Beim 1. FC Köln hapert es weiter mit dem Toreschießen. Gegen Borussia Mönchengladbach absolvierte der FC in diesem Jahr bereits sein siebtes von zehn Bundesliga-Partien, in dem kein Treffer gelingen wollte.

Stoßstürmer Davie Selke rieb sich erneut fleißig vorne auf, in der Hoffnung nach seinem Tor in Dortmund eine kleine Serie zu starten. Torgefahr versprühte der 27-Jährige aber lediglich mit einem Schuss aus der Drehung nach zwei Spielminuten, anschließend kaum noch.

FC-Fan über Kölner Derby-Leistung: „Eigentlich ein gutes Spiel. Aber Endergebnis sehr enttäuschend“

Der Knackpunkt liegt offensichtlich in Kölns Offensive. Das zeigen auch die vielen Kommentare unter dem Instagram-Post des FC unmittelbar nach Abpfiff des torlosen Remis. „Hätten wir einen guten Stürmer, könnte die Tabelle und vor allen die Spielergebnisse ganz anders aussehen“, zielt ein Kommentar allein auf den Mangel an Stürmertoren ab. „Eigentlich ein gutes Spiel. Aber Endergebnis sehr enttäuschend. Gegen ein schwaches Gladbach hätte man gewinnen müssen!“, beschreibt ein anderer die verpasste Chance auf drei Punkte im drohenden Abstiegskampf.

Dass keine Tore fallen, ist aber bekanntlich nicht nur ein Thema für potenzielle Vollstrecker, sondern auch eines der dafür nötigen Zuspieler. Ein Grund, warum Steffen Baumgart im Derby einen ganz neuen Versuch startete und Florian Kainz ins offensive Zentrum beorderte. „Ich suche einen Zehner“, hatte der FC-Coach am Sonntag nach dem Spiel erklärt und mit dem Österreicher einen etwas überraschenden Kandidaten gefunden.

Florian Kainz in neuer Rolle – Aber: „Keine Flanke kommt an“

Der 30-Jährige wusste in seiner neuen Rolle durchaus zu überzeugen, hatte mehrere aussichtsreiche Aktionen, die jedoch nicht zur Vorlage wurden, weil im Sturm wiederum die Abnehmer fehlten. Trotzdem soll Kainz erstmal auf dieser Position bleiben. „Er ist in der Lage, den Steckpass zu spielen“, so der Trainer nach dem torlosen Remis.

Unter der Maßnahme litten aber wiederum die Flanken im FC-Spiel. Maina und Schindler, die sich zwar mühten, brachten auf den Außen kaum zielgenauen Zuspiele zustande. „Einsatz ist da. Wille im Großen und Ganzen auch. Größtes Manko die Offensive. Keine Durchschlagskraft, keine Flanke kommt an, wir spielen flache Flanken auf unsere über 1.90m Stürmer?!?!“, rätselt ein User.

Die FC-Einzelkritik zum durchklicken:

Insofern ist die Kritik aus den Reihen der FC-Fans am Kölner Sturm durchaus nachzuvollziehen. „Einsatz war super, aber vorne haben wir wirklich nix, sorry Jungs aber da sollte man mal in der eigenen Jugend gucken, das funktioniert besser als Selke der überhaupt nicht in das System passt“, erklärt ein weiterer FC-Anhänger seine Sicht der Dinge. Ein anderer sieht wiederum, dass sich Selke wirklich bemühe und auch in der Luft stark sei.

Steffen Baumgart sieht „wichtige Arbeit“ von Davie Selke

Trainer Baumgart will nichts von Kritik an Davie Selke wissen. „Davie macht wichtige Arbeit für uns. Er arbeitet viel mit seinem Körper. Das tut uns gut“, betonte der FC-Coach die Bedeutsamkeit seines Angreifers, auch wenn dieser ohne Torerfolg geblieben ist.

Den Vorwurf, nicht auf die eigene Jugend setzen zu wollen, kann man Steffen Baumgart unterdessen nur bedingt machen. Der FC-Coach erklärte, Jan Thielmann statt Sargis Adamyan in den Derby-Kader geholt zu haben, weil der 20-Jährige sich im Training so angestrengt habe. Auch der 21-Jährige Denis Huseinbasic wurde eingewechselt und gehört in dieser Saison zu den großen Gewinnern im FC-Kader.

Unterm Strich bleibt ein Resultat, welches die Fans ein wenig ratlos zurücklässt: „Da weißte nicht wie du dich fühlen sollst... Abwehr steht, gut gekämpft und giftig... Aber dennoch wieder nicht gewonnen“. (oke)