Der 1. FC Köln und Stürmer Davie Selke kommen zu keiner finanziellen Einigung. Sportchef Keller will nicht mehr nachbessern.
Zeichen stehen auf FC-AbschiedDavie Selke könnte auch innerhalb Deutschlands wechseln
Davie Selke ist aus seinem Mallorca-Urlaub zurück und hat am Montagvormittag per Stream verfolgt, wie der neue Kölner Trainer Gerhard Struber präsentiert wurde. Ganz besonders interessiert war der Stürmer natürlich auch über die Einlassungen von Sport-Geschäftsführer Christian Keller, der auch über die Vertragssituation des 29-Jährigen sprach, dessen bis 2026 laufendes Arbeitspapier nach dem Abstieg keine Gültigkeit mehr besitzt.
„Bei Davie ist es so, dass wir ihm ein Angebot unterbreitet haben und er es nicht angenommen hat“, sagte Keller. Die Frist für das Angebot sei abgelaufen. „Jetzt ist die Frage, ob es noch mal eine neue Frist gibt. Stand jetzt: Nein.“ Interessant war, dass Keller über Selke in der Vergangenheitsform sprach: „Davie war für uns ein total wichtiger Spieler.“ Doch es brauche auch ein hundertprozentiges Commitment. Dazu gehörten nicht nur das sportliche und das menschliche „Ja“, sondern auch das formelle „Ja. Und da konnten wir bis dato kein Commitment herstellen.“
1. FC Köln: Auf ein Angebot folgte ein Gegenangebot, aber keine Einigung mit Selke
Selke, so war zu erfahren, soll es missfallen haben, dass ihm ein fehlendes Commitment unterstellt worden war, einen Begriff, dem man am ehesten mit Loyalität oder Bindung an eine Organisation umschreiben könnte. Das Gegenteil sei der Fall, er hinge am Klub, seinen Fans, der Stadt. Doch der Stürmer, der nach seinem im April erlittenen Mittelfußbruch wieder Laufeinheiten absolviert und in Kürze auch wieder in ein Mannschaftstraining einsteigen könnte, und sein bisheriger Arbeitgeber FC konnten sich trotz intensiver Gespräche bisher und weiter nicht finanziell einigen.
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Der Klub hat der Stürmer-Seite ein Angebot gemacht, umgekehrt hat dieses wiederum mit einem Gegenangebot geantwortet. Und sollte sich nicht zumindest eine Seite auf die andere zubewegen, wird Selkes FC-Kapitel nach anderthalb Jahren enden. Der Profi ist allem Anschein nach nicht bereit, mit 29 Jahren auf rund zwei Drittel seiner Bezüge zu verzichten, die er einst zu wirtschaftlichen Hochzeiten bei Hertha BSC erhielt. Für Köln wäre bereits dieses Salär das Höchste der Gefühle, eine Schmerzgrenze. In Saudi-Arabien und auf Zypern könnte Selke ein Vielfaches verdienen, doch dorthin zieht es ihn nicht. Dem vertrags- und somit ablösefreien Angreifer sollen Anfragen aus Italien und nach Informationen dieser Zeitung auch eines aus der Bundesliga vorliegen, diese Spur scheint am konkretesten.
Zuversicht bei Maina: Keller will mit Flügelspieler Vertrag verlängern
Bei Linton Maina (25) hingegen, der eine Ausstiegsklausel besitzt, die bis zum 30. Juni aktiviert werden kann, zeigte sich Keller bezüglich einer Einigung zuversichtlich. „Linton freut sich, dass er beim FC wieder losgeht“, so der Sportchef, der mit dem Flügelspieler den 2025 auslaufenden Vertrag verlängern will. Bei Dejan Ljubicic (26) stehen die Zeichen trotz eines bis 2025 laufenden Kontrakts ohne Ausstiegsklausel auf Abschied. Es sei denn, Struber kann seinen Landsmann noch von einem gemeinsamen FC-Weg überzeugen: „Dejo ist ein spannender Spieler, der tolle Leistungen gebracht hat. Er ist einer, den ich hier gerne sehen würde und der auf dem Weg in die Bundesliga helfen kann.“