Benidorm – Der 1. FC Köln hatte am Dienstagmittag soeben sein erstes Testspiel im Trainingslager in Benidorm mit 1:2 gegen den belgischen Überraschungs-Zweiten Klub Sporting Charleroi mit 1:2 verloren, doch Sportchef Horst Heldt wirkte trotzdem zufrieden.
„Das Ergebnis ist wurscht. Ich finde, dass die Mannschaft das sehr gut gemacht hat gegen einen guten Gegner, der bissig und aggressiv war. Ich bin eigentlich sehr zufrieden mit dem Test, weil sich die Mannschaft gewährt hat, die Zweikämpfe angenommen und versucht hat, eine spielerische Idee umzusetzen“, befand Heldt.
Die Belgier spielten zwar schnörkellosen Fußball und blieben vor allem im Konterspiel gefährlich, doch sie langten vor allem gegen Ende der Partie auch ganz schön hin und übertrieben es mit der Aggressivität. Vor allem FC-Stürmer Tony Modeste musste einiges einstecken, reagierte genervt und schubste einmal seinen Gegenspieler weg. Trainer Markus Gisdol musste ihn deshalb beruhigen und ermahnte ihn zugleich, sich nicht weiter provozieren zu lassen. „Das ist eklig und kommt schon mal vor. Damit muss man umgehen, aber auch mal dem Gegner sagen: Bis hier hin und nicht weiter. Denn am Ende ist es nur ein Testspiel“, sagte Heldt. Für die allgemein harte Gangart des Gegners hatte der Sportchef aber eher ein Schmunzeln übrig: „Da ist immer viel Testosteron unterwegs, weil vielleicht der eine oder andere Spieler zu lange von zu Hause weg ist.“ Dennoch zeigte sich der Manager froh, dass seine Spieler keine ernsthaften Verletzungen davontrugen. Birger Verstraete musste mit leichten Kniebeschwerden ausgewechselte werden, „aber das ist wohl nichts Beunruhigendes“, mutmaßte Heldt.
Tim Lemperle erzielt sein erstes Tor
Ein Kölner Erfolgserlebnis gab es auf dem Platz auf der Hotelanlage dann doch: Der erst 17-jährige Tim Lemperle erzielte in der 67. Minute mit einem beherzten Nachschuss sein erstes Tor für die Profis. Zuvor hatten Ali Gholizadeh (20.) und Massimo Bruno nach einem fiel zu kurz geratenen Rückpass von Kingsley Schindler (51.) für das Überraschungsteam der Jupiler League getroffen.
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Weitere Erkenntnisse: Trainer Gisdol ließ eine vermeintliche „B-Elf“ im 4:1:4:1-System spielen, die bisherigen Stammspieler kommen am Nachmittag im zweiten Test gegen den KV Mechelen zum Einsatz. Vor allem über die linke Seite mit dem emsigen Florian Kainz, aber auch mit Benno Schmitz, übte der FC Druck aus. Die rechte Seite mit Schindler und dem jungen Jan Thielmann fiel dagegen etwas ab.
Zudem agierten die Kölner trotz Feldüberlegenheit im Passspiel oft noch zu unpräzise. Charleroi war nach dem 2:0 vor allem bei seinen schnell vorgetragenen Kontern dem 3:0 nahe, das der junge Torhüter Brady Scott einmal mit einem Reflex verhinderte.Neuzugang Elvis Rexhbecaj (22) gab zudem ein ordentliches Debüt für den Bundesliga-Aufsteiger– noch ohne Namen, aber dafür mit der Rückennummer 20 auf dem Trikot. Der Mittelfeldspieler forderte lautstark zahlreiche Bälle und wirkte schon sehr präsent.
1. FC Köln: Kessler (46. Scott) – Schindler, Meré, Sobiech, Schmitz – Höger – Thielmann (68. Schneider), Verstraete (46. Lemperle), Rexhbecaj, Kainz – Modeste