Pleite gegen eine Augsburger Mannschaft, die am Karsamstag nach sechs Spielen ohne Sieg und drei Niederlagen in Folge keinen überragenden Tag brauchte, um Köln zu schlagen.