Köln – Köln. Der 1. FC Köln hat in dieser Saison ein gewisses Spezialistentum darin entwickelt, formstarken Gegnern Schwierigkeiten zu bereiten. Als die Kölner im November in Dortmund 2:1 gewannen, hatte der BVB zuvor von acht Saisonspielen sechs gewonnen. In Leipzig gelang Köln ein 0:0, es war eine von nur zwei Partien in dieser Saison, in denen Julian Nagelsmanns Mannschaft ohne Tor blieb. Am vergangenen Samstag dann schaffte der FC einen 2:1-Sieg bei Borussia Mönchengladbach, einem weiteren Champions-League-Teilnehmer. Markus Gisdol hat also durchaus Anlass, hoffnungsvoll zum Spiel bei Eintracht Frankfurt am Sonntag (15.30 Uhr) zu reisen. Dennoch sagt er: „Da müssen wir uns etwas Gutes einfallen lassen. Es ist eine hohe Hürde.“
Frankfurt in Topform
Keine Mannschaft hat in diesem Kalenderjahr so stark gepunktet wie die Eintracht, ihre aktuelle Serie hat sie bis auf den vierten Tabellenrang getragen. Besonders die Offensive mit Außenspieler Filip Kostic, Mittelstürmer André Silva (17 Saisontore) und Rückkehrer Luka Jovic bereitet den Kölnern Kopfzerbrechen, zumal ihnen Sebastiaan Bornauw erneut fehlen wird. Der Belgier leidet nach wie von unter Rückenschmerzen, seit dem 3:1 über Arminia Bielefeld am 31. Januar fällt der Innenverteidiger aus. Mit seiner Größe wäre er gerade gegen André Silvas Kopfballstärke wertvoll. Doch es gibt derzeit keine Aussichten. „Mit ihm kann ich sicher nicht rechnen“, sagte Gisdol.
Hector, Wolf und Jakobs gefährdet
Fragezeichen stehen noch hinter Kapitän Jonas Hector (muskuläre Beschwerden), Marius Wolf und Ismail Jakobs (beide Sprunggelenk). Allerdings hat Gisdol die Hoffnung noch nicht aufgegeben, ein wenig Zeit bleibt ja noch: „Vielleicht ist es ein Vorteil, dass wir erst am Sonntag spielen“, sagt er. Schon seit längerer Zeit muss Gisdol auf Sebastian Andersson und Florian Kainz verzichten, die nach Knieverletzungen ihre Reha-Maßnahmen fortsetzen. Kainz war im Sommertraining Kölns aussichtsreichster Offensivspieler, Andersson der Königstransfer kurz vor Saisonbeginn. Die Ausfälle wiegen schwer. „Wir kommen bei beiden Stück für Stück weiter. Sie sind jetzt auf dem Platz und können ihr Programm durchziehen. Aber ich habe noch keinen Termin, wann sie ins Mannschaftstraining zurückkehren werden“, sagt Gisdol: „Ich bin kein Arzt.“
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Aber immerhin ein versierter Akteur im Bundesliga-Rettungsdienst. In der vergangenen Saison hielt er Köln in der Liga, derzeit hat seine Mannschaft nach schaurigem Saisonstart immerhin den Abstand zu den direkten Abstiegsplätzen ordentlich ausgebaut. „Auf unserer Verletztenliste stehen sechs Schwergewichte, aber wir haben zuletzt immer Wege gefunden“, sagt Gisdol, dessen Mannschaft weiteren Mut gefasst hat aus dem Erfolg in Mönchengladbach: „Wir wissen, dass wir standhalten können. Wir wissen aber auch, dass wir wieder einen 100-Prozent-Tag brauchen.“