AboAbonnieren

WinterverstärkungLeverkusen plant Transfers für engen Titelkampf gegen Bayern

Lesezeit 4 Minuten
Leverkusens Nathan Tella (r) bejubelt sein Tor zum 1:0 im Pokalspiel beim FC Bayern.

Leverkusens Nathan Tella (r) bejubelt sein Tor zum 1:0 im Pokalspiel beim FC Bayern.

Leverkusen plant Winter-Transfers nach Verletzungen, um dem FC Bayern auf den Fersen zu bleiben. Leipzig will in der Bundesliga aufholen.

An den 31. August 2024 denken sie in Leverkusen nur sehr ungern zurück. Nach 34 Spielen in der Bundesliga ohne Niederlage ging Bayer 04 an diesem Samstagabend mal wieder als Verlierer vom Platz – und das völlig unnötig. Gegen RB Leipzig hatte der Doublesieger mit 2:0 geführt, am Ende stand es aber 2:3. „Es war kein verrücktes Spiel, aber es war kein komplettes Spiel von uns“, sagt Trainer Xabi Alonso vor dem Rückspiel am Samstag (15. 30 Uhr, Sky) in Leipzig. „Diesmal müssen wir eine komplette Leistung abliefern.“

In dieser Hinsicht konnte die Werkself auch unter der Woche noch einmal dazulernen. In der Champions League bei Atlético Madrid war es ein ganz ähnlicher Spielverlauf wie gegen die Sachsen im August. Bayer führte mit 1:0, hatte im Prinzip die komplette Kontrolle über das Spiel, ließ sich dann aus dem Konzept bringen und verlor noch mit 1:2 – wobei Atlético allerdings andere Mittel nutzte als es Leipzig tat. „Madrid ist Madrid und Leipzig ist Leipzig. Jetzt diese Begegnungen zu verbinden, finde ich unlogisch“, sagt Alonso. „Wir erwarten ein anderes Spiel. Was in Madrid passiert ist, war ein bisschen speziell. Es ist passiert, wir müssen lernen. Wir haben das analysiert und nehmen zwei kleine, aber wichtige Dinge für uns mit.“ Welche Dinge das sind, wollte der Coach allerdings nicht verraten: „Das ist nur für die Teambesprechung gedacht.“

Leipzig schwächelt in Bundesliga

In Leipzig hatte man am Dienstag aber schon genau hingeschaut, wie Leverkusen im Estadio Metropolitano die Partie aus der Hand gab, als es durch Provokationen und Nickligkeiten hitziger wurde. Und so gibt auch RB-Trainer Marco Rose zu, dass man sich Atlético durchaus als Vorbild nehmen könne: „Wenn es etwas wilder wird, ist das vielleicht gar nicht so schlecht für uns.“ Während Leverkusen in der Königsklasse also mal schwächelte, in der Liga aber bei acht Siegen in Serie steht, gewann Leipzig seine Begegnung gegen Sporting Lissabon am Mittwoch (2:1) – was am bereits feststehenden Ausscheiden freilich nichts mehr änderte. Dafür schwächelte RB in der Liga zuletzt: Nur einen Sieg gab es in den vergangenen vier Partien, beim Tabellenletzten VfL Bochum verspielte Roses Mannschaft zuletzt gar ein 3:0, ging nur mit einem 3:3 vom Rasen.

Davon wollen die Leverkusener Protagonisten aber nichts hören, um die klare Favoritenrolle von sich weisen zu können. „Wir wissen um die Qualität der Mannschaft, sowohl individuell als auch kollektiv“, betont Alonso. „Sie haben auch einen guten Trainer. Sie haben eine gute Idee und sicherlich einen großen Wunsch, wieder zu gewinnen.“

Leverkusen ist darauf bedacht, vor dem großen direkten Duell gegen Tabellenführer FC Bayern am 15. Februar den Rückstand von vier Punkten zumindest nicht größer werden zu lassen. Leipzig hinkt auf Rang fünf seinen Ansprüchen hinterher, will den Anschluss an die Champions-League-Ränge nicht verlieren. „Wir sind in einem wichtigen Moment der Saison“, sagt Alonso, der am Samstag wieder auf die Dienste von Victor Boniface und Nordi Mukiele, der in Madrid angeschlagen ausgewechselt wurde, zurückgreifen kann. Auch die Rückkehr von Amine Adli nach einem Wadenbeinbruch steht unmittelbar bevor: „Wir erwarten, dass er nächste Woche wieder trainieren kann. Er ist auf dem richtigen Weg. Wir erwarten ihn eher früher als später zurück.“

Dennoch drängt Xabi Alonso darauf, den Kader noch im Winter zu verstärken. Nach den langfristigen Ausfällen von Jeanuel Belocian (Kreuzbandriss) und Mertin Terrier (Achillessehnenriss) herrscht über die Dringlichkeit von Zugängen auch Konsens im Verein. Die „Bild“ berichtete, dass Sportgeschäftsführer Simon Rolfes zur Verpflichtung je eines Defensiv- und eines Offensivspielers ein zweistelliger Millionen-Betrag zur Verfügung steht, der unterhalb von 20 Millionen Euro liegt. „Wir müssen intelligent sein und intelligente Entscheidungen treffen“, sagt Alonso. „Nach zwei sehr schwierigen Verletzungen müssen wir aktiv werden. Wir müssen direkt Entscheidungen treffen. Wir werden nicht verzweifelt handeln, aber wir müssen aktiv sein.“

Leipzig: Vandevoordt - Geertruida, Orban, Klostermann, Raum - Vermeeren, Haidara - Xavi, Nusa - Openda, Sesko. - Leverkusen: Hradecky – Mukiele, Tapsoba, Tah, Hincapie – Arthur, Andrich, Xhaka, Grimaldo – Wirtz, Schick.