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„Jeder wollte Podolski sein“Trotz Pfiffen im Stadion: Christoph Kramer verrät emotionale Poldi-Erinnerung

Lesezeit 3 Minuten
Christoph Kramer Team Poldi ist in Köln gut gelaunt auf dem Rasen. Abseits des Spielfeldes teilte der Ex-Gladbacher seine Erinnerungen bezüglich des Kölner Weltmeisters.

Christoph Kramer Team Poldi ist in Köln gut gelaunt auf dem Rasen. Abseits des Spielfeldes teilte der Ex-Gladbacher seine Erinnerungen bezüglich des Kölner Weltmeisters.

Nach dem emotionalen FC-Abschied standen drei Ex-Weltmeister im Interview beisammen und hielten sich mit Sprüchen nicht zurück.

Auch der ehemalige Gladbach-Profi Christoph Kramer hat es sich am Donnerstagabend nicht nehmen lassen, Lukas Podolski in Köln zu verabschieden. Die beiden verbindet neben großer Wertschätzung füreinander immerhin auch, 2014 zusammen in Brasilien Weltmeister geworden zu sein.

„Poldi ist ein ganz spezieller Typ, dessen Lachen ansteckt. Er hat eine Leichtigkeit, die dem Fußball sehr fehlen wird. Wovon ich mir auch manchmal mehr wünschen würde im Fußball“, so Kramer über den Kölner Fußballer, der in diesem Moment im Regen von Müngersdorf nach seinem bewegendem FC-Abschied direkt neben ihm stand. Es habe ihm immer Spaß gemacht, mit Podolski zusammenzuspielen: „Ich bin sehr stolz, dass ich auch ein paar Länderspiele an seiner Seite machen durfte.“

Sehen Sie hier das Interview mit Lukas Podolski, Per Mertesacker und Christoph Kramer:

Die freundliche Lobhudelei unterbrach dann allerdings Per Mertesacker schmunzelnd mit eine kleine Spitze gegen seinen Kollegen, mit dem er sich zuletzt während diversen EM-Übertragungen im ZDF immer wieder kumpelhafte Frotzeleien lieferte.

Mertesacker murmelte beim Stichwort Länderspiele: „Wie viele denn? Drei, oder was?“. Und Kramer machte sich gespielt niedergeschlagen kleiner als er ist: „Ja, ihr habt über Hundert Länderspiele und ich steh hier mit 13 oder so. Ich bin trotzdem stolz auf diese paar.“

Gab sich beim Podolski-Abschied in Köln gut gelaunt und gut in Form: Per Mertesacker.

Gab sich beim Podolski-Abschied in Köln gut gelaunt und gut in Form: Per Mertesacker.

Doch auch Mertesacker sollte noch seinen Spruch kassieren. Podolski entgegnete geistesgegenwärtig: „Aber wenigstens hält er dir hier den Regenschirm.“ Das traf den ehemaligen Team-Kollegen Podolskis dann doch, weshalb er sich auch lautstark selbst fragte, warum das eigentlich der Fall sei. Moderator Mathias Opdenhövel entgegnete Mertesacker wiederum mit blanker Logik: „Weil du sehr, sehr groß bist!“

Christoph Kramer: „Jeder wollte Podolski sein“

Dass Christoph Kramer sich hier in seinen Ausführungen unterbrochen sah, war aber gar nicht schlimm. Seine Bewunderung für Lukas Podolski hatte der 33-Jährige bereits vorher eindrucksvoll zum Besten gegeben. Während der ersten Halbzeit des Abschiedsspiels gesellte sich der ehemalige Gladbach-Profi, der derzeit ohne Verein ist, neben Kommentator Wolff-Christoph Fuss und teilte mit dem TV-Publikum seine stärkste Podolski-Erinnerung – und die hatte es doch in sich.

Denn zum einen plauderte Kramer aus, dass er sich als Jugendspieler ein Autogramm von Podolski geholt hatte. Und zum anderen, dass Podolski ihn nach dem 2:0 gegen Schweden bei der WM 2006 zum „glücklichsten Fan überhaupt“ gemacht habe. Kramer weiter: „Wir haben das Spiel dann nachgespielt. Und jeder wollte Podolski sein.“

Per Mertesacker über Lukas Podolski: „Er hatte nie seinen schlechten Tag“

Dass Kramer schließlich für die FC-Rivalen Borussia Mönchengladbach und Bayer 04 Leverkusen gespielt hat, sollte in diesem Zusammenhang keine Erwähnung finden. „Darüber redet man dann nicht“, so Kramer, der entsprechend Pfiffe auf dem Feld über sich ergehen lassen musste. An seiner Bewunderung für den Kölner Podolski habe das jedenfalls nichts geändert.

Per Mertesacker sollte letztlich dann auch noch seine Wertschätzung für Podolski formulieren. Und das hörte sich dann so an: „Wir hatten eine ganz tolle Zeit, wenn ich mich an 2006 erinnere, als die Sternchen sozusagen aufgingen, auch in der Nationalmannschaft. Ich glaube er hatte nie einen schlechten Tag, hatte nie schlechte Laune. Er ging immer postitiv nach vorne. Wir haben ihm sportlich und menschlich sehr viel zu verdanken.“