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Kommentar

Kommentar zu Schmähungen
Der FC-Vorstand muss zur verbalen Abrüstung beitragen

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Lesezeit 2 Minuten
Schon beim Spiel gegen Freiburg gab es Proteste der Kölner Fanszene gegen die Entscheidung zum Geißbockheim. Am Samstag überschritten die FC-Fans eine Grenze.

Schon beim Spiel gegen Freiburg gab es Proteste der Kölner Fanszene gegen die Entscheidung zum Geißbockheim. Am Samstag überschritten die FC-Fans eine Grenze.

Die Debatte um das Trainingszentrum im Grüngürtel entgleist. Zeit, zurück zu einem zivilisierten Umgang zu finden.

Die Debatte um den Ausbau des Trainingszentrums im Grüngürtel ist spätestens seit der Erklärung des FC-Vorstands, die Alternative Marsdorf nicht weiterverfolgen zu wollen, am Ende der Sackgasse angekommen, in die sie bereits vor Jahren eingebogen war. Die Aussichten, dass sich die hiesige politische Lage derart ändert, dass im Grüngürtel nach der nächsten Kommunalwahl die Bagger rollen, ist minimal.

OB Henriette Reker hat den 1. FC Köln enttäuscht, als sie vor Jahren ihre Meinung änderte und angesichts des Klimanotstands, das war ihr Argument, dem Klub die Unterstützung entzog. Der 1. FC Köln darf sich unfair behandelt fühlen. Dennoch gibt es ökologische wie ökonomische Argumente, mit denen die Linie der Politik zu erklären ist.

Der aktuelle FC-Vorstand will angesichts seiner problematischen Bilanz Erfolge vorweisen

Um weniger tatenlos zu wirken, versuchte der Klubvorstand zuletzt, die Mitglieder in die Verantwortung zu nehmen. Präsident Werner Wolf und seine Leute blicken auf eine durchwachsene Bilanz, nicht nur sportlich. Entsprechend naheliegend war die Idee, die mehr als 130000 Mitglieder um Unterstützung zu bitten. „Wir werden unsere politische Kraft zu nutzen wissen, um die Dinge zu bewegen“, formulierte Wolf im Jahr 2021. Man darf davon ausgehen, dass er nicht dazu aufrufen wollte, Schmähplakate gegen die OB an Zäune zu hängen. Doch müssen die Beleidigungen vom Samstag auch in diesem Kontext gesehen werden.

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Offenbar wollen die Fans eine Drohkulisse für alle skizzieren, die auf Reker folgen werden. Das hat nichts mit Zivilem Ungehorsam zu tun. Stattdessen schadet das beleidigende Transparent dem demokratischen Diskurs in dieser Stadt. Aus einem Gefühl der Ohnmacht das Mittel verbaler Gewalt zu wählen, darf nicht salonfähig werden. Auch im Fußballstadion nicht.

Die Politik ist dem Anspruch der Bürger nicht gerecht geworden, ein Problem wie das Geißbockheim zu lösen. Doch die Reaktion der Südtribüne war vollkommen inakzeptabel. Dass die Vereinsführung um Entschuldigung bat, war eine wichtige Geste, der weitere folgen müssen. Es ist auch am FC-Vorstand, zur verbalen Abrüstung beizutragen.