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Kommentar

FC-Kolumne Dauerkarte
Wegen schwerer Eintracht-Beine könnte der 1. FC Köln Punkte in Frankfurt holen

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Lesezeit 5 Minuten
Timo Hübers im Zweikampf mit Kolo Muani von Eintracht Frankfurt während der vergangenen Saison.

Timo Hübers im Zweikampf mit Kolo Muani von Eintracht Frankfurt während der vergangenen Saison.

Bislang sieht die Bilanz des 1. FC Köln in der Bundesliga nicht wirklich gut aus. Das könnte sich am Sonntag in Frankfurt ändern.

Steffen Baumgart hat schon vor dem Heimspiel gegen den VfL Wolfsburg erwähnt, er fühle sich genug gelobt für die Leistung beim unglücklichen 0:1 in Dortmund. Man habe sich ausreichend „Honig ums Maul geschmiert“, nun sei es an der Zeit für die ersten Punkte der Saison. Und dann zeigte seine Mannschaft gegen Wolfsburg die nächste ordentliche Leistung, ging durch Luca Waldschmidt sogar in Führung. Und verlor doch 1:2. „Ich glaube, dass in beiden Spielen mehr drin war. Es fällt schwer, damit umzugehen“, sagte Steffen Baumgart nach dem missglückten Auftakt.

Der Kölner Coach ist verwöhnt, in seine ersten beiden Kölner Jahre startete er jeweils mit 3:1-Siegen. Null Punkte nach zwei Spielen bedeuten einen Schlag, obgleich das Vertrauen groß ist. Zwei Jahre arbeitet der Kölner Trainerstab nun am Geißbockheim, die Mannschaft hat in dieser Zeit zwar Rückschläge erlebt, sich jedoch immer wieder auf sich verlassen können. Wir hatten in dieser Woche ein Gespräch mit Timo Hübers, der sich nach zwei Stunden Training noch zu uns Reportern in den Regen stellte und Auskunft gab zum Stand der Zuversicht beim FC.

Timo Hübers ist zuversichtlich für die Saison beim 1. FC Köln – trotz zweier Niederlagen

Hübers hat neben seiner Karriere als Fußballprofi ein Studium der Wirtschaftswissenschaften abgeschlossen, er hat also Erfahrung darin, Zahlen ins rechte Verhältnis zu setzen. Und erklärte uns, dass diese zwei Niederlagen keine nennenswerte Bedeutung hätten. Gegen Borussia Dortmund könne man als 1. FC Köln ebenso verlieren wie gegen Wolfsburg. Dass der FC nun gleich zum Auftakt nacheinander auf diese beiden Gegner traf, sei in einem Ligasystem, in dem jeder zweimal gegen jeden spielt, nicht weiter erheblich.


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Denn hätte Köln beispielsweise zum Auftakt in Frankfurt unentschieden gespielt, gegen Hoffenheim gewonnen und anschließend knapp gegen Dortmund und Wolfsburg verloren, hätte man nach zwei Partien womöglich eine andere Zwischenbilanz gezogen. Und doch besteht für den FC nach wie vor die Chance, nach vier Spielen auf vier Punkte zu kommen, womöglich sogar mehr. Was Hübers also meinte: Es ist damit zu rechnen, dass eine Mannschaft wie der 1. FC Köln Spiele verliert. Dass gleich die ersten beiden Partien verloren gehen, hat sich zwar niemand gewünscht. Das bedeutet jedoch nicht, dass die Mannschaft nun befürchtet, nie wieder eine Partie zu gewinnen. Ich fand das schlüssig.

Timo Hübers will mit dem 1. FC Köln gegen die Besten spielen

Der Verteidiger ist bei allem Ärger über zwei verlorene Spiele alles andere als entmutigt. Als wir ihn auf die Aussicht ansprachen, dass Eintracht Frankfurt am Sonntag womöglich ohne Randal Kolo Muani antreten wird und damit ohne den Angreifer, mit dem Abwehrmann Hübers und seine Kollegen wohl die größten Schwierigkeiten gehabt hätte, äußerte sich Hübers nicht weiter erleichtert. Im Gegenteil zeigte er sich sogar enttäuscht. Kolo Muani habe im WM-Finale einen Treffer auf dem Fuß gehabt und sei einer der besten Spieler der Welt. Mit solchen Fußballern wolle er sich messen.

