- Der Kölner Fußballstar will am Mittwoch mit Kobe Pokalsieger in Japan werden.
- Sein Vertrag bei Vissel läuft am 31. Januar aus, er hat gleich mehrere Optionen – eine ist erneut der 1. FC Köln.
- FC-Sportchef Horst Heldt steht in Kontakt mit dem Weltmeister, Alexander Wehrle trifft sich im Januar mit Podolski.
Köln – In Japan ist es ein großes, viel beachtetes Ereignis: Das 99. Endspiel um den Kaiser-Pokal zwischen Vissel Kobe und Kashima Antlers am 1. Januar (6.35 Uhr, MEZ) ist der erste sportliche Wettkampf im neuen Olympiastadion von Tokio. Es ist ein Bau der Superlative, knapp sieben Monate vor der Eröffnung der Olympischen Spiele 2020 ist das 1,3 Milliarden Euro teure Projekt nach drei Jahren Bauzeit fertig geworden.
Auch Lukas Podolski fiebert dem Finale entgegen. Sollte der Weltmeister zum Einsatz kommen, könnte es sein letztes Spiel für Vissel sein – und dies in einem würdigen Rahmen. Aber so ganz sicher ist das immer noch nicht.
Fakt ist, dass der Vertrag des Kölner Fußballhelden bei Vissel nach zweieinhalb Jahren am 31. Januar 2020 ausläuft. Kobes deutscher Trainer Thorsten Fink kündigte jüngst allerdings an, dass er um Podolski „kämpfen“ wolle, da er ein „Leader“ und „geiler Kicker“ sei.
Podolski hat gleich mehrere Optionen
Möglicherweise wäre es aber kein wirklicher Kampf, denn es wird mit einem Weggang des 34-Jährigen gerechnet. Nach Informationen dieser Zeitung hat Podolski gleich mehrere Optionen: Chicago Fire, der Ex-Klub seines Kumpels Bastian Schweinsteiger, soll am Offensivspieler ebenso Interesse haben wie Gornik Zabrze, Podolskis erklärter und seit Jahren unterstützter Lieblingsverein aus seinem Geburtsland Polen. CF Monterrey aus Mexiko und Flamengo Rio aus Brasilien wurden ebenfalls schon als neuer Arbeitgeber gehandelt, doch dies sind eher kalte Spuren.
Und dann ist da noch der 1. FC Köln – mal wieder.
In den letzten Spielen vor der Bundesliga-Winterpause machte insbesondere die aktive Kölner Fanszene mit Plakaten oder Sprechchören deutlich, dass sie sich die Verpflichtung des FC-Idols zur Rückrunde wünscht. Dass es auch der große Traum von Podolski ist, noch einmal und dann zum dritten Mal für den 1. FC Köln aufzulaufen und so seine ruhmreiche Karriere zu beenden, das hat der Spieler selbst oft genug kundgetan.
Heldt: „Bin mit Lukas in Kontakt"
Immerhin: Mittlerweile gibt es wieder vermehrt Gespräche zwischen den Kölner Verantwortlichen und Podolski, das bestätigt auch FC-Manager Horst Heldt dem „Kölner Stadt-Anzeiger“: „Ich möchte nur sagen, dass ich mit Lukas im Austausch bin. Alles Weitere bespreche ich mit ihm und nicht über die Öffentlichkeit.“ Alles Weitere – auch diese Aussage lässt natürlich reichlich Raum für Spekulationen. Bekannt ist, dass der langjährige Präsident Werner Spinner und auch Ex-Sportchef Armin Veh keinen guten Draht zu Podolski hatten.
Den Gesprächsfaden zum Stürmer hielt insbesondere Geschäftsführer Alexander Wehrle aufrecht. Doch mit der Amtsübernahme des neuen Vorstands um Präsident Werner Wolf und des neuen Managers hat sich das geändert. Horst Heldt hat sich jedenfalls direkt des Themas angenommen.
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Eine Rückkehr von Podolski nach Köln wird es in der Zukunft sicher geben – in welcher Form, da hält sich auch Alexander Wehrle bedeckt: „Erst einmal wünsche ich mir, dass Lukas im Pokalfinale der entscheidende Treffer für Kobe gelingt. Dann ist ja bekannt, dass Lukas zu seinem beliebten Hallencup ins Rheinland kommt. Und in diesen Tagen werden wir uns auch sicherlich treffen.“
Auch Döner-Kette soll FC-Partner werden
Das Gespräch ist aber vorerst aus geschäftlichen Gründen anberaumt worden. Podolski ist mit seiner Firma „Ice Cream United“ bereits Partner des FC, das Eis wird seit dieser Saison auch im Stadion verkauft. Nun soll nach Informationen dieser Zeitung auch die Fast-Food-Kette „Mangal“, an der Podolski ebenfalls beteiligt ist, neuer Vertragspartner des Bundesligisten werden und der Döner im Rhein-Energie-Stadion ebenfalls erhältlich sein.
Der Hallencup in Gummersbach wird am 12. Januar ausgetragen. Da Wehrle das bis zum 11. Januar terminierte Trainingslager des FC in Benidorm voraussichtlich früher verlässt, könnten diese Gespräche schon vor dem Turnier über die Bühne gehen.
Podolski und sein langjähriger Berater und Freund Nassim Touihri äußerten sich auf Anfrage des „Kölner Stadt-Anzeiger“ zur sportlichen Zukunft des Weltmeisters nicht. Noch nicht, denn sie ist allem Anschein nach weiterhin in viele Richtungen offen. Nur dass Podolski der Kölner Reisegruppe angehören wird, die sich am 4. Januar in Richtung der Costa Blanca aufmacht, das scheint schon mal ausgeschlossen.
Zwei oder drei Spieler sollen im Winter kommen
Dass in Benidorm dennoch neue Gesichter im FC-Trikot auftauchen werden, ist dagegen sehr wohl möglich bis wahrscheinlich. „Wir wollen etwas machen, zwei bis drei Neuzugänge für die Defensive und Offensive schweben uns vor. Aber wir sind nicht alleine auf dieser Welt. Zuletzt war der Markt recht ruhig. Aber wenn es denn so kommt und wir Spieler verpflichten, dann wollen wir sie möglichst auch schnell bei uns haben“, sagt Horst Heldt.
Dass der FC aber keine Ablösesummen mehr zahlen und deshalb Spieler nur ausleihen könne, das sei nicht richtig. „Wir sind da flexibel und wollen uns da nicht festlegen. Wir müssen einfach gucken, was machbar ist und auch Sinn macht“, ergänzt der Sportchef. Und einiges hängt auch davon ab, ob den FC nicht noch unzufriedene und/oder chancenlose Spieler verlassen werden. Vincent Koziello, Matthias Bader und Niklas Hauptmann gelten da als Abwanderungs-Kandidaten. Anfragen für diese Spieler sind beim FC mittlerweile eingetrudelt, doch noch hat keiner den Klub um eine Freigabe gebeten, wie Heldt bestätigt: „Wir sind mit den Spielern im Austausch. Doch noch ist nichts konkret.“
Das gilt auch für Jorge Meré. Für den im Sommer noch so hoch gehandelten Abwehrspieler verlief die Hinrunde ganz sicher nicht zu seiner Zufriedenheit. Doch Heldt stellt klar: „Wir bereiten uns nicht auf einen Abgang von Jorge im Winter vor. In diese Richtung ist nichts geplant.“
Vieles ist also noch in der Schwebe und kommt wohl erst ins Rollen – das gilt auch und im Speziellen für die Personalie Lukas Podolski. Ein emotionales Thema, das rund um den FC sicher keinen kaltlässt. Es ist aber auch nicht das alles Entscheidende für das Gelingen der Rückrunde.