Nizza – Für Ellyes Skhiri ist das Spiel des 1. FC Köln zum Auftakt der Conference League beim OGC Nizza am Donnerstagabend (18.45 Uhr/RTL+) eine Rückkehr in die südfranzösische Heimat und gleichzeitig ein Wiedersehen mit alten Kollegen. Der tunesische Nationalspieler wurde in Lunel geboren, rund 300 Kilometer westlich von Nizza. In Montpellier wurde er zum Profi und spielte dort auch mit zwei heutigen Stars des OGC Nizza. „Es bereitet mir immer Freude, nach Hause zu kommen, hier nach Frankreich, wo ich meine Kindheit verbracht habe. Ich bereite mich auf dieses Spiel vor wie auf jedes andere. Ich konzentriere mich, will mein Bestes geben. Ich freue mich auf das Spiel vor einem großen Publikum in einer schönen Atmosphäre. Wir werden alle unser Bestes geben“, sagte der 27-Jährige vor dem Spiel im Stadion Allianz Riviera von Nizza.
Ewiger Abschiedskandidat
Schon im vergangenen Transfersommer galt Skhiri als Kandidat auf einen Abschied. Nach 32 Bundesligaspiele und fünf Toren schien der 46-malige Nationalspieler als gute Möglichkeit, die Kölner Finanzen zu sanieren. Doch kein einziges Angebot erreichte das Geißbockheim. Und nach einer Saison, in der Erkrankungen und die Teilnahme am Afrika-Cup den Profi aus dem Rhythmus brachten, blieb es auch in der jüngsten Transferphase ruhig um Skhiri, der im Winter mit Tunesien an der Weltmeisterschaft teilnehmen wird.
Er strebt also nach mehr, doch seine Leistungen stabilisierten sich zuletzt, Skhiri ist gut in die Saison gekommen. Der Mittelfeldmann lässt keinen Zweifel daran, dass er sich in der Champions League sieht. Doch bleibt er loyal. „Ich bin voll und ganz Spieler des 1. FC Köln. Dem Verein ist das bewusst, er kennt meine Position und weiß, was meine Ambitionen sind. Aber ich bin hier Spieler und sehr froh, dass wir diesen Wettbewerb erreicht haben.“
Skhiri kennt Nizzas Stars
Mit Gaetan Laborde und Andy Delort spielte Skhiri einst gemeinsam in Montpellier, beide werden ihm am Donnerstagabend möglicherweise als Doppelspitze im Trikot des OGC Nizza gegenüberstehen. „Ich kenne beide sehr gut. Sie haben einen großen Anteil an meinem Werdegang und an dem, was ich in Montpellier lernen durfte. Ich weiß, was da auf uns zukommt, es wird keine leichte Aufgabe. Dennoch freue ich mich darauf, sie wiederzusehen und gegen sie zu spielen.“
Im Verlauf der vergangenen Tage sind die Fans des 1. FC Köln zu Tausenden in die Stadt geströmt, mit Teils kuriosen Reisewegen über Brüssel, Eindhoven, Mailand und sogar Biarritz. Die Schwüle des Mittwochs ist am Donnerstag einer trockenen Hitze gewichen, im strahlenden Sonnenschein machen sich die Anhänger aus Köln auf den Weg zur Fontaine du Soleil in der Nähe des Mittelmeers, um die Innenstadt in Rot zu tauchen.
Gegen Nachmittag werden die Kölner die Promenade des Anglais entlang der Uferstraße abschreiten und sich auf den Weg zum rund zehn Kilometer entfernten Stadion am Rand der Stadt begeben, wo die drei Ränge der Nordkurve für sie reserviert sind. Skhiri freut sich, mit so großer Unterstützung in die Heimat gereist zu sein. „Die Fans sind sehr wichtig für uns. Wir sind stolz auf sie, sie sind ein Quell der Motivation für uns und wir sind stolz, dass die Menschen hier am Donnerstag sehen können, was Köln für Fans hat.“