Ich glaube, dass in beiden Spielen mehr drin war. Es fällt schwer, damit umzugehen.
Steffen Baumgart, Trainer des 1. FC Köln

Vor Heimspiel gegen den 1. FC Köln: Eintracht Frankfurt erlebt einen schweren Abend gegen Levski Sofia

Ich habe mir gestern Abend selbstverständlich angesehen, wie sich die Eintracht abgemüht hat, um gegen Levski Sofia ihren Platz in der Conference League zu ergattern. Und mich dabei an den Ausflug vor einem Jahr mit dem 1. FC Köln zum FC Fehervar erinnert. Es war eine spannende Tour nach Ungarn, das Rückspiel fand damals auswärts statt, und der FC schaffte es, die Hinspielpleite noch auszugleichen. Auch, weil Timo Hübers das Tor zum 1:0 gelang.

Es war der Auftakt zu einer spannenden, allerdings unnötig früh beendeten Europa-Tournee, insofern war ich ein wenig betrübt, als ich gestern bemerkte, noch immer Abonnent des Senders zu sein, der vor einem Jahr die Spiele des FC übertrug. Die ich allerdings bis auf das Auswärtsspiel in beim FC Slovacko (das mit dem Nebel) jeweils im Stadion verfolgen durfte.

Erinnerungen an Fehervar: 1. FC Köln glich Hinspielpleite in der Conference League aus

Nach der Nacht in Fehervar verfolgten wir damals im Kollegenkreis in einem Budapester Hotel die Gruppenauslosung, ein schöner Tag war das. Die Bundesliga begann damals früher, daher stand der dritte Spieltag schon nach dem Play-off-Hinspiel der Conference League an, das Köln 1:2 verloren hatte. Nach dem Hinspiel gastierte der FC damals in Frankfurt, die Eintracht war in der vergangenen Saison in der Champions League aktiv und daher so früh noch nicht international gefordert. Der FC geriet durch einen direkt verwandelten Freistoß in Rückstand, Jan Thielmann glich in der Schlussphase noch aus, was eine Energieleistung bedeutete.

Diesmal kommt Frankfurt also aus einem Donnerstagsspiel, während der FC zuletzt am Samstag einen Wettkampf auszutragen hatte. Anders als Frankfurt vor einem Jahr steht Köln jedoch noch nicht vor einer Saison in der Champions League. Dennoch: Es dürfte ein Vorteil sein, dass der Gegner mit schweren Beinen antritt.

Ex-Kölner Ellyes Skhiri zeigte sich gegen Levski Sofia schon wieder in guter Form

Wobei das mit den schweren Beinen nach wie vor für einen bestimmten Profi nicht zu gelten hat: Ellyes Skhiri, zu dieser Saison vom FC nach Frankfurt gewechselt, präsentierte sich am Donnerstagabend schon wieder in gewohnt unglaublicher Form. Erst leitete er den Führungstreffer ein. Dann sorgte er für die Entscheidung, als er einen Konter in der 86. Minute mitging und nach einem klassischen Skhiri-Lauf zum 2:0 abschloss. Für Köln traf der Tunesier vor einem Jahr im Rückspiel in Fehervar ebenfalls zum 2:0.

Womöglich ist Ellyes Skhiri damit der bislang einzige Spieler der Fußballgeschichte, der in zwei aufeinanderfolgenden Conference-League-Rückspielen für unterschiedliche Vereine jeweils zum 2:0 getroffen hat. Wer Zeit und Energie hat: gern nachschauen. Ich muss jetzt zum Geißbockheim – zum Training und anschließend zur Pressekonferenz, an der heute übrigens zum Abschluss der Transferphase auch FC-Sportchef Christian Keller teilnimmt. Mal sehen, was der noch präsentiert.


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