Es war ein bitterer Abend für alle Anhänger des 1. FC Köln. Mit 1:2 ging das Derby in Müngersdorf für den FC gegen Bayer 04 Leverkusen verloren. Dabei sah es lange Zeit nach einem souveränen Sieg für das Team von Steffen Baumgart aus. Mehr als eine volle Stunde Spielzeit dominierten die Kölner die Partie nach Belieben. Ein Traumtor von Benno Schmitz, weitere gute Chancen, deutlich mehr Ballbesitz und die überzeugendere Körpersprache ließen zwei Tage vor dem 11.11. Kölner Feierstimmung aufkommen. Das Erreichen von 20 Saisonpunkten noch vor der WM-Pause waren zum Greifen nah.

Doch es kam eben anders. „Gute erste Halbzeit. Hatte das Gefühl mit der Benno Auswechslung ging es dann bergab“, kommentiert ein User auf Instagram unter einem Post des 1. FC Köln. Der Rechtsverteidiger, der eine starke Partie mitsamt seines ersten Bundesliga-Treffers überhaupt ablieferte, war nach einer guten Stunde angeschlagen ausgewechselt worden. Für den im Netz auch als „Kölnscher Cafú“ gefeierte Stammverteidiger kam Kingsley Schindler ins Spiel, der gleich mehrfach eine unglückliche Figur abgab.

Kingsley Schindler im Zentrum der Kritik

Vor dem Freistoßtor von Bayers eingewechseltem Nadiem Amiri in der 65. Minute duckte sich Schindler in der Mauer stehend vom Ball weg, anstatt diesen abzuwehren. Der abgefälschte Schuss wurde für Kölns Torwart Schwäbe unhaltbar. „Nicht zu fassen wieso man Spieler in die Mauer stellt, die sich wegdrehen und insofern den Ball nicht mehr im Blickfeld haben“, ärgert sich ein User über die misslungene Bewegung des Abwehrspielers, welche zum 1:1 führte und bekam Zuspruch.

Der FC reagierte auf den Ausgleich mit einer offensiven Ausrichtung, die nur sechs Minuten später zum entscheidenden Konter führte. Und wieder war der eingewechselte Schindler nicht auf der Höhe des Geschehens, als er Diaby auf seiner Seite ziehen ließ. „Kann Schindler vor dem 1:2 nicht einfach das taktische Foul ziehen?“, fragt ein User auf Instagram. „Können wir Schmitz wieder für Schindler einwechseln?“, fragt wiederum ein Twitter-User zynisch unter dem nüchternen Post des 1. FC Köln nach dem Rückstand.

Doch der sechsminütige Knackpunkt des Spiels blieb nicht der einzige Kritikpunkt bei den Kölner Fans. Auch das Stellungsspiel von Nikola Soldo vor dem 1:2 steht zur Diskussion, obwohl der junge Verteidiger ansonsten eine souveräne Leistung ablieferte. Adamyan, der keine seiner Chancen nutzen konnte sowie die Auswechslung von Linton Maina eine Viertelstunde vor Schluss, sind weitere Gründe, welche die Kölner Fans für die Derby-Pleite mitverantwortlich machen. Doch einig sind sich die Stimmen im Netz vor allem darin, dass die Kölner Niederlage unverdient war